So eine Werkstatt ist für die meisten von Ihnen sicherlich ein Ort, an dem man sich wohlfühlt, erholt und abschaltet. Und obwohl meine Werkstatt auch mein Arbeitsplatz ist, geht es mir zum Glück genau so. Umso ärgerlicher, wenn man nach getaner Werkstattarbeit von Schmerzen geplagt wird. Und seien wir mal ehrlich, wir werden alle nicht jünger und wollen doch unsere Gesundheit erhalten.
Bei mir kamen die Gelenkbeschwerden, nachdem ich den Schritt in die Selbstständigkeit wagte und einfach mehr Zeit in meiner Werkstatt verbrachte. Am Abend schmerzten die Knie. Schuld war der geflieste Boden. Der ist zwar leicht zu reinigen, aber schlecht für die Gesundheit. Abhilfe schaffte eine gelenkschonende Gummimatte. Solche Matten gibt es in unterschiedlichen Größen und Belastungsklassen. Um an der Werk- oder Hobelbank für angenehmes Stehen zu sorgen, reichen die einfachen Matten bereits aus. Sie fahren sicherlich nicht mit einem Gabelstapler darüber oder hantieren dort mit Säuren. Denn auch für solche Beanspruchungen gibt es passende Matten. Es ist wirklich erstaunlich, welchen Unterschied eine solche Matte macht. Das Stehen wird angenehmer und zumindest bei mir gehörten schmerzende Knie nun der Vergangenheit an. Ein nützlicher Nebeneffekt ist, dass herabfallendes Werkzeug weniger Schäden davonträgt. diese Matten sind als „Anti- Ermüdungsmatten“ im Handel zu bekommen.
Eine zweite, wichtige Verbesserung der Arbeitsbedingungen ergab sich bei mir daraus, alle Arbeitsflächen auf eine Höhe zu bringen. Das macht das Hantieren mit großen Werkstücken, vor allem auch mit Platten viel leichter. So kann ich nun den Tisch der Säge als Tischverlängerung des Frästisches nutzen, lange Platten liegen hinter der Säge auf der Werkbank sicher auf. Platten kann ich direkt bei der Anlieferung mit dem Fahrer des LKWs zusammen auf die Hobelbank ablegen. Von dort aus ziehe ich sie dann auf meine Klappböcke, wo sie in handliche Stücke zerteilt werden. Einen solchen Klappbock kann ich auch zur Abstützung schwerer und langer Werkstücke am Schiebetisch der Tischkreissäge nehmen. Das funktioniert wirklich gut, weil alles genau auf eine Höhe von exakt 90 Zentimetern gebaut ist. So kann ich nun problemlos auch schwere Teile alleine hantieren, ohne viel heben zu müssen.
Die Kanten der Böcke sind recht stark abgerundet und glatt. Dadurch werden Kratzer, zum Beispiel in der auf dem Foto gezeigten, furnierten Tischlerplatte vermieden. Die Kanten der Werkbänke sind weniger stark verrundet, aber eben auch nicht scharfkantig.
Für einige Arbeiten sind diese 90 Zentimeter aber viel zu niedrig. Schnell geht das ins Kreuz. Seit ich meine Aufsatzzange habe, ist aber auch das Vergangenheit. Sie bringt die Arbeit gute 140mm höher und schont somit den Rücken.
Alle die hier gezeigten Maßnahmen lassen sich auch in kleinen Werkstätten und vor allem auch nachträglich umsetzen. So habe ich beispielsweise meine Tischkreissäge mit unter die Beine geschraubten Sperrholzklötzchen auf die richtige Höhe gebracht. Die in den Bildern gezeigte Tischlerplatte mit 2,8 Metern Länge und einer Breite von 2 Metern konnte ich dankt der passenden Arbeitshöhen mühelos alleine zuschneiden, ohne dabei auch nur einmal ein schweres Teil heben zu müssen.
Das Beispiel zeigt glaube ich auch ganz gut, dass man keine ausgewachsene Formatkreissäge benötigt um große Platten in Form zu bekommen.
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Das sind ja sehr gute Vorschläge von dir Heiko. Für mich als Morbus Bechterw Patient ist das sicher sehr von Vorteil. Ich werde da sicher einiges auch in meiner Werkstatt umsetzen. Vielen Dank für die tollen Tipps. Freue mich immer auf Dienstag wenn was neues von dir kommt. Gruß:Karl