Autsch – Jetzt ist es doch passiert.

Ich arbeite seit nunmehr 26 Jahren als Schreiner und hatte nie einen nennenswerten Arbeitsunfall. Ich achte in der Regel sehr auf Sicherheit. Mir sind die Gefahren bewusst, die von Holzbearbeitungsmaschinen ausgehen. Vergangene Woche ist es dann aber doch passiert: Mein Finger hatte Kontakt mit einem drehenden Sägeblatt. Gleich vorweg: Es ist dabei nichts Schlimmes passiert. Der Vorfall hat mich jedoch zum Nachdenken gebracht.

Was ist genau passiert: Ich habe mit der Handkreissäge Massivholz zugeschnitten. Meine Säge hat einen kleinen Schieber in vorderen Bereich, der in abgesenktem Zustand die Absaugung verbessert. Der Schieber war offen. Ohne darüber nachzudenken habe ich den Schieber geschlossen, rutschte dabei ab und kam mit der Fingerkuppe in den schmalen Schlitz zwischen Maschinengehäuse und Holz. Das ist der einzige Bereich an einer Tauchsäge, in dem das Sägeblatt nicht abgedeckt ist. Das Sägeblatt lief noch. Der Schreck war größer als der Schmerz. Nach einigen Tagen mit einem Salbenverband brauche ich heute nur noch ein Pflaster. Bald wird nichts mehr von dem Vorfall am Finger zu sehen sein.

Dieser kleine Unfall läuft bei mir nicht unter Missgeschick, Unachtsamkeit oder Pech. Nein, das war einfach nur dumm und vollkommen unnötig. Natürlich hätte ich es besser wissen müssen. Mich ärgert das auch sehr. Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Artikel schreiben soll. Soll man als Autor und Kursleiter sowas schreiben? Schließlich bringt man ja Anderen bei, wie man sicher mit Maschinen arbeitet. Ist das eine Blamage? Nein, ist es nicht. Niemand ist vor Unfällen (oder Dummheiten) gefeit. Zum Glück passieren schwere Unfälle sehr selten. Meist gehen solche Sachen so wie bei mir, eher glimpflich aus. Und gerade wenn es bei einem Unfall gerade nochmal gut gegangen ist, kann man daraus noch was Gutes ziehen. In meinem Fall hat mich dieser Vorfall nochmals geerdet, mich vorsichtiger gemacht. Unfälle passieren oft alten Hasen, die schon lange im Beruf sind oder das Holzwerken schon lange als Hobby ausüben. Es schleicht sich eine Routine und Lässigkeit ein, die einen unvorsichtig macht. Bei mir ist diese Lässigkeit nun wieder ein Stück weit weg. Ich wurde wieder sensibilisiert. Angst vor den Maschinen habe ich keine, ich habe auch am nächsten Tag wieder mit der Handkreissäge gearbeitet.

Der Unfall hat mich in den Tagen darauf jedoch öfter über einige Dinge nachdenken lassen. So zum Beispiel darüber, dass ich mich vor einigen Wochen auf der Messe in Nürnberg mit Maschinenherstellern unterhalten habe. Keiner der Hersteller und Händler, die auch Maschinen für Hobbyanwender vertreiben, bietet ernstzunehmende Unterweisungen für seine Kunden an. Von mehrtägigen Kursen ganz zu schweigen. Der Kunde steht nach dem Kauf der Maschine weitestgehend alleine da.  Das Internet ist voll von Videos, die von Laien gemacht sind. Zum Teil sieht man dort haarsträubende Arbeitsweisen. Unbedarfte Holzwerker mit wenig Erfahrung können nicht abschätzen ob das was sie da sehen gefährlich ist oder nicht. Ich stolpere oft über solche Videos und habe sie bisher immer unkommentiert gelassen. Das ist falsch. Erfahrene Anwender (dazu zähle ich mich auch selbst) sollten solche Videos sachlich kommentieren und auf Gefahren hinweisen.

