Verwinkelt und zugenäht – Nischenschrank im Dachgeschoss (Teil 1)

Drei verschiedene Winkel, schiefe Wände und trotzdem soll alles passen… es gibt einfachere Projekte!

Einbauschränke sind für viele Tischlereien das täglich Brot, denn hier können die Kunden

nicht auf Möbel aus der Serienfertigung zurückgreifen.

Doch die verwinkelten Dachböden oder “hier ist ja wirklich alles schief” im Altbau sorgen immer wieder für Herausforderungen.

Mit Hilfe von CAD-Programmen können diese Arbeiten jedoch wesentlich besser geplant werden.

Darum erstelle auch ich für unseren Nischenschrank ein 3D-Modell.

Hier zunächst nur der Korpus. Die Front wird eine Kombination aus weiß-beschichteter Spanplatte und Eichen-Elementen, dazu mehr in Teil 2.

Wichtig: Hinterlüftung zum Dach und zur Fußbodenheizung.

Die Platten werden zunächst rechtwinklig formatiert. Dann können direkt auf der Platte die einzelnen Bauteile aufgerissen werden. Eine abgerichtete Latte oder eine lange Wasserwaage sind dabei sehr dienlich.

In unserem Fall müssen teilweise zwei Winkel mit einem Schnitt umgesetzt werden. Diese Arbeit lässt sich mit der Tauchsäge auch in kleinen Werkstätten gut bewerkstelligen.

Hoffentlich zu erkennen: Hier treffen sich drei verschiedene Winkel!

Der Einlegeboden soll exakt an der Kante enden. Dazu lege ich einen schmalen Abschnitt an…

… und stelle mir meinen Gliedermaßstab auf annähernd die halbe Materialstärke. Präziser geht immer, ist in der Praxis aber eine gut funktionierende Methode.

So kann dann auch mittig vorgebohrt werden.

Der Korpus steht. Im nächsten Teil wird dann bekantet und wir bauen die Schiebtüren.

Bei der Arbeit mit Plattenmaterial in größeren Formaten ist zumindest beim Abladen/Zuschneiden eine weitere Person zur Unterstützung empfehlenswert.

Wer alleine in seiner Werkstatt arbeitet, muss sich manchmal helfende Hände “bauen”:
Mit Schraubzwingen und Kanthölzern wurden vorab zwei Auflagepunkte geschaffen.

Dort kann dann mit wenig Mühe der Zwischenboden eingelegt und verschraubt werden.

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