Nach dem Verschrauben der beiden Rahmen, welche für die Stabilität der beiden Bänke verantwortlich sind, geht es schon an die Oberflächenbehandlung. An einige stellen kommt man nun noch sehr gut heran. Sind die Bänke komplett zusammengebaut sind vor allem die Fugen ein Problem. Das Streichen dieser Stellen vor dem Zusammenbau stellt sicher, dass überall Farbe ist, wo auch Farbe sein soll.
Die Bänke werden lichtgrau. Im Gegensatz zu einem reinen Weiß ist ein helles grau wesentlich pflegeleichter und sieht nicht gleich "schmuddelig" aus. Der Nachteil einer hellen Farbe ist jedoch, dass alle nicht gestrichenen Flächen und Kanten sofort auffallen. Auch das ist ein Grund für das Vorstreichen der Kanten.
Alle Kanten werden vorgestrichen. Das stellt sicher, dass überall Farbe ist. Außerdem ist das viel einfacher, als die Fugen an den fertigen Bänken zu streichen.
Die Flächen, an denen die Fußteile befestigt werden sollen werden auch vor deren Befestigung gestrichen. Sollte das Holz noch ein wenig nachtrocknen, werden keine dunklen Streifen sichtbar. Würde man die komplett zusammengebaute Bank streichen könnte das durchaus passieren. Es ist so ähnlich wie bei einer Füllung, die in einen Rahmen eingebaut wird. Wird diese nicht vor dem Einbau grundiert, gebeizt, oder lasiert, können sich helle Streifen zeigen, wenn die Füllung im Rahmen arbeitet.
Nach dem Trocknen der Farbe, kann der Zusammenbau beginnen. Im ersten Schritt werden die Fußteile angeschraubt. Die Verschraubung erfolgt von innen. Zusätzlich werden die Teile auch geleimt. Der PU-Leim hält auch auf der Farbe. Das mittlere Brett hat dabei keine konstruktive Aufgabe, sondern nur eine dekorative. Ohne dieses Brett stünde die Bank auf vier Beinen. Das hätte irgendwie seltsam ausgesehen. Damit die Bank aber wackelfrei steht, ist dieses mittlere Brett zehn Millimeter kürzer. Es steht also nicht auf dem Boden auf. Diese zehn Millimeter sind aber nahezu unsichtbar. Die Seite der Bank wirkt dadurch komplett geschlossen. Die drei Bretter, welche die Sitzfläche bilden laufen an den Seiten durch. Die Optik wirkt dadurch ruhiger.
Die Fußteile werden von innen mit jeweils vier Schrauben befestigt. Die Schrauben müssen zwischen den bereits gebohrten Pocket Holes platziert werden.
Alles nur vorgetäuscht. Das mittlere Fußteil ist nur für die Optik da es trägt kein Gewicht.
Fußteile und Sitzfläche werden optisch durch eine zehn Millimeter breite Fuge getrennt. Eine Leiste mit passender Breite sorgt beim Verschrauben für den richtigen Abstand. Die Fuge ist nicht zu klein, so dass Wasser gut abfließen und trocknen kann. Auch seitlich gibt es einen Abstand zwischen Fußteilen und Rahmen. Diese Fugen und Rücksprünge kaschieren Ungenauigkeiten, wenn das Holz arbeitet. Würde man die Teile bündig miteinander verbinden, sähe man jede noch so kleine Ungenauigkeit.
Eine Leiste hält die Fußteile auf Abstand.
In den Rahmen der Bänke fehlen noch einige Pocket-Holes, durch welche die Sitzfläche mit dem Rahmen verschraubt wird. Es ist einfacher die Position der Bohrungen jetzt zu ermitteln. Die Bank liegt dabei kopfüber auf der den drei Brettern der Sitzfläche. Die Position der Löcher kann so ganz bequem angezeichnet werden. Nach dem Bohren wird die Sitzfläche befestigt. Auch diese Teile werden zusätzlich zu den 40 Millimeter langen Schrauben noch mit wasserfestem Leim befestigt. Die Menge der Schrauben und die Verleimung sorgen für enorme Stabilität.
In teilweise zusammengebautem Zustand lassen sich die Positionen der Bohrungen gut festlegen.
Eine Zwinge hält die Bohrschablone an Ort und Stelle.
Zwingen halten auch die Sitzfläche beim Verschrauben in Position.
Die Bänke sind nun bereit für den ersten kompletten Anstrich. Auch die Unterseite bekommt Farbe. So ist das Holz gut geschützt und es scheint kein dunkles Holz durch. Nach dem Trocknen des ersten Anstriches erfolgt ein Zwischenschliff aller sichtbaren und der Witterung ausgesetzten Flächen und Kanten. Diese bekommen dann noch einen zweiten Anstrich. Ist dieser Trocken, sind die beiden Bänke fertig.
Auch die Unterseite wird gestrichen. So schimmert kein dunkles Holz durch die Fugen.
Der erste Anstrich ist drauf. So wirken die Bänke schon ganz anders.
Das Holz nimmt die Farbe ungleichmäßig auf. Der zweite Anstrich wird das richten.
Die fertigen Bänke
Ich hoffe Ihnen hat diese kleine Artikelreihe gefallen. Und auch wenn sie gerade keinen Bedarf für solche Bänke haben, konnte ich Ihnen vielleicht doch den einen oder anderen Tipp oder eine Anregung geben.