Während im professionellen Bereich viel für die Arbeitssicherheit getan wird, sieht es im Freizeitbereich nicht so gut aus. Ein Schreinerlehrling darf ohne Unterweisung keine Maschine benutzen. Aber jeder Holzwerker kann sich eine große Tischfräse oder Formatkreissäge in die Werkstatt stellen. Eine Unterweisung ist dabei keine Pflicht. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte nicht, dass man vor dem Kauf einer Maschine einen Nachweis erbringen muss, dass man die Maschine bedienen kann. Wir brauchen nicht noch mehr Bürokratie.  Ich würde mir aber wünschen, dass Hersteller den Hobbyanwendern die Gefahren bewusstmachen, die von rotierenden Sägeblättern, schnell drehenden Fräsern und Hobelwellen ausgehen. Haben Sie schon mal in einem Verkaufsprospekt oder auf einer Internetseite Gefahrenhinweise zu einer Säge gesehen? Ich nicht. In der Regel steht da nur, dass die Arbeit damit ganz einfach ist und dass man im Handumdrehen tolle Ergebnisse mit dem Produkt erzielen kann. Sicherheitshinweise in Bedienungsanleitungen sind da auch wenig hilfreich, da sie in rechtssicherer Sprache verfasst wurden. Das ist dann meist das genaue Gegenteil dessen, was dem Käufer wirklich weiterhilft. Verständliche Anleitungen, welche die Gefahrenquellen gut erklären, sicheres Arbeiten vermitteln und verständlich geschrieben sind, wären wünschenswert.

Das klingt jetzt ein wenig so, als wolle ich die Verantwortung für Arbeitssicherheit auf die Hersteller abwälzen. Das will ich aber nicht. Die Hersteller haben die Möglichkeit die Kunden zu sensibilisieren, nutzen diese aber nicht. Ein verunsicherter Kunde überlegt sich einen Kauf eventuell noch einmal. Das wäre nicht verkaufsfördernd.

Am Ende ist jeder beteiligte in Sachen Sicherheit mit in der Verantwortung. Der Anwender, der sich möglichst gründlich informieren sollte. Der Hersteller, der auf Gefahren verständlich und ohne Panikmache Hinweisen muss. Und diejenigen, die in irgendeiner Weise publizieren. Dazu gehören Blogger, Autoren, Youtuber aber auch jeder, der in einem öffentlichen Forum oder einem Blog antwortet und kommentiert. Das Internet hat uns in den letzten Jahren alle zu Schülern und Lehrern in einer Person gemacht. Dieser Umstand bringt Chancen, Risiken und Verantwortung mit sich.

Dieser Beitrag hier ist mit Sicherheit der persönlichste Artikel, den ich bisher auf diesem Blog geschrieben habe. Ich hoffe es ist mir damit gelungen sie zu sensibilisieren und nicht zu verunsichern. Denn bei all den kleinen und großen Gefahren die in der Werkstatt lauern, bringt der Umgang mit Holz, das bauen von Dingen und das kreative Tun immer noch eine große Befriedigung mit sich. Darauf würde ich nicht verzichten wollen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allzeit unfallfreies Arbeiten.

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Kommentare

Arie Kuipers 19.04.2016

Heiko, Ich finde es gut das du hier über geschreiben hast. Jeder hat mall so einen Moment das er denkt, pfuh, da habe ich schwein gehabt. Ich habe dies in unterschiedliche bereiche immer als Moment genommen um mir nochmal den Arbeit vorgang zu überdenken und notfalls eine art von checklist, wenn dann auch in gedanken, für mich auf zu stellen, die ich abarbeiten muss vor ich loslege. Besser einmal zu viel checken/überlegen als finger weg. Gruß, Arie

wechschnipsler 19.04.2016

Hallo Heiko, vor etwa einem Jahr habe ich nahezu genau den gleichen Fehler gemacht - bei laufender Tauchsäge das Fenster herunter geschoben um den Anriss am Ende eines Tauchschnittes besser ablesen zu können. Dabei bin ich auch abgerutscht und glücklicherweise mit dem Zeigefinger "nur" mit dem Zahngrund in Kontakt geraten. War trotzdem ne Sauerei und ich habe mich richtig geschämt für so viel Leichtsinn. Seit dem ist das Vokabular "das mach ich noch schnell" (im Sinne von "mal eben") aus meinem Wortschatz und meiner Handlugsweisse verschwunden. Das war mir eine Lehre. Es ist zwar alles recht schnell und ohne bleibende Schäden (mental wie körperlich) verheilt, eine gesunde Portion Respekt und die damit verbundene Konzentration bei der Arbeit mit ALLEN Werkzeugen wurde wieder gehörig aufgefrischt. Ach ja, ich arbeite seit etwa 30 Jahren mit solchen und noch deutlich grösseren Maschinen, dies war auch meine erste Verletzung dieser Art... Man sollte wohl immer wieder mal seine eigene Arbeitsweise auf den Prüfstand stellen und sich auf die Wurzeln zurückbesinnen, denn das Gesamtergebnis zählt - nicht nur das Endprodukt. In diesem Sinnen eine gute Heilung und Grüsse, Christian

