Damit Sie lange Freude an Ihrer Bandsäge haben und diese auch zu jeder Zeit präzise Ergebnisse liefert, gilt es, ein paar grundlegende Dinge zur Wartung und Pflege zu beachten (s. Bildfolge 1 bis 9). An oberster Stelle sollte hier die tägliche und gründliche Reinigung der Maschine stehen. Hier gilt es nicht nur, den Außenbereich der Bandsäge von allen Schnitt- und Staubresten zu befreien, sondern auch den kompletten Innenraum sorgfältig mit einem Werkstattsauger abzusaugen. Benutzen Sie zur Reinigung keine Lösungsmittel, aggressive Chemikalien oder Scheuermittel. Hartnäckige Harzablagerungen können Sie beispielsweise sehr gut mit dem Harzlöser der Fa. Trend entfernen (Trend Tool & Bit Cleaner). Mindestens bei jedem Sägebandwechsel sollten Sie dann auch die Bandagen der Bandrollen reinigen und auf Beschädigungen hin untersuchen (Bild 1 und 2).
Ist das Sägeband schon einmal runter von den Rollen, werfen Sie am besten auch mal einen kurzen Blick auf die beiden Sägebandführungen. Sind sie verdreckt oder lassen sich die Rollen nicht mehr so leicht drehen, müssen Sie gereinigt und nachgeölt werden (Bild 3 und 4). Auch die Trapezspindel für die Bandspannung können Sie bei Schwergängigkeit problemlos mit einem handelsüblichen Maschinenfett nachschmieren (Bild 5). Über der Spindel befindet sich die Bandspannungsfeder. Die kann sich abnützen oder sogar brechen, was sich dann in einer stark vibrierenden Maschine äußert. Diese Feder hält länger, wenn Sie sich angewöhnen, das Sägeband spätestens zum Ende eines jeden Arbeitstages zu entspannen (Bild 6). Sinnvoll ist es auch, alle Metallflächen und beweglichen Teile regelmäßig mit einem Rostschutzmittel (z. B. Surface Shield) einzusprühen.
Bild 1: Für eine einwandfreie Funktion aller Bauteile ist es wichtig, dass Sie täglich den gesamten Innenraum ihrer Bandsäge mit einem Werkstattsauger reinigen (nicht mit Druckluft ausblasen!). Vor allem auf den unteren Bandführungen und im unteren Maschinengehäuse setzt sich schon zwangsläufig der meiste Sägestaub ab.
Bild 2: Auch die Bandrollenbeläge sollten Sie spätestens nach jedem Sägebandwechsel sorgfältig reinigen, auf Beschädigungen (Riefen und Risse) hin untersuchen und notfalls ersetzen (lassen). Auch die Abstreifbürste (Pfeil) unbedingt regelmäßig auf ihre Funktion hin überprüfen und bei Abnutzung frühzeitig tauschen.
Bei den Sägebandführungen gibt es Hersteller, die kein Schmieren empfehlen und welche, wie die Fa. Hema, die für ihre hochwertigen Führungen ausdrücklich ein Spezialöl vorschreiben. In jedem Fall sollten Sie vor dem Ölen aber die Führungen zunächst sorgfältig von Staub, Schmutz und Harzablagerungen befreien.
Erst danach ziehen Sie den transparenten Stöpsel (rote Pfeile) ab und geben ein paar Tropfen (!) des Spezialöls in das Loch der Rändelschraube, um die Seitenrollen zu ölen. Zum Schmieren der Rückenrolle drehen Sie einfach die Hülse ab (gelbe Pfeile) und geben auch dort nur ein paar wenige Tropfen des Spezialöls hinein.
Auch hier gibt es Hersteller, die raten aufgrund der Staubanhaftung vom Fetten der Trapezspindel ab. Leider ließ sich meine Spindel nach zwei Monaten intensiven Gebrauchs und öfterem Wechseln der Sägebänder nicht mehr so leicht drehen und hakte stark.
Ich habe dann doch beschlossen auf die Spindel ein handelsübliches Maschinenfett mit einem Pinsel aufzutragen. Seitdem funktioniert alles wieder tadellos und viel Staub haftet dort auch nicht an.
6. Wie wichtig eine gut funktionierende Spindel für die Bandspannung ist, können Sie auch daran erkennen, das ausnahmslos alle Hersteller von Bandsägen und Sägebändern dazu raten, das Sägeband spätestens am Ende eines jeden Arbeitstages immer komplett zu entspannen. Das schont nicht nur die Sägebänder und ihre Schweißnaht, sondern auch die Radbeläge (Bandagen) vor Abdrücken durch das Sägeband. Auch die Radlager und die Bandspannungsfeder werden dann deutlich weniger belastet und halten länger.
Bild 7: Der Antriebsriemen kann sich nach den ersten Betriebsstunden ein wenig dehnen. Das äußert sich oft durch Quietschgeräusche beim Start der Bandsäge. Deshalb ist es ratsam, die Riemenspannung zu kontrollieren und ggf. etwas nachzuspannen. Ein korrekt gespannter Riemen sollte sich mit einer Hand nicht mehr als 5 – 6 mm nach innen drücken lassen. Zeigt der Antriebsriemen nach längerem Gebrauch Risse, muss er sofort ersetzt werden.
Bild 8 und 9: Zur Verbesserung der Absaugleistung befindet sich unterhalb der unteren Bandführung ein dünnes Brettchen aus MDF. Hat sich der Schlitz mit der Zeit aufgeweitet, dann sollte das Brettchen ersetzt werden. Das Einsägen eines neuen MDF-Brettchens ist ganz einfach: Zuerst das breiteste und dickste Sägeband auflegen. Anschließend die untere Bandrolle samt gespanntem Sägeband mit der Hand kräftig drehen und danach sofort das MDF-Brettchen einschieben. Die Rotation der Rollen reicht völlig aus, um dabei den passenden Schlitz einzusägen.
Das wars mal wieder für heute. In zwei Wochen geht es dann um T-Nutschienen. Bis dahin wünsche ich allen Lesern – wie immer – allzeit sicheres und unfallfreies Holzwerken.
Herzlichst, Ihr
Guido Henn
Wichtiger Hinweis zur Produktneutralität: Ich habe die Bandsäge und auch die Sägebandführungen regulär und zu den üblichen Konditionen gekauft. Es wurde mir weder verbilligt noch kostenlos zur Verfügung gestellt. Ich versichere Ihnen eine absolut neutrale Bewertung der Produkte ohne jegliche Einflussnahme der Hersteller.
Hallo Herr Backes, den finden Sie bei der Fa. Sauter unter folgendem Link: https://www.sautershop.de/industriereiniger-pflegemittel-t-clean-500?c=12304 Der ist dort leider etwas versteckt unter dem Namen "Industriereiniger & Pflegemittel" zu finden. Gibt man bei Sauter den Produktnamen ein: "Trend Tool and Bit Cleaner" findet man ihn leider nicht. Beste Grüße aus der Eifel Guido Henn
Hallo Herr Henn, herzlichen Dank für die Info. Wann gibt es bei Ihnen wieder Werkstattkurse (Küchenbau)? LG Harald Backes
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.
Hallo Herr Henn, könnten Sie eine Bezugsquelle für den Trend Tool & Bit Cleaner angeben. Bei Amazon ist er nicht lieferbar. Danke Harald Backes