Nach der Montage der Tischplatte kommt nun der Teil des Baus, der mir persönlich die meiste Freude bereitet hat. Der Tisch wird einsatzbereit werden. Die T-Nut-Schienen zur Aufnahme der Tischverlängerungen wurden mit Schrauben 3×35 mm angeschraubt. Das hält sehr gut und gleichzeitig wird auch die Verbindung zwischen Seitenwand und Korpus durch die Schrauben ein wenig verstärkt. Die Aufnahmen für die universellen Tischverlängerungen von Aigner (Siehe auch hier: https://www.holzwerken.net/Blog/Heiko-Rech/Sinnvolles-Zubehoer-fuer-die-Hobelmaschine) sind von Ruwi. Das Prinzip ist aber recht einfach, sodass man sie auch aus Multiplex nachbauen könnte. In der T-Nut-Schiene können die Aufnahmen und somit die Tische ganz einfach in unterschiedlichen Positionen montiert werden.
Zu dick dürfen die Befestigungsschrauben nicht sein, sonst stehen die Schraubenköpfe über und Zwingen, Nutensteine und Muttern passen nicht mehr.
Die Aufnahmen sind sehr komfortabel, aber auch nicht billig. Da würde sich ein Selbstbau mit Sicherheit lohnen.
Mit über drei Metern Länge eignet sich der Frästisch auch für die Bearbeitung langer Werkstücke
Der Einbau der Oberfräse ist bei dieser Einlegeplatte sehr einfach. Alle Bohrungen sind schon vorhanden, die passenden Schrauben liegen bei. Die Maschine muss also nur angeschraubt werden. Etwas mehr Zeit braucht aber das Ausrichten der Einlegeplatte in der Tischplatte. Bis sie überall genau bündig zur restlichen Oberfläche des Tisches lag, dauert es ein wenig. Und nach dem Befestigen hat sie sich minimal tiefer gezogen, was ein erneutes Nachstellen erforderte. Aber wenn man das einmal gemacht hat, muss man es in der Regel nicht noch einmal machen.
Leider ist mir bei der Planung ein Fehler unterlaufen: die hinteren Befestigungsschrauben liegen genau vor der Rückwand und ließen sich nicht nutzen. Abhilfe schafften zwei aufgeleimte Holzklötzchen. Hinten ist die Platte jetzt nicht mit Gewindeschrauben befestigt, sondern mit Holzschrauben, die in diese Klötzchen gedreht wurden. Das hält auch, ist aber eben nicht ganz so elegant wie gedacht. In der Zeichnung, die Sie sich am Ende des Projektes herunterladen können ist dieser Fehler behoben.
Einlegeplatten mit vorgebohrten Löchern für unterschiedliche Oberfräsen gibt es inzwischen von mehreren Anbietern. Das erleichtert die Montage enorm.
Der Blechrahmen verhindert, dass sich die Madenschrauben mit der Zeit in die Holzplatte drücken und die Einlegeplatte nicht mehr bündig mit der Tischfläche ist.
Was nicht passt, wird passend gemacht.
Der Fräserwechsel ist nun viel bequemer als bei meinem alten Frästisch. Den Maulschlüssel muss ich mir allerdings noch etwas zurechtbiegen.
Jetzt kommt die Stromversorgung an die Reihe. Der Schalter stammt von meinem alten Frästisch und ist an einer passend ausgehobelten Leiste befestigt. So kann er sich nicht verdrehen, obwohl er nur mit einer Schraube befestigt ist. Der Schalter ist so positioniert, dass der rote Schalter (Aus) gut zu erreichen ist, aber der grüne Schalter (Ein) nicht versehentlich, beispielsweise beim Fräserwechsel gedrückt werden kann. Die Kabel wurden alle durch die Öffnung in der Rückwand nach hinten gezogen, sodass sie beim Fräserwechsel nicht stören. Hinter der Rückwand können die Kabel und der Absaugschlauch dann auf angeschraubte Haken gehängt werden. Das ist eine gute Maßnahme gegen Kabelsalat.
Der Fräsanschlag musste ein wenig umgebaut werden. Die Position der Befestigungsschrauben auf dem Tisch ist nun anders und statt ¼ Zoll Schrauben hat er M8 Schrauben und neue Klemmhebel bekommen.
Ein solcher Nullspannungsschalter sollte an keinem Frästisch fehlen. Er verhindert, dass die Oberfräse nach dem Trennen vom Stromnetz wieder anlaufen kann.
Die Kabel sind einfach aufgewickelt und mit Klettband an einem Haken befestigt. Der Saugschlauch kann bei Nichtgebrauch einfach an einen weiteren Haken gehängt werden.
Der etwas umgebaute Anschlag lässt sich in den T-Nuten gut verschieben und hält bombenfest.
Nach der Montage der Andruckfedern kommt der große Moment: die erste Fräsung am neuen Tisch. Und was soll ich sagen, ich bin begeistert. Der Fräserwechsel ist einfacher geworden, die neuen Andruckfedern halten gut und lassen sich einfach montieren und einstellen. Die große Tischfläche ist angenehm, die Verstellung der Fräse und des Anschlages funktionieren genau so, wie ich mir das gedacht habe. Und die ablagen hinter dem Fräsanschlag sind sehr praktisch. Jetzt fehlen nur noch die Schubladen. Deren Bau zeige ich Ihnen in der kommenden Woche.
Druckfedern und eine Fräserabdeckung sorgen für Sicherheit
Anschlag, Druckfedern und Tischverlängerungen sind montiert. Das sieht schon recht imposant aus.
Der erste Fräsversuch: ein Falz in einer Leiste.
Links:
Hallo Boris, die Absaugug unter dem Tisch geschieht über die Absaughaube der montierten Oberfräse. Das funktioniert recht gut, lediglich bei vielen langen Spänen verstopft der Anschluss schon mal. Das ist aber nicht weiter schlimm, da der Großteil der Späne ohnehin über den Anschluss am Anschlag abgesaugt wird. Die Spindelarretierung ist sehr gut zu erreichen, da habe ich nichts spezielles vorgesehen. Mit einer Hand greift man unter den Tisch und drückt den Knopf, mit der anderen bedient man die Spannzange, das geht gut. Gruß Heiko
Hallo Heiko, Danke für die Antwort. Ich baue gerade einen neuen Frästisch mit Kreg Komponenten und Trend T11. Ich wollte in dem Unterbau ein CleanSweep (Incra) nachbauen. Die Fräse in einem Schränkchen dicht (mehr oder weniger) abschließen und unten die Späne absaugen. Momentan habe ich sehr einfacher Frästisch(Mobil nach Guido Henn) mit Absaugung am Anschlag und auch am OF (Festool 1010) Wenn ich die Nuten fräse fliegen so gut wie alle Späne nach vorne, trotz Absaugung unter dem Tisch. Ob es mit der Trend OF besser geht habe ich noch keine Erfahrung. Hast du die „CleanSweep“-Idee gar nicht betrachtet oder dagegen entschieden? Und wenn dagegen, dann aus welchem Grund. Boris
Hallo Boris, die Cleansweap box von Incra hatte ich vor einiger Zeit mal hier zum Testen. Sie konnte mich in der Handhabung nicht überzeugen. Bei der T11 musst du bei jedem Fräserwechsel die Box öffnen. Auch wenn du die Klemmung der Fräse öffnen oder schließen willst, musst du den Deckel auf machen. Manchmal ist es auch notwendig, dass du die Höhenverstellung der T11 von unten bedienst, das könnte in der Box sehr eng werden. Du kannst sie nicht mit einem Werkstattsauger absaugen. Das spricht für mich gegen diese Box. Da mache ich lieber hin und wieder ein paar Späne unter der Fräse weg. Gruß Heiko
Hallo Heiko, ich bin mal wieder begeistert von Deinem Projekt, welches ich in den nächsten Wochen in Angriff nehmen werde. Die Idee mit der Tischverlängerung möchte ich auch aufgreifen, allerdings will ich auch das gezeigte System selber bauen. Die Adaption will ich aus Alu anfertigen und eloxieren. Für die Exzenterspanner bin ich bei ganter-griff.de fündig geworden. Diese will ich auch bei Deinem Fräsanschlag (der schon fertig ist) einsetzen. Er gefällt mir übringens von allen, die ich im Internet und in der Literatur gesehen habe am besten. Die Firma Ganter könnte vielleicht auch für Dich und andere Holzwerker interessant sein. Liebe Grüße aus dem Rheinland Hubert Reinartz
Moin, ich habe mir einen neuen Tisch auf Basis des Kreg-Untergestells gebaut mit der gleichen Platte und dem Sauter Schwenkfräslift OFL 3. Was mir fehlt, ist eine wirkungsvolle Untertischabsaugung. Wie haben Sie das bei Ihrem Tisch gelöst? Vielen Dank im Voraus für Ihren fachlichen Rat. Burghard Kleffmann
Hallo, die Spanerei beim Nutenfräsen ist in der Tat etwas gewögnungsbedürftig, kann jedoch mit einem abgesaugten Spankasten an der linken Tischseite gut beseitigt werden. Anregungen dazu gibt es im Net. Bei Tischerweiterungen müßte er in diese integriert sein und ggf. den waagerechten Spanflug noch durch eine doppelte Bürstenleiste begrenzen können. Vielleicht setzt jemand diese Überlegungen mal um. Grüße Wilfried
Hallo Herr Kleffmann, ich habe keine spezielle Absauglösung von unten, sondern lediglich den originalen Absaugstutzen der Oberfräse. Das funktioniert in den meisten Fällen sehr gut und ist bei der Maschinenbedienung nicht hinderlich. Gruß Heiko Rech
Hallo Heiko Sorry dass meine Frage hier nicht zum Thema passt. Du hattest vor längerer Zeit einen Beitrag von einer Maschine mit der man Zinken mit der oberfräse und dem schwalbenschwanz Fräser machen kann. Ich kann den Beitrag leider nicht mehr finden, hast du vielleicht einen link hierzu, den bräuchte ich mal dringend. Danke
Hallo Heiko, von welchem Lieferanten kommen die messingfarbenen Anschläge. Viele Grüße Claus
Hallo Claus-Dieter, Stücklisten und Bezugsquellen zum Anschlag findest du hier: https://www.holzwerken.net/Blog/Heiko-Rech/Ein-neuer-Fraesanschlag-Teil-4 Die Anschläge sind aber im Moment nicht lieferbar. Irgendwo in den Kommentaren zum Fräsanschlag wurde aber glaube ich eine Alternative genannt. Gruß Heiko
Danke Heiko, ich bin da auf eine wirklich tolle Seite mit einer riesigen Auswahl an Profilen und Zubehör gestoßen. Hier die Seite: www.myaluprofil.de Viele Grüße Claus
Hallo Heiko, Ich war heute in Bremen und habe leider vergeblich über Conrad, Saturn, Media-Markt versucht, an eine 4.fach-Steckerleiste zu kommen, die - genau wie Deine - ohne separaten Schalter ist. Magst Du mir die Bezugsquelle nennen? Eine Angabe der Bezugsquelle für den Schalter wäre auch toll. Ich wohne leider in einer Region, in der es nicht so viele Fachmärkte gibt (War heute nur zufällig in Bremen). Liebe Grüße Manfred
Hallo Manfred, die Steckerleiste ist von Adam Hall, die bekommt man beispielsweise bei Musikhaus Thoman: https://www.thomann.de/de/adam_hall_87470.htm Der Schalter stammt noch von meinem Festool CMS Gruß Heiko
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Hallo Heiko, ich habe zwei Fragen zur deiner Konstruktion. 1. Wie hast du Absaugung unter der Tischplatte gelöst? Mit den mitgelieferten Kunststoffteilen? Funktioniert es gut? 2. Was ist mit der Spindelarretierung. Hast du etwas vorgesehen, dass man nicht immer unter den Tisch greifen soll? Von oben kommst du an den Knopf, denke ich nicht. Grüß Boris