Eine scharfe Schneide ist vereinfacht ausgedrückt eine Kante, an der zwei möglichst glatte Flächen im spitzen Winkel zusammentreffen. Genau an diesem Treffpunkt ist eine Schneide aber auch sehr empfindlich. Ein kurzes Anecken an Metall oder Stein und es kommt zu unschönen Ausbrüchen. Das sollte man tunlichst vermeiden. Schließlich wollen wir ja nicht ständig Werkzeuge zum Schärfen geben, selbst schärfen, oder neu kaufen.
Das sollte man nicht machen, Sägeblätter können beschädigt werden, wenn man sie ungeschützt auf Metall ablegt.
So ist es besser, einfach ein Stück Holz unterlegen, und den Zähnen passiert nichts.
Bei Fräsern und Sägeblättern ist der Schutz recht einfach, sie werden in meist schon in einer schützenden Umverpackung geliefert. Darin kann man sie auch sicher aufbewahren. Aber es gibt auch Fräser, die nicht in so einer praktischen Box ankommen. Diese kann man sehr gut in Sortimentskästen aus Kunststoff aufbewahren. Die gibt es schon für wenige Euro in jedem Baumarkt. Pro Fach ein Fräser und die Schneiden bleiben heil.
Fräser und Sägeblätter werden meist in einer schützenden Verpackung geliefert.
Das spart Platz, schafft Übersicht und bietet Schutz: einfache Sortimentskästen zur Aufbewahrung von Fräsern.
Auch für Ihre Handwerkzeuge gibt es gute Lösungen. Die bekannteste dürfte eine Rolltasche für Stemmeisen sein. Aber Vorsicht, hiervon gibt es zwei Varianten: Eine platzsparende Lösung, bei der die Eisen versetzt eingesteckt werden und eine, in der die Eisen alle in die gleiche Richtung eingeschoben werden. Die erstgenannte Variante scheint auf den ersten Blick viel praktischer zu sein. Sie hat aber einen entscheidenden Nachteil: Ist man unvorsichtig, können die Stemmeisen seitlich herausfallen. Bei der zweiten Version legt man eine Lasche über die Schneiden, bevor man die Tasche aufrollt. So kann nichts herausfallen und zwischen den Schneiden ist immer eine Lage Stoff oder Leder. Ich bevorzuge die zweite Variante. Aus strapazierfähigem Segeltuch gefertigt sind sie robust und kosten nicht viel. Meist bekommt man Rolltaschen auch dort, wo man Stemmeisen kaufen kann. Rolltaschen sind auch praktisch für die Aufbewahrung anderer Werkzeuge. So habe ich beispielsweise alles was ichzum Anreißen benötige in einer solchen Tasche.
Versetzt angeordnete Werkzeuge in einer Rolltasche sparen zwar Platz, sind aber unpraktisch.
So kann nichts passieren. Die Schneiden sind geschützt und nach dem Zusammenrollen kann kein Werkzeug herausfallen.
Alles, was ich zum Anreißen brauche, ist griffbereit und gleichzeitig gut geschützt.
Eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme sind Schutzkappen. In der Regel sind diese beim Kauf eines Stemmeisens bereits dabei. Sie gehen aber schnell mal verloren. Daher schadet es nichts, wenn man sich bei Gelegenheit ein paar nachbestellt. (bei feine-werkzeuge.de gibt es sie, sonst ist mir kein Lieferant bekannt) Die Kappen und Rolltaschen leisten auch beim Arbeiten gute Dienste. Beide verhindern, dass die empfindlichen Schneiden zusammenstoßen, wenn es auf der Werkbank gerade mal wieder mal etwas voll wird. Und ganz nebenbei schützt man auch noch sich selbst. Wer versehentlich in ein herumliegendes, scharfes Werkzeug greift, kann sich schwer verletzen.
Schutzkappen gibt es auch zum Nachkaufen. Das lohnt sich, denn sie gehen schnell mal verloren.
Das kennt jeder Holzwerker: Viele Werkzeuge auf der Werkbank, da ist schnell mal eine Macke im Eisen.
Für Hobeleisen ist der beste Platz natürlich der Hobel selbst. Zieht man das Eisen nach Gebrauch in den Hobelkörper zurück, oder gibt dem ganzen Hobel einen sicheren Platz, kann der Schneide des Hobeleisens nichts Schlimmes passieren. Für manche Hobel hat man Ersatzeisen. Diese sollten natürlich so aufbewahrt werden, dass sie keinen Schaden nehmen können. Von der kanadischen Marke Veritas gibt es dazu praktische Boxen, die auch beschriftet werden können. Für kurze Hobeleisen kann man auch Ledertaschen verwenden (gibt es bei Dicktum.de) . Dort passen gleich vier Hobeleisen hinein. In das Etui passen auch Ziehklingen. Wer gleich den ganzen Hobel gut aufgehoben wissen will, kann sich passende „Socken“ kaufen. Lie-Nielsen und Veritas bieten diese an. Es macht den Socken aber nichts aus, wenn man Hobel anderer Marken in sie hineinsteckt. Seit kurzem bietet Veritas auch eine Rolltasche für die schmalen Hobeleisen seines Nuthobels und für die Eisen des Grundhobels an. Das schafft Ordnung und schütz. Auch diesen Taschen ist es egal, wenn man Hobeleisen anderer Hersteller darin aufbewahrt.
Auf einer weichen Unterlage abgestellt, passiert weder dem Hobel noch dem Hobeleisen etwas.
Boxen aus Kunststoff oder spezielle Taschen aus Leder schützen Hobeleisen, die gerade nicht im Einsatz sind.
Sogenannte „Plane Socks“ schützen den ganzen Hobel vor Schmutz und Beschädigungen. Sie sollen sogar die Rostbildung vermeiden.
Ordnung und Schutz bietet die Rolltasche für Eisen von Nut- und Profilhobeln.
Zum Schluss bleiben noch die Handsägen. Auch sie haben empfindliche Schneiden, die Zähne. Japansägen werden meist schon mit einem Schutz aus Kunststoff geliefert, der die Säge vor Zahnausfall bewahrt. Es gibt aber auch Schienen, die man über die Zähne zieht (Kann man bei Dicktum.de nachkaufen).
Hüllen und Schienen schützen die Sägezähne.
Alle diese Lösungen schützen Ihre empfindlichen Werkzeuge und deren Schneiden vor Beschädigungen. Den besten Schutz stellt meiner Meinung nach aber der Werkzeugschrank oder die Werkzeugkiste dar. Darin kann jedes Werkzeug so aufbewahrt und aufgehängt werden, dass die Schneiden nicht beschädigt werden können. Das ist aber zeitaufwendig. Schließlich muss man das in der Regel alles selbst bauen. Außerdem sind Änderungen am Werkzeugbestand auch mit Änderungen am Mobiliar verbunden. Es spricht aber auch nichts dagegen beides zu kombinieren.
Für viele Holzwerker der Königsweg: Jedes Werkzeug hat seinen Platz
Egal, für welche Lösung Sie sich entscheiden, wichtig ist, dass Ihre Werkzeuge nicht beschädigt und stumpf werden. Und noch wichtiger ist, dass eine geschützte Schneide keine Verletzungen verursachen kann.
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.