Mit Handwerkzeugen können Sie sehr präzise arbeiten. Dazu brauchen sie etwas Übung, aber auch ein paar einfache Tipps und Helferlein. Einen solchen Helfer und ein paar dieser Tricks zum Ausarbeiten von Überblattungen stelle ich Ihnen hier vor.
Zunächst einmal zum Helfer. Dabei handelt es sich lediglich um zwei einfache Winkel aus Holz, die Sie aus Reststücken schnell bauen können. Sie brauchen je zwei Stücke mit den Maßen 150 x 70 x 18 Millimeter und 150 x 30 x 10 Millimeter. Die Holzart spielt keine Rolle, es sollte aber kein zu weiches Holz sein. Die Leisten leimen Sie an die Brettchen. Achten Sie auf den rechten Winkel. Mit je zwei Federzwingen halten die Leisten bis der Leim abgebunden hat. Drehen Sie zur Verstärkung noch je zwei Schrauben ein. Das sollte halten. Sie müssen zwei spiegelbildliche Winkel dieser Art zusammenbauen.
Es muss nicht wie hier Nussbaum sein, sie können sogar Multiplex verwenden.
Die Leisten werden an die Brettchen geleimt.
Achten Sie auf den rechten Winkel zwischen Leiste und Brettchen.
Damit alles auf Dauer gut hält bohren Sie noch je zwei Schrauben vor und drehen Sie diese ein.
Die Winkel können sie jetzt an das Werkstück anlegen, das die Überblattung bekommen soll. Spannen Sie die beiden Winkel entweder von oben mit Niederhalten auf der Hobelbank fest oder mit einer kleinen Schraubzwinge direkt am Werkstück. Zwischen die beiden Winkel legen Sie das einzulassende Werkstück, also in der Regel das zweite Teil der Überblattung.
Niederhalte fixieren gleichzeitig die Winkel am Werkstück, als auch das Werkstück auf der Hobelbank.
Alternativ können Sie die Winkel auch mit einer kleinen Zwinge am Werkstück festmachen.
Der Abstand der beiden Winkel entspricht genau der Breite des einzulassenden Werkstückes.
Jetzt haben Sie eine ideale Führung für Ihre Handsäge. Drücken Sie diese einfach beim Sägen gegen die Kante der Winkel. Es reicht, wenn sie zunächst etwa einen Millimeter tief sägen. Dann können Sie die Winkel schon abnehmen und die Schnitte bis zur gewünschten Tiefe weiter sägen. Damit Sie nicht zu tief schneiden, legen Sie sich auf beiden Seiten sogenannte Glaserklötze unter. Das sind Kunststoffklötze in unterschiedlichen Stärken. Legen Sie einen Millimeter mehr unter, als sie beim Sägen stehen lassen möchten. Wenn Ihre Säge so tief ist, dass Sie die Klötzchen berührt, werden diese verrutschen. Sie wissen dann, dass Sie tief genug gesägt haben.
Eine einfache aber sehr präzise Sägeführung.
Glaserklötze sind praktische Hilfsmittel, nicht nur beim Sägen.
Jetzt geht es daran, dass Holz zwischen den Sägeschnitten zu entfernen. Grob geschieht das erst einmal mit dem Stemmeisen. Die Feinarbeit macht dann der Grundhobel. Mit ihm arbeiten Sie die Überblattung auf die benötigte Tiefe aus. Das geht einfach und sehr genau. Ein Grundhobel ist einfach ein tolles Werkzeug. Dadurch, dass Sie die beiden Winkel genau an das einzulassende Werkstück angelegt hatten, passt nun auch die Aussparung ganz genau. Diese Vorgehensweise funktioniert übrigens auch mit der Oberfräse. Statt Handsäge und Grundhobel brauchen Sie dann einen Bündigfräser mit obenliegendem Kugellager.
Haben sie auch einen Grundhobel? Wenn nicht, wird es höchste Zeit.
Durch den Trick mit den beiden Winkeln passt die Breite der Ausklinkung wirklich ganz perfekt.
Wie Sie sehen, können Ihnen ein paar Resthölzer das Arbeiten mit Handwerkzeugen enorm erleichtern.
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.
Wow! Klasse Tipp! Vielen, lieben Dank dafür. Werde ich nachmachen. Leider habe ich meinen alten Grundhobel aus meiner Lehrlingszeit jemandem geschenkt. Ich muss mir deshalb einen "neuen" zulegen. ;-)