Die Bearbeitung von angeleimten Kanten sorgt immer wieder für Fragezeichen oder
ein großes Loch im Portmonee, wenn man sich die Preise für spezielle Kantenfräsen ansieht.
Auf der Holzwerken-Live (https://www.holzwerken.net/news/sonstiges/holzwerken-live-lockt-1500-an/) habe ich eine Vorrichtung gezeigt, welche die Kantenbearbeitung vereinfacht. Ein Zuschauer hatte dazu noch einen inspirierenden Gedanken, der nun in der Zeichnung berücksichtigt wurde.
Der Aufbau erfolgt mit 18mm Multiplex-Platten, zudem werden vier Sterngriffe und passende Rampamuffen verwendet.
Das Bohrmuster zur Befestigung ist abhängig von der verwendeten Fräse. Keine Sorge, die Bohrungen müssen nicht exakt mittig zum Ausschnitt passen. Ich empfehle Kantenfräsen, da diese leichter und kompakter sind.
Statt der Sterngriffe habe ich die Platte (an welcher die Oberfräse montiert ist) mit den rechtwinkligen Dreiecken verschraubt. Dadurch ist die Vorrichtung auf einen Fräsdurchmesser beschrankt, was grundsätzlich kein Problem darstellt.
Allerdings muss dabei auch beachtet werden, dass Fräser und Auflageplatte exakt auf einer Ebene liegen.
Fertig zusammengeschraubt kann nun mit dem Bündigfräsen begonnen werden:
Bei dünnen Anleimen kann auch im Gleichlauf gefräst werden, da so die Gefahr durch Ausrisse weiter minimiert wird. Lasst diese Arbeitsweise aber bitte nicht zur Gewohnheit werden!
Nachdem beide Seiten bündig gefräst werden, bleibt noch der seitliche Kantenüberstand. Dort könnte man mit der Feinsäge (am besten ohne Schränkung) die Kanten bündig sägen. Alternativ schraubt man die Vorrichtung in die Stirnseite einer Auflage (idealerweise 24mm oder mehr Materialstärke, um die rechtwinkligkeit zu garantieren) und kann so auch kontrolliert die seitlichen Überstände abfräsen.
In diesem Sinne: Keine Angst vor der Kantenbearbeitung, sie bereichert das Spektrum an Möglichkeiten und ist mit ein wenig Übung schnell eine Routineaufgabe.
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