Nachdem in der letzten Woche die krumme Tischplatte wieder hergerichtet wurde, werden nun die klapprigen Tischbeine wieder stabilisiert.
Bei Tisch-, vor allem aber bei Stuhlbeinen zeigen sich durch dauerhaft dynamische Belastungen Ermüdungserscheinungen der Holzverbindungen.
So passgenau die Zapfenverbindungen einst gewesen sein mögen, das schwächste Glied in der Kette ist nach meiner Erfahrung der Leim. Ob Knochen-Hautleim oder Weißleim, irgendwann haben sie so sehr an Elastizität verloren, dass die Verbindung abreisst.
Um das Möbel auch zukünftig wieder belasten zu können, sollte man einmal gründlich vorgehen.
Viel zu oft sehe ich eingeschlagene Metallnägel als schnellen Lösungsversuch, ich musste sogar schon Holzschrauben an den Zapfenverbindungen wunderschöner Bugholzmöbel erblicken.
Man ahnt es kaum, doch diese „Lösungen“ lösen sich mit der Zeit dann auch wieder.
Daher nun einmal richtig:
Verbindungen durch Leim sind stoffschlüssig. Durch die zusätzlich eingeschlagenen Holznägel ergibt sich zudem noch ein Formschluss. So ist ein dauerhafte Verbindung gewährleistet und die Tischbeine werden auch bei den anstehenden Belastungen nicht so schnell nachgeben.
Der Tisch wird im weiteren Verlauf angeschliffen und lackiert.
Vorab muss er allerdings noch ein wenig trocknen: Bei dem schweren Unwetter in der letzten Woche gab es in unserer kleinen Hütte einen Wassereinbruch und die Tischplatte hat dabei eine Menge Wasser abbekommen. Dabei hat sie sich weder nennenswert gekrümmt, noch ist die Leimfuge aus Knochenleim aufgegangen. Test bestanden, auf die nächsten Jahre (ich empfehle dringend diesen Test nicht zuhause nachzumachen…)
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.