19.04.2016

Hallo Heiko, ich denke es ist gut über solche "Unfälle" oder beinahe Unfälle zu berichten, jedoch nicht nur in Richtung der Benutzer, sondern auch in Richtung der Maschinenhersteller. Ein verantwortungsbewußter Hersteller wird das Thema aufnehmen und zukünfig (hoffentlich) in der Entwicklung und dem Design seiner Maschinen berücksichtigen. In der Automobilindustrie gibt es hierzu ein "Kultur" und verpflichtende Methodik (DFMEA, PFMEA, FFRA, ...). Es ware interessant zu Wissen ob es Gleiches bei den Maschinenherstellern gibt. In Amerika haben solche Überlegungen zur Entwicklung von SawStop geführt. Denkst Du, dass ein solcher Schutz-Mechanismus sinvoll ist, oder hat Dein "Unfall" gar ein anderes Denken hierzu bei Dir bewirkt? Viele Europäische Maschinenhersteller fürchten, dass solch ein Schutzmechanismus für den amerikanischen Markt Pflicht werden könnte. Zu Recht? Auf jeden Fall ein spannendes Thema!

ralle 19.04.2016

Hallo Heiko, danke für diesen Einblick in Dein Werkstattleben. Auch ich hatte schon einmal Kontakt mit dem Sägeblatt. Zum Glück nur seitlich direkt am Blatt und nicht an den Zähnen, so dass alles unblutig ausgegangen ist. Für einen ordentlichen Schreck hat es dennoch gereicht. Bei einem betrieblichen Erste-Hilfe-Lehrgang wies uns die Dozentin auch darauf hin, dass ein Großteil ihrer Einsätze immer wieder verunglückte Hobbyhandwerker seien. Sie erzählte dann noch die verschiedensten Stories über durchgebohrte Finger u.ä.

gan-dalf 19.04.2016

Heiko, den vielen positiven Anmerkungen kann ich mich nur anschließen; ich will sie nicht wiederholen oder durch eigene Anekdoten ergänzen. Leider weiß ich aus dem IT-Sektor, das Sicherheit nicht sexy ist; aber ohne sie ist's auch nicht gut. Gerade im Hobby-Sektor sehe ich aber durchaus die Möglichkeit, Sicheres mit Nützlichem verbinden zu können. Ich würde das dann auch nicht un-sexy "Einweisung" nennen wollen. Denn durch Besuch einer solchen Veranstaltung würde man sich ja als "Unwissenden" outen. Vielmehr wünsche ich mir, die Sicherheitsaspekte eher als nützliche Begleiterscheinung zu "Kursen", in denen der Nutzen dieser Maschinen in den Vordergrund gestellt wird. Denn tolle Dinge zu schaffen ist ja der eigentliche Zweck. Und wenn dann eher "begleitend" auch noch sicherer Umgang gezeigt wird, dann nimmt man das eher mit. Als Besucher Deiner Kurse weiß ich, dass das funktionieren kann. Unpraktisch ist, dass solche Kurse nicht leicht in örtlicher Nähe zu finden sind. Das erhöht die Hemmschwelle beträchtlich. Als Tagesveranstaltung (inkl. An/Abfahrt, d.h. ohne Zwang zur Übernachtung) wäre das für ambitionierte Hobbywerker als Paket beim Gerätekauf m.E. schon interessant.

Christoph M. 19.04.2016

Hallo Heiko, das Thema Sicherheitseinweisungen an Maschinen beschäftigt mich im Hobbybereich gerade ganz aktuell. In meiner Werkstatt sollen eine Kreissäge und ein ADH bald einziehen. Im Vorfeld habe ich versucht Kurse oder Schulungen zu finden die in meiner Nähe erreichbar sind, um Gefahren aufgezeigt zu bekommen und um zu erfahren was man nicht machen sollte. Die BG fühlte sich für mich als Privatperson nicht zuständig und hat mir zumindest ein paar Links zu deren Literatur geschickt. Kurse jeweils eine Woche lang würde es nur für Azubis geben. Die Tischlerinnung konnte mir auch nicht weiter helfen. Jetzt habe ich durch Zufall einen Tischler in der Nähe gefunden, der Kurse zum Mitarbeiten in der Werkstatt anbietet. Dort kann ich jetzt am Freitag ein paar Stunden (gegen Bezahlung natürlich) Einweisungen in FKS und ADH erhalten. Es gestaltet sich schwierig als Privatperson, selbst gegen Bezahlung, eine Sicherheitseinweisung zu bekommen. Was soll man da noch machen? Grüße Christoph

René Dümichen 22.04.2016

Sehr gute geschrieben! Viele Grüße aus dem Norden, René Dümichen

Schreinerfisch 24.04.2016

Hallo Heiko, auch ich hatte schon zweimal Kontakt mit dem Daumen der linken Hand und einem Kreissägeblatt. Keine Angst, Daumen ist noch vollständig da. Als ich vor 35 Jahren eine Lehre als Möbel Schreiner in einer kleinen Möbelfabrik absolviert habe, hatte ich noch einige ältere Kollegen, denen schon ein oder mehrere Finger gefehlt haben. Dass hat sich, Gott sei Dank mit der Einführung der BG-Test Werkzeuge bzw. der Hinweise auf den Fräswerkzeugen (MAN = manueller Vorschub) wesentlich verbessert. Zu den Kursangeboten noch ein Tipp: Die Firma DICTUM bietet in ihren Workshops mehrere Kurse zu diesem Thema an, wie zum Beispiel Kompakt-Workshop Handkreissäge; Stationäre Holzbearbeitungsmaschinen - Richtig und Sicher bedienen; Spezialkurs Tischkreissäge u.a. Kursleiter ist jeweils Roland Heilmann. Kursort ist München in der Werkstatt des Kursleiters der auch als Autor in der Zeitschrift Holzwerken schon mehrere Artikel gebracht hat. Die Nordlichter könnten ja eine Kursteilnahme mit einem Kurzurlaub in München verbinden. Während Mann oder Frau am Kurs Teilnimmt, könnte der Partner ja zum Shoppen gehen oder ein Museum besuchen. Liebe Grüße Peter Karl

Volker Lau 25.04.2016

Hallo Heiko, vielen lieben Dank für diesen Artikel. Nach Erwerb einer Tauchsäge, sägte ich (wie von Dir angedeutet) fröhlich und unbesorgt vor mich hin. Bis mich ein Freund auf den wenig zitierten „kick back“ hinwies. Daraufhin informierte ich mich und fand erschreckend wenig zu diesem Thema. Auch in der Bedienungsanleitung der Tauchsäge (Bosch) fand ich nur einen sehr kleinen und wenig aufschlussreichen Passus. Wichtig zu wissen ist ja, wie sich das Werkzeug in diesen Situationen verhält. Da bringt einem die pure Warnung recht wenig. Ein englisches und sehr polarisierendes Video bzgl. Arbeitsschutz hat das Verhalten der Säge beim verklemmen des Sägeblattes anschaulich erklärt. https://www.youtube.com/watch?v=R4kxQqBu3ME Nun weiß ich wie ich dies vermeiden kann und vor allem wo ich beim sägen stehen sollte. Seit dieser Erfahrung bin ich mit jedem neuen Werkzeug vorsichtig und recherchiere über mögliche Gefahren – jedoch oft ohne wirklich aufschlussreiche Informationen zu finden. Es geht nicht darum, den Herstellern diese Verantwortung zu übertragen, aber gerade diese könnten über solche Gefahren einfach, kompetent und transparent aufklären. Dies müsste ja auch nicht kostenlos sein! Eine Möglichkeit wären illustrierte Broschüren zum käuflichen Erwerb. Oder mit Schulungsvideos mit kostenpflichtigem Login. Auch vielen Dank für den Gedankenanstoß über das Kommentieren diverser Videos in denen offensichtliche Gefahren eingegangen werden. An dieser Stelle vielen Dank für all Deine Videos und Tipps! Diese immer informativ und aufschlussreich sind! Grüße Volker

jbiermann 25.04.2016

Hallo Heiko, erstmal gute Besserung! Ich bin froh, dass nicht mehr passiert ist. Mir ist schon oft aufgefallen, dass Bedienungsanleitungen oft mehr als lückenhaft sind und bei vielen Herstellern ein Schattendasein fristen. Speziell für Nicht-Profis, aber nicht nur, kann das durchaus auch sicherheitsrelevant sein. Das eine Kreissäge oder eine Fräse gefährlich ist weiß man und das man besser nicht mit dem Finger hineinfasst auch. Aber eine gute Bedienungsanleitung trägt ohne Zweifel auch zu einer sicheren Anwendung der Geräte bei. Vielleicht sollte man zukünftig bei Werkzeugtest, z.B. auch in der Holzwerken, auch die Qualtität der Bedienungsanleitung berücksichtigen. Schöne Grüße Jochen

Heiko Rech 25.04.2016

Hallo Jochen, das Pflaster ist schon wieder ab. War also nicht so schlimm. Das bewerten der Bedienungsanleitung ist ein schwieriger Punkt. Wenn die Anleitung wirklich sehr schlecht oder sehr gut ist, versuche ich das schon in einem Nebensatz zu erwähnen. Eine generelle Bewertung wird aber schwierig. Vor allem wenn es sich um Werkzeuge für professionelle Anwender handelt. Da fallen die Anleitungen in der Regel ohnehin sehr knapp aus. Gruß Heiko

26.04.2016

Ein Thema, das alle Hobbyschreiner betrifft. Gelernt habe ich Induastriemechaniker in einem Großbetrieb, habe die Unterweisungen oft mit wenig Interesse wahrgenommen. Dennoch haben sie mich vor schlimmen Unfällen bewahrt und mit der Zeit den Sinn für meine Gesundheit geschärft. Irgendwann war ich selbst in der Verantwortung, Mitarbeiter zu Unterweisen, das Bewusstsein für Gefahren sensibilisieren und diese abzustellen. Das Schreinern ist mein Hobby, das bislang Unfallfrei verlief. Bis "eben mal schnell" ein Freund einigen Dreiecksleisten zugeschnitten haben wollte. Offensichtlich reichten langjährige Berufserfahrung nicht aus, NEIN zu sagen. Was zur Folge hatte, das mein Daumen mit der Kuppe ins laufende Sägeblatt der Formatkreissäge geriet, weil der Freund am anderen Ende an der Leiste zog, während ich den Schiebestock greifen wollte. Glücklicherweise nur eine heftige Fleischwunde, die Kuppe ist taub, der Daumen noch dran. Ich war die Ursache für diesen Unfall, mal eben schnell... Die Folge war, das ich einige Tage damit beschäftigt war, diverse Vorrichtungen und Werkzeuge zur Unfallverhütung herzustellen. Im nachhinein sehe ich, das ich im Privatleben nicht die gleichen Maßstäbe angesetzt habe, wie im Berufsleben. Es passiert immer nur den Anderen.... Sicher hätte der Hersteller deutlicher auf Gefahren hinweisen können, noch hilfreicher wäre es, Hilfsmittel anzubieten, die Unfälle verhindern oder erschweren. Würde nebenbei einen zusätzlichen Umsatz generieren. Der Anwender könnte gleich loslegen, ohne sich vorher um diese Dinge Gedanken machen zu müssen. Wünsche allen ein unfallfreies werkeln.

Beertackle 30.04.2016

Hallo Heiko, ich bin so einer von den angesprochenen Hobbywerkern. Ich habe mittlerweile einiges an Handmaschinen und auch an grösseren Maschinen darunter z.B. eine Erika und eine grosse Abrichte. Was mir zu Gute kommt ist dass ich eine Ausbildung zum Elektroniker in einem grossen Betrieb gemacht habe, wo wir auch einen Dreh und Fräslehrgang bekommen haben. In unserem Betrieb war es üblich dass man ohne Einweisung keine Maschine bedienen durfte, nicht einmal eine Bohrmaschine. Ich finde es auch immer wieder schade, dass man als Hobbywerker kaum eine Möglichkeit hat eine Unterweisung auf die Maschinen zu bekommen. Zum einen würde ich mir wünschen dass es eine Art Unterweisung für die Funktion aber auch für die Sicherheit gibt bei solchen Maschinen. Und das sollte meiner Meinung nach auch machbar sein. Immerhin kosten die Maschinen ja auch eine Menge Geld. Dass es bei anderen Sachen geht weiss ich mittlerweile. Meine Frau näht Hobbymässig als sie sich eine neue Stickmaschine und Nähmaschine von einem namenhaften Herrsteller gekauft hat, hat sie vom Geschäft eine knapp 4 Stunden lange Einweisung in die verschiedenen Funktionen bekommen, auch ein kleiner Abstecher in die Sicherheit wurde gemacht. Und die beiden Maschinen waren bei weitem nicht so teuer wie meine Erika. Also warum geht das bei den Holzbearbeitungsmaschinen nicht auch? Gruß Björn

rehder 30.04.2016

hallo Heiko, e es war vielleicht Dein persönlichster Artikel, aber gleichzeitig auch ein sehr Starker und Ehrlicher. Toll. Ich arbeite in der Psychiatrie mit Patienten. Viele dürfen dabei an die Handkreissäge, Bandschleifmaschine, gar Oberfräse. Dein Artikel hat mich jetzt noch mal sensibilisiert, besser auf die Gefahren hinzuweisen. U"nd für mich ist der Artikel auch eiin Ausrufezeichen: "pass auf, sein aufmerksam, werde nicht fahrlässig" Danke für Deinen Artikel Volker

wampflers.jeuss 19.05.2016

Hallo Heiko Ich kann Dir nur beipflichten, man ist nie genug aufmerksam und Routine ist eine grosse Gefahr für die Nutzer. Ich kannte zwei versierte Schreiner, die die Finger nach jahrelanger Berufserfahrung abschnitten haben. Was ich speziell frustrierend finde, sind die Gebrauchsanweisungen der Hersteller. Solange es um die Werbung geht, werden wunderschöne Prospekte und Broschüren realisiert und nach dem Kauf: eben autsch! Irgend ein zig-sprachiges Papier, schwarzweiss mit sehr wenig oder keinen Abbildungen. Gerade bei Festo (um ein klassisches Beispiel zu nennen, habe ich selten oder nie Hinweise zum Gebrauch der Maschinen gefunden. Bei Festool findet man dann auf der Homepage einige Tipps zu den Anwendungen (und auch Videos, die helfen) aber warum gehört das nicht zur Lieferung der Maschine? Warum muss der Käufer vorher selbst auf die Suche gehen? Einigermassen gutes Wissen betreffend Gebrauch führt auch automatisch zu weniger Gefahren. Da wäre noch grosses Potenzial vorhanden! Gruss Hans-R. Wampfler

Holger Jandl 26.05.2016

Hallo Heiko, Ich finde es gut, dass Du darüber berichtest. So bewahrst Du vielleicht den ein oder anderen vor ähnlichem. Auf einem BG-Lehrgang wurde mir mal gesagt:" Unfälle passieren nicht! Sie werden verursacht!" Dieser Spruch hat sich bei mir eingebrannt. Gruss Holger

O. Bender 22.06.2016

Hallo Heiko Danke für Deinen Artikel! Ich möchte zum bisher gesagten hinzufügen, dass es von der SUVA (Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) zu diversen Gefahren, auch spezifisch zu einigen Holzbearbeitungsthemen gratis Lerninformationen und -Videos gibt. Aus meiner Sicht lohnt sich ein Blick in diese Websites, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen: http://www.suva.ch/startseite-suva/service-suva/lernprogramme-suva/holzbearbeitung-suva.htm http://www.suva.ch/startseite-suva/praevention-suva/arbeit-suva/branchen-und-themen-filter-suva/holz-suva/filter-detail-suva.htm Vielleicht wäre es hilfreich, diese Links den Hobbywerkern in Deinem Blog und/oder auf der Website von Holzwerken.de zur Verfügung zu stellen? Zwar kenne ich die rechtliche Situation nicht, aber es sollte doch im Interesse aller sein, Informationen zur Sicherheit allen zur Verfügung zu stellen - zudem befinden sich auch einige dieser Sicherheitsvideos bereits auf youtube. Vermutlich würde eine Anfage bei der Suva zu einer raschen Zusage betreffend Verlinkung ergeben. Sorry, es soll keine Einmischung sein, ist nur als Anregung gemeint! Bin immer sehr dankbar für Deine sehr hilfreichen Artikel! Gruss aus der Schweiz Oliver

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