Das ideale Einsteigerprojekt – Bau eines Schwedenstuhls

Anfang der Neunziger habe ich neben den ersten Kursen in meiner Werkstatt auch viele Baumarktkurse durchgeführt. Da diese Nachmittagskurse nur etwa vier Stunden dauerten, musste ich mir Werkstücke ausdenken, die auch in dieser recht knappen Zeit mit 8 Teilnehmern zu schaffen waren. Außerdem sollte das Werkstück auch Lust auf das weitere Holzwerken zu Hause machen und genau so ein Werkstück ist und bleibt der weltbekannte Schwedenstuhl. Das war auch eines der ersten Projekte, das ich mit meinen Kindern zusammen gebaut habe. Denn dieser Stuhl ist so genial einfach konstruiert und nachzubauen, dass er sich ganz besonders gut für ein Eltern-Kind-Bauerlebnis eignet.

Gebaut wird diese Variante komplett aus einfachem und günstigem 18 mm dickem Leimholz (Fichte oder wie hier Kiefer), das ganz sicher in jedem Baumarkt erhältlich ist. Damit man nicht zu viele unterschiedliche Maße zuschneiden muss, habe ich bei der Konstruktion darauf geachtet, dass alle Leisten die gleiche Breite haben – nämlich exakt 60 mm breit und natürlich 18 mm dick. Die 4 äußeren Seitenholme müssen dann nur noch auf 750 mm Länge und die 13 Sitz-, Rücken- und Stützleisten alle auf 400 mm Länge zugeschnitten werden. Es fehlt dann nur noch die hintere Querstrebe mit einer Länge von 304 mm. Mehr als diese drei Positionen braucht es also nicht, um diesen – bei Jung und Alt – sehr beliebten Schwedenstuhl nachzubauen. Also legen wir los!

Anfang der Neunziger habe ich neben den ersten Kursen in meiner Werkstatt auch viele Baumarktkurse durchgeführt. Da diese Nachmittagskurse nur etwa vier Stunden dauerten, musste ich mir Werkstücke ausdenken, die auch in dieser recht knappen Zeit mit 8 Teilnehmern zu schaffen waren. Außerdem sollte das Werkstück auch Lust auf das weitere Holzwerken zu Hause machen und genau so ein Werkstück ist und bleibt der weltbekannte Schwedenstuhl. Das war auch eines der ersten Projekte, das ich mit meinen Kindern zusammen gebaut habe. Denn dieser Stuhl ist so genial einfach konstruiert und nachzubauen, dass er sich ganz besonders gut für ein Eltern-Kind-Bauerlebnis eignet.

Gebaut wird diese Variante komplett aus einfachem und günstigem 18 mm dickem Leimholz (Fichte oder wie hier Kiefer), das ganz sicher in jedem Baumarkt erhältlich ist. Damit man nicht zu viele unterschiedliche Maße zuschneiden muss, habe ich bei der Konstruktion darauf geachtet, dass alle Leisten die gleiche Breite haben – nämlich exakt 60 mm breit und natürlich 18 mm dick. Die 4 äußeren Seitenholme müssen dann nur noch auf 750 mm Länge und die 13 Sitz-, Rücken- und Stützleisten alle auf 400 mm Länge zugeschnitten werden. Es fehlt dann nur noch die hintere Querstrebe mit einer Länge von 304 mm. Mehr als diese drei Positionen braucht es also nicht, um diesen – bei Jung und Alt – sehr beliebten Schwedenstuhl nachzubauen. Also legen wir los!

Schritt 3: Wenn Sie für den Zuschnitt ein Universalsägeblatt mit 28 Zähnen einsetzen, dann sind auch die Schnittkanten bereits sehr sauber und müssen nicht zwingend noch nachbearbeitet werden.

Schritt 4: Sie können aber auch mit einem günstigen Holzhobel und einem perfekt geschärften Hobeleisen, einmal leicht über jede Holzkante hobeln und so blitzschnell die minimalen Sägespuren beseitigen.

Schritt 5: Zum Ablängen der Seitenholme, der Sitz- und Rückenbretter, sowie dem Querbrett nutzen Sie den klappbaren Anschlagreiter (Pfeil). Damit die Führungsschiene nicht nachgibt, unterfüttern Sie die Schiene wieder mit den restlichen Brettern.

Schritt 6: Sind alle Bretter auf 400 mm abgelängt, zeichnen Sie an den Enden jeweils die beiden Befestigungslöcher für die Schrauben an. Mit einem solchen Bohrsenker mit Tiefenstopp können die Löcher dann präzise und gleichmäßig mit dem Akkuschrauber gebohrt werden.

Schritt 7: Die Holme werden an einem Ende komplett (s. Bild) und am anderen Ende nur zur Hälfte abgerundet. Dazu schneiden Sie die Form zuerst mit der Stichsäge vor und schleifen die Kontur anschließend noch mit dem Tellerschleifer sauber nach. Zur Not geht auch Raspel, Feile und Schleifklotz.

Schritt 8: Alle scharfen Brettkanten werden als nächstes mit einem Abrundfräser (Radius 3 mm) entschärft. Bei den schmalen Brettern geht das am besten auf einem Frästisch. Sie können das aber auch mit der handgeführten Oberfräse erledigen. Oder einfach nur mit dem Handhobel die Kanten etwas anschrägen.

Schritt 9: Nicht zwingend notwendig, aber im damaligen Kursbetrieb mit vielen Teilnehmern, haben sich diese rechtwinkligen Abstandsplatten aus MDF sehr bewährt. Die Holme haben damit nämlich nicht nur den gewünschten Abstand, sondern befinden sich auch automatisch im rechten Winkel zueinander.

Schritt 10: Jetzt müssen Sie nur noch die Bretter von oben beginnend mit jeweils 10 mm Abstand auf die Holme schrauben (Schrauben 3,5 x 40). Kleine 10 mm dicke Abstandsleistchen erleichtern auch diese Aufgabe ungemein und präziser wird es damit auch.

Schritt 11: Mit den beiden unteren Brettern legen Sie den Einschubbereich der Sitzholme und somit die Rückenschräge fest. Die genauen Abstandsmaße finden Sie am Ende des Artikels in der Zeichnung.

Schritt 12: Man könnte dieses Querbrett auch weglassen, aber es stabilisiert den hinteren Sitzbereich nochmals deutlich. Außerdem ist es mit vier Schrauben im Nu zwischen den Sitzholmen festgeschraubt.

Schritt 13: Der Schwedenstuhl besteht nur aus einem Rücken- und einem Sitzteil. Beides lässt sich für einen besseren Transport blitzschnell zusammenstecken. Falls sich das Sitzteil dabei etwas zu schwergängig einschieben lässt, dann brauchen Sie nur die beiden unteren Kanten der Sitzholme (Pfeile) ein wenig abzuschleifen. Aber nicht zu viel! Es darf ruhig alles etwas fester sitzen, dann rutschen die Teile später beim Tragen nicht von alleine wieder auseinander.

Ob am Strand oder zum Angeln, der Schwedenstuhl ist ein Leichtgewicht und kann mühelos an Ort und Stelle gebracht werden. Dort wird dann nur noch das Sitzteil herausgezogen und in die Einschuböffnung des Rückenteils gesteckt und schon kann das Sitzvergnügen …

… beginnen. Und eines kann ich Ihnen versichern, dieser Stuhl ist erstaunlich bequem. Aber das Beste: Er ist selbstgebaut und ein schönes Beispiel dafür, dass Holzwerken das schönste Hobby der Welt ist! Aber wem sage ich das – das wussten Sie bestimmt schon 😉

Ach halt, einen kleinen Mini-Tipp hab ich noch:

Die Neigung der Rückenlehne lässt sich ganz einfach verändern, wenn Sie eine dünne Holzleiste zwischen Sitzholme und Rückenlehne legen. Am besten probieren Sie mal verschiedene Holzstärken aus.

Falls Sie also bisher noch keinen Schwedenstuhl gebaut haben, dann ist jetzt die richtige Zeit dafür, denn der nächste Frühling und Sommer steht schon vor der Tür ;-).

 

 

 

 

 

 

So das war’s mal wieder für heute und ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Nachbau des Schwedenstuhls. In zwei Wochen gebe ich Ihnen an dieser Stelle dann ein paar Tipps, mit welchen Mitteln Sie die Schraubenlöcher im Schwedenstuhl verschließen können. Denn auch dafür gibt es einige interessante Produkte.

Bis dahin wünsche ich Ihnen wieder allzeit unfallfreies Holzwerken.

Herzlichst, Ihr

Guido Henn

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Kommentare

Kai R. 08.03.2019

Hallo Herrn Henn, der Schwedenstuhl ist ein interessantes Projekt. Für den Nachbau würde ich allerdings Lärchenholz, das möglichst astfrei und auf jeden Fall harzgallenfrei sein muss, verwenden. Halten Sie es für sinnvoll statt Edelstahlschrauben Leimverbindungen mit domino-ähnlichen Dübeln ebenfalls aus Lärchenholz zu verwenden? Dann könnte der Stuhl zu 100% aus Holz gefertigt werden. Viele Grüße Kai R.

Guido Henn 09.03.2019

Hallo Herr Rascher, völlig richtig, Lärche wäre noch besser geeignet. Aber leider ist Lärche, ausgehobelt oder als Leimholzplatte, nicht in jedem Baumarkt erhältlich. Somit wäre das Thema kein Einsteigerprojekt mehr, sondern etwas für Leute, die auch die Möglichkeit haben Bretter und Bohlen auf die erforderlichen Maße auszuhobeln. Aber keine Bange - auch Fichte und Kiefer sind für diesen zerlegbaren Stuhl völlig in Ordnung, weil er ja nicht ständig bei Wind und Wetter draußen steht. Was den Ersatz der Schraubverbindungen angeht, kann man selbstverständlich auch Dominos oder Runddübel aus Eiche oder Sipo/Mahagoni zusammen mit einem wasserfestem Leim verwenden. Auch hier würde ich sagen, dass ein D3 Leim für dieses Projekt bereits völlig ausreicht. Wer Zweifel hat, kann aber auch einen D4 Leim nehmen. Dominos und Runddübel aus wetterfestem Holz gibt es z. B. in diesem Shop: https://www.rundstab.de/Rundstaebe-aus-Holz/Riffelstaebe/ https://www.rundstab.de/verbindungselemente/Riffelduebel-Esche--Eiche--Buche--Sipo--Holzduebel/Riffelzapfen-Domino-Zapfen/Riffelzapfen/ Viel Spaß beim Nachbau und beste Grüße aus der Eifel Guido Henn

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