Mit kleinen Schritten nähert sich die kalte Jahreszeit und die unbeheizte Werkstatt im Wald wird damit zunehmend unattraktiver.
Eine Alternative soll für mich nun eine kleine Kellerwerkstatt werden.
Problematisch ist dabei vor allem die geringe Deckenhöhe:
Aufrechtes Stehen ist leider nicht möglich.
Auch wenn es einige Tischlerarbeiten erschweren wird, habe ich mich daher für die Arbeit im Sitzen entschieden.
Statt großen Schränken und Esstischen werden dort kleinere Projekte umgesetzt
wie Furnierarbeiten, filigrane Verbindungen, Kumiko, Dekupierarbeiten oder Möbelrestaurationen.
Werkzeugschränke kann man herabsetzen, ein Stuhl ist auch schnell besorgt – bleibt nur noch die Frage nach einer passenden Werkbank.
Kürzere Beine, die vordere Traverse musste weichen und mit ihr der Zangenschlüssel der Vorderzange.
Der würde beim Spannen entweder die Wand oder Oberschenkel berühren und damit eher lästig als sinnvoll. Eine optisch schöne Lösung ist die Vorderzange mit Handrad. Preis inklusive Backe aus Buchenholz: 150€.
Der Preis lässt sich unerwartet angenehm verkraften, was aber wohl daran liegt, dass ich bereits sitze.
Die Qualität ist gewohnt gut (ich vermute die tschechische Firma Yorck dahinter),
die Zange öffnet/schließt leichtgängig und das Handrad aus Guss ist ein kleiner Hingucker.
„Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er am langen Hebel schafft!“, mag man sich nun denken und ich stimme zu, es fehlt an Hebelkraft.
Wenn man das Werkstück wirklich sicher einspannen möchte (bspw. zum Hobeln)
greife ich meist wie auf dem Bild erkennbar in das Handrad oder nutze meine zweite Hand. Manchmal kann dies auch nötig sein, wenn die Zange gelöst wird.
Wer die Möglichkeit hat auf eine Vorderzange mit Zangenschlüssel (so nennt sich der Rundstab) zuzugreifen, der braucht sich keine Gedanken um diese Variante mit Handrad machen.
Wer dagegen ein ähnliches Platzproblem hat, im Rollstuhl sitzt oder sich eine Aufsatzhobelbank bauen möchte, der findet in dieser Variante einen schönen Kompromiss.
An dieser Stelle möchte ich auch gerne noch einmal zu alternativen Werkstatteinrichtungen motivieren:
Es braucht nicht die große Werkstatt, wie man sie in diversen YouTube-Videos sieht, um mit dem wunderbaren Werkstoff Holz zu arbeiten.
Man kann auch ohne Dickenhobel, Bandsäge und Japanhobel die Entspannung und Freude erleben, die wir in diesem Hobby suchen.
Ein alter Stuhl vom Flohmarkt wird mit wenig Werkzeug wieder zu einem Schmuckstück (mehr dazu hier https://www.holzwerken.net/produkt/handbuch-moebel-aufarbeiten/), eine Dekupiersäge und Geduld reichen für beliebte Mitbringsel (mehr dazu hier https://www.holzwerken.net/produkt/fein-gesaegt/).
Weiche Hölzer wie Paulownia oder Linde können auch ohne lautes Stemmen mit dem Hammer bearbeitet werden, sodass die ersten Schwalbenschwanzverbindungen auch geübt werden können, ohne es sich mit den Nachbarn zu verscherzen. Seid kreativ, seid mutig und habt Spaß.
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