Raus mit der Ecke

Sperrholzstreifen werden zu einem Winkel verleimt

Ausklinkungen aller Art können Sie präzise und sauber mit Hilfe einer einfachen Schablone und einer Oberfräse herstellen. Die Schablone ist aus einigen Sperrholzresten schnell angefertigt. Sie benötigen einige Streifen Sperrholz mit einer Stärke von fünf bis acht Millimetern.  Die Breite der Streifen richtet sich dabei nach Ihrer Oberfräse, besser gesagt nach der Grundplatte der Fräse. Messen sie die Grundplatte an ihrer breitesten Stelle und halbieren Sie dieses Maß. Nun geben Sie noch mindestens vier Zentimeter als Platz für Schraubzwingen dazu und Sie haben die Breite der Sperrholzstreifen. Bei der gezeigten Schablone beträgt die Breite 120 Millimeter. Die Länge der Streifen richtet sich nach der maximalen Größe der Ausklinkungen die Sie fräsen möchten. Ich habe die Schenkel meiner Schablone 500 Millimeter lang gemacht. Zwei dieser Streifen werden einfach übereinander zu einem Winkel verleimt.

Wenn der Leim abgebunden hat leimen Sie zwei weitere Streifen auf, so dass ein Winkel mit gleichmäßiger Dicke entsteht. Achten Sie beim Aufleimen darauf, dass die Innenkante des späteren Winkels keinen Versatz aufweist. Das Zusammensetzen einer Schablone mit geraden Kanten, aus einzelnen Teilen, ist viel einfacher als zu versuchen die Kontur aus einer Platte herauszuarbeiten. Das war es auch schon, die Schablone ist fertig.

Verleimen der Schablone

Die Verwendung dieser Schablone ist sehr einfach. Montieren Sie auf Ihrer Oberfräse einen Kopierring und einen Nutfräser. Zeichnen Sie die spätere Ausklinkung inklusive dem Versatz zwischen Außenseite Kopierring und Fräser an. Auf dieser Linie wird nun die Schablone ausgerichtet und mit Schraubzwingen fixiert.

Schablone nach Anriss befestigen

Wenn Sie mehrere gleiche Ausklinkungen machen wollen, schrauben Sie sich einfach zwei Anschlagklötze auf die Unterseite des Winkels nachdem Sie ihn für die erste Fräsung auf dem Werkstück befestigt haben. Für alle weiteren Fräsungen können Sie sich dann das Anzeichnen sparen. Nachdem die Schablone auf dem