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Hallo Johannes, bei der verwendeten Farbe handelt es sich um die Landhausfarbe von Osmo. Wenn Nasen vermieden werden sollen hilft nur eines: Nicht zu dick streichen. Vor allem dann, wenn man den Pinsel frisch in die Farbe getaucht hat, enthält er oft zu viel Farbe. Da hilft es, den Pinsel erst ein wenig auf der Fläche auszustreichen, bevor man die Kanten streicht. Gruß Heiko
Hallo Heiko, herzlichen Dank für diese super Anleitung. Ich hätte aber gerne eine Rückenlehne dran. In welchem Winkel zur Sitzfläche wird denn die befestigt? Wäre Dir sehr dankbar, wenn Du eine Antwort darauf hättest !! Gruß Hans
Hallo Hans, da gibt es keine festen Vorgaben. Je nach Höhe der Rückenlehne und Tiefe der Sitzfläche nimmt man in der Regel zwischen 6 und 9 °. Am einfachsten ist es, du suchst dir in deiner Wohnung einen Stuhl, auf dem du wirklich bequem sitzt. Dort kannst du den Winkel dann einfach abmessen. Eine weitere Möglichkeit ist es, aus Holzresten eine art Prototyp zu bauen und daran die Maße und Winkel zu ermitteln. Gruß Heiko
Hallo Heiko, eine schöne Bank ist es geworden. Aber mich wundert es, dass die Seitenteile mit zwei Schrauben und etwas Leim überhaupt halten. Ich denke dass auf diese Verbindung extrem viel Kraft ausgeübt wird, wenn jemand beim sitzen etwas wippt oder man die Bank auf einer Seite leicht anhebt und drückt.
Hallo Thomas, durch die Gesamtkonstruktion und das regelrechte übereinanderschichten der Einzelteile ist die Konstruktion sehr stabil. Die ersten Einsätze haben die Bänke bereits hinter sich und sie erwiesen sich als sehr robust. Da habe ich also keinerlei Bedenken. Gruß Heiko
Hallo Herr Rech, ich möchte fragen, welchen D4-Leim Sie verwendet haben? Benutzte bisher für Außenanwendungen immer Titebond PUR, möchte aber von diesem Produkt wegen der gesundheitlichen Risiken Abstand nehmen. Allerdings habe ich bisher keine wirkliche Alternative gefunden, die a) eine so gute Klebkraft besitzt und b) für so viele Materialien verwendet werden kann. Insbesondere die stark Harzhaltigen Hölzer, wie Douglasie, sollen ja nicht mit jedem Leim klebbar sein. Danke für die Rückinfo und schöne Grüße Maik Nieswandt
Hallo Herr Nieswandt, bei diesen Bänken habe ich Ponal Construct L Speed genommen. Das ist auch ein PU-Leim. Wegen gesundheitlicher Risiken habe ich da keine Bedenken. Gruß Heiko Rech
Hallo Herr Rech, Danke für die Rückinfo. Allerdings finde ich, dass der Leim keine Verbesserung zum Titebond PUR darstellt. Die Einträge in das Sicherheitsdatenblatt sind doch sehr ähnlich: Reizwirkung auf die Haut Kategorie 2 H315 Verursacht Hautreizungen. Schwere Augenreizung. Kategorie 2 H319 Verursacht schwere Augenreizung. Sensibilisierung der Atemwege Kategorie 1 H334 Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen. Sensibilisierung der Haut Kategorie 1 H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen. Karzinogenität Kategorie 2 H351 Kann vermutlich Krebs erzeugen. Spezifische Organ-Toxizität - bei einmaliger Exposition Kategorie 3 H335 Kann die Atemwege reizen. Zielorgan: Reizung der Atemwege Spezifische Organ-Toxizität - bei wiederholter Exposition Kategorie 2 H373 Kann die Organe schädigen bei längerer oder wiederholter Exposition. Ich denke, gesundheitlich unbedenklich sieht anders aus. Es ist zumindest Augen- und Hautschutz zu tragen, besser wäre wohl auch eine Atemmaske. Habe noch etwas recherchiert und Bindan D4/ B4 gefunden. Haben Sie diesen Leim schon einmal verarbeitet? Er scheint bis auf den Nachteil der kurzen Haltbarkeit recht positive Eigenschaften zu haben. Schöne Grüße Maik Nieswandt
Hallo Herr Níeswandt, wie bei allen Stoffen kommt es immer auf die Dosierung an. Auch einfaches Kochsalz ist in zu großen Mengen tödlich. Bei richtiger Anwendung stellt die Verarbeitung von PU-Leim meiner Meinung nach kein gesundheitliches Risiko dar. Am Ende muss das aber jeder für sich selbst entscheiden. Mit dem Bindan habe ich keinerlei Erfahrung. Bitte beachten Sie aber, dass auch ein D4 Leim nur dann seine volle Belastbarkeit bei Bewitterung hat, wenn ein entsprechender Oberflächenschutz vorhanden ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Holzleim Gruß Heiko Rech
Hallo Heiko Wie immer eine schöne Idee mit der Bank. Ich habe sie mir auch gebaut nur hat sie sich bei mir total verzogen hast du vielleicht ein Tipp.Sie Kippelt ist das bei deiner auch so. Nur Weiter so mit dem schönen Blog hast immer sehr schöne Beiträge. Christopher
Hallo Christopher, wenn sie sich verzogen hat, dann war das Holz vermutlich nicht richtig trocken. Wenn die Bank jetzt kippelt wird dir nichts weiter übrig bleiben, als die Füsse der Bank entsprechend zu kürzen. Gruß Heiko
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Hallo Heiko, was hast Du als Anstrich verwendet? Gibt es ein paar generellen Tipps um Nasen zu vermeiden? Auch wenn ich besser geworden bin, bilden sich an der Unterseite gerne mal Tropfen, wenn ich im ersten Arbeitsgang nur von oben und an den Seiten streiche. Gruß Johannes