Frischzellenkur für die Hobelbank – Teil 2

Im ersten Teil dieser Reihe habe ich Ihnen ja bereits das Aufarbeiten der Vorderzange gezeigt. Hier geht es nun um die Hinterzange, die eigentlich nur eine um 90° gedrehte Vorderzange am Ende der Hobelbank ist.

Die Hinterzange hat gleich zwei Probleme. Die Mechanik steht über das Holz über und sie schließt nicht richtig. Bei der Mechanik habe ich einen sehr pragmatischen Lösungsansatz gewählt: einfach die Befestigungslöcher aufbohren und das Gussteil verschieben. Das hat hervorragend funktioniert. Danach stand die Backe aber immer noch gute drei Millimeter schräg. Das war mir dann doch zu viel um es von Hand zu hobeln. Mit der Maschine ging das aber flott. Aber auch danach lag die Backe noch nicht sauber an der Bank an. Dummerweise ist das, was weg muss aber alles Buche, Hirnholz und hochkant. Denkbar schlechte Bedingungen um das mit einem Handhobel zu begradigen. Mit vorsichtigem Schleifen ging es aber auch.

Das Gussteil ließ sich hervorragend bohren. Statt 8 mm Bohrungen sind jetzt welche mit einem Durchmesser von 10 mm drin.

Das Gussteil ließ sich hervorragend bohren. Statt 8 mm Bohrungen sind jetzt welche mit einem Durchmesser von 10 mm drin.

Drei Millimeter Schrägstellung sind für eine Hobelbankzange eindeutig zu viel.

Drei Millimeter Schrägstellung sind für eine Hobelbankzange eindeutig zu viel.

Auch am Ende der Bankplatte steht unten noch was über, das weg muss.

Auch am Ende der Bankplatte steht unten noch was über, das weg muss.

Mit einer Hobelmaschine kann man auch schräg hobeln, nicht nur gerade.

Mit einer Hobelmaschine kann man auch schräg hobeln, nicht nur gerade.

Hier ist auch noch was schief und muss begradigt werden, damit die Zange richtig schließt.

Hier ist auch noch was schief und muss begradigt werden, damit die Zange richtig schließt.

Schleifen statt Hobeln. Mit etwas Feingefühl geht das auch mal.

Schleifen statt Hobeln. Mit etwas Feingefühl geht das auch mal.

Bei der Hinterzange habe ich mir das Einleimen einer neuen Kante gespart. Ich nutze diese Zange nur selten für das Einspannen von Werkstücken. Außerdem könnte auch nur die Kante der Spannbacke belegt werden. An die Plattenkante eine Leiste anzuleimen wäre keine so gute Idee. Das wäre dann eine Längs- zu Quer- Verbindung. Die Leiste würde kaum arbeiten, die Platte tut das hingehen und auch noch quer zur Leiste. Die Leimfuge würde vermutlich nicht lange dicht bleiben. Daher ging das Instandsetzen der Hinterzange wesentlich schneller, als es bei der Vorderzange der Fall war.

Genau wie bei der Vorderzange habe ich auch die Spannbacke der Hinterzange vor der endgültigen Montage noch geschliffen. Und analog zur Vorderzange musste auch die Spannbacke der Hinterzange bündig zur Platte gemacht werden.

Vor der letzten Montage wird die Spannbacke noch geschliffen. Das geht jetzt natürlich noch sehr einfach.

Vor der letzten Montage wird die Spannbacke noch geschliffen. Das geht jetzt natürlich noch sehr einfach.

Genau wie die Vorderzange sollte auch die Hinterzange bündig mit der Bankplatte sein.

Genau wie die Vorderzange sollte auch die Hinterzange bündig mit der Bankplatte sein.

Was mir nun nicht mehr so gut gefallen hat, waren die Zangenschlüssel. Ich hatte aber noch zwei fast unbenutzte Schlüssel aus Ahorn. Mit den Endkappen aus Holz sehen diese viel schöner aus. Der Austausch solcher Zangenschlüssel geht schnell und einfach. Entweder haben sie aufgeschraubte Endkappen wie diese hier oder lediglich Enden aus Gummi, die nur aufgesteckt werden. Die Holzkappen haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Lässt man die Zangenschlüssel regelmäßig fest gegen die Aufnahme knallen, durch die sie gesteckt sind, kann die Befestigungsschraube sich mit der Zeit lösen. Dann muss man eine längere Schraube eindrehen.

Die Zangenschlüssel waren noch vorhanden und sind schnell ausgetauscht.

Die Zangenschlüssel waren noch vorhanden und sind schnell ausgetauscht.

So sieht die Hinterzange jetzt nicht nur gut aus, sie funktioniert auch wieder hervorragend.

So sieht die Hinterzange jetzt nicht nur gut aus, sie funktioniert auch wieder hervorragend.

In zwei Wochen geht es dann an den Abschluss der Überarbeitung. Da wird die Bankplatte wieder plan und schön gemacht.

Ein kleiner Vorgeschmack auf den letzten Teil der Artikelreihe

Ein kleiner Vorgeschmack auf den letzten Teil der Artikelreihe

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Kommentare

Sam Trinczek 18.10.2019

Lieben Dank, Heiko, für die super Informationen.

tobiasrichter 30.10.2019

Hallo Heiko, sehr interessante Artikel, wodurch man viel lernt, von deiner Erfahrung profitiert und auch einen sehr schönen Eindruck bekommt, wie sich die Hobelbank in der Praxis bewährt. Ich möchte demnächst auch meine Werkstatt mit einer richtigen Hobelbank ergänzen und da gefällt mir dein Entwurf mit den Spannbacken, der ebenen PLatte und den verhältnismäßig vilen Löchern für Spannmittel bisher am besten. Aus deinen Artikeln erschließt sich mir aber leider noch nicht ganz, was an den Mängeln vielleicht schon beim Bau passiert ist und was einfach Verschleißerscheinungen sind. Und eigentlich noch wichitger: Was würdest du heute vielleicht anders umsetzen? Du hattest ja glaube ich auch relativ einfache und günstige Zwingen für das Projekt gewählt. Würden Doppelspindelzwingen diese Probleme vermeiden? Z.B. sind die Zwingen von Veritas ja glaube ich auch relativ einfach zu verbauen. Klar kosten diese dann auch etwas mehr. VG Tobias

Heiko Rech 30.10.2019

Hallo Tobias, ich würde heute eher zu den besseren Mechaniken aus deutscher Produktion greifen, als zu den günstigen aus Osteuropa in der Hoffnung, dass diese mit der Zeit weniger Spiel bekommen. Mit den Doppelzwingen habe ich keine Erfahrungen. Sonst fällt mir nichts ein, das ich anders machen würde. Gruß Heiko

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