MFRC- Der Multifunktions-Rollcontainer – Teil 2

Nach der Planung eines Möbelstückes, oder wie hier eines Werkstattmöbels kommt der Zuschnitt in der Werkstatt. Da ich ausreichend Platz zur Verfügung habe, bestelle ich in der Regel ganze Platten, die ich in der Werkstatt selbst zuschneide. Das Zerteilen in handliche Stücke geschieht bei mir immer mit der Handkreissäge. Die Zuschnitte mache ich etwa zehn Millimeter größer, sodass ich sie noch auf der Tischkreissäge nachschneiden kann.  Für das verwendete Birke-Multiplex nehme ich auf der Tischkreissäge ein Sägeblatt mit 60 Zähnen bei einem Durchmesser von 250 Millimetern. Das ergibt saubere Schnittkanten, die nur noch wenig Nacharbeit erforderlich machen. Und diese Nacharbeit ist, wie könnte es anders sein, das Schleifen. Ich schleife immer so früh wie möglich. Das erhöht die Genauigkeit bei allen späteren Arbeiten. Außerdem hat man dann diese unangenehme, aber notwendige Arbeit schon mal hinter sich. Bei Werkstattmöbeln runde ich gerne die Kanten ab. Ich finde das sehr angenehm beim Arbeiten. Außerdem kaschieren die so entstehenden Schattenfugen auch kleine Ungenauigkeiten.

Der Plattenzuschnitt mit der Handkreissäge und Führungsschiene

Der Plattenzuschnitt mit der Handkreissäge und Führungsschiene

Die endgültigen Maße schneide ich wenn möglich auf der Tischkreissäge zu.

Die endgültigen Maße schneide ich wenn möglich auf der Tischkreissäge zu.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ein Erster Aufbau der Einzelteile.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ein Erster Aufbau der Einzelteile.

Flächen und Kanten werden mit Korn 180 geschliffen.

Flächen und Kanten werden mit Korn 180 geschliffen.

Fühlt sich gut an und ist angenehm beim Arbeiten: Die Kanten werden gerundet.

Fühlt sich gut an und ist angenehm beim Arbeiten: Die Kanten werden gerundet.

Beim Korpus des MFRC kommen einige Einzelteile zusammen. Der Zusammenbau aller Einzelteile ist viele einfacher, wenn diese beim späteren Verschrauben an Ort und Stelle bleiben. Mein Mittel der Wahl hierbei sind Flachdübel. Sie sind schnell und einfach eingefräst. Der Trick beim Flachdübeln ist, dass man so wenig wie möglich messen sollte. Das klingt ungewöhnlich, ist aber so. Die Ergebnisse werden viel genauer, wenn man die Maße und Positionen von Bauteilen, die man verbinden möchte, abgreift, statt sie zu messen. Beispielsweise der Abstand der beiden Seitenwände und der Mittelwand. Diese lassen sich mit den Rückwänden und den seitlichen Streben ganz exakt positionieren. Legt man die Teile passend zusammen, muss man nur noch kleine Markierungen mit dem Bleistift machen. Die zu fräsenden Teile werden dann umgeklappt, fixiert und gefräst.

Anzeichnen und Umklappen ist meiner Meinung nach die einfachste Methode für T-Verbindungen mit Flachdübeln.

Anzeichnen und Umklappen ist meiner Meinung nach die einfachste Methode für T-Verbindungen mit Flachdübeln.

Die umgklappten und fixierten Teile werden mit Schlitzen für Flachdübel versehen.

Die umgklappten und fixierten Teile werden mit Schlitzen für Flachdübel versehen.

Damit der Zusammenbau später noch einfacher wird, habe ich aus den Einzelteilen erst einmal zwei Elemente verleimt. Einmal die Seitenwände mit der Mittelwand und der Rückwand und einmal den oberen Teil des Rollcontainers. Vor dem Zusammenbau muss aber die Montage der Rollen vorbereitet werden. Diese werden mit sogenannten Einschlagmuttern und schrauben M8x20 am Boden gehalten. Die Einschlagmuttern sollten nach Möglichkeit nicht überstehen. Daher werden Sei mittels Forstnerbohrer etwa zwei Millimeter tief versenkt. Im Mittelpunkt dieser Bohrung Platziert man dann ein zehn Millimeter Durchgangsloch. Danach kann die Mutter eingeschlagen werden. Erst jetzt wird der Korpus zusammengebaut. Die vorgeleimten Elemente werden mit Leim und Schrauben miteinander verbunden. Anschließend können die Rollen montiert werden.

Das "Innenleben" wird verleimt.

Das „Innenleben“ wird verleimt.

Das Oberteil wird auch schon komplett verleimt.

Das Oberteil wird auch schon komplett verleimt.

Die Befestigungspunkte für die Rollen müssen fürs Bohren angezeichnet werden.

Die Befestigungspunkte für die Rollen müssen fürs Bohren angezeichnet werden.

Einschlagmuttern sind Ideal für die Befestigung der Rollen.

Einschlagmuttern sind Ideal für die Befestigung der Rollen.

Das "Innenleben" wird mit der Bodenplatte verschraubt.

Das „Innenleben“ wird mit der Bodenplatte verschraubt.

Das Oberteil wird mit dem Unterteil verbunden

Das Oberteil wird mit dem Unterteil verbunden

Die Rollen können angeschraubt werden.

Die Rollen können angeschraubt werden.

In den Kommentaren zum ersten Teil, als ich die Planung vorgestellt habe, wurde ich auch auf die Höhe von nur knapp über 70 Zentimetern angesprochen. Vor allem beim Zusammenbau des Korpus für den Rollcontainer hätte ich mir bereits eine Arbeitsfläche in dieser Höhe gewünscht. Aber das hat ja zum Glück bald ein Ende.

Der Erste Bauabschnitt ist fertig. So wird der Rollcontainer später mal unter dem MFT stehen.

Der Erste Bauabschnitt ist fertig. So wird der Rollcontainer später mal unter dem MFT stehen.

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Kommentare

hemmi1953 27.02.2017

Hallo Heiko, wieder einmal eine tolle Idee von dir. Kannst du bitte noch etwas schreiben zu den Verleimhilfen im dritten Bild? Danke und Grüße Christof

Heiko Rech 27.02.2017

Hallo Christof, die Teile nennen sich "Eckenspanner" und sind von Wolfcraft. Die gibt es für wenige Euro in Baumärken und auch online zu kaufen. Es sind sehr nützliche kleine Helferlein. Gruß Heiko

Benjamin Pietzner 06.08.2018

Hallo Heiko, wäre es auch möglich gewesen den Korpus ohne Schrauben, nur mit Lamellos und Leim fertig zu stellen? Spricht etwas dagegen? Die Frage stellt sich mir auch bei anderen Möbelstücken wie Wandregalen für Ordner etc. Danke Dir vorab. Viele Grüße Benjamin

Heiko Rech 07.08.2018

Hallo Benjamin, ja, das funktioniert auch. Es ist nur oft einfacher zu verschrauben, daher habe ich das bei diesem Werkstattmöbel auch so gemacht. Bei einem Möbel für die Wohnung würde ich das nie so machen, sondern nur verleimen. Gruß Heiko

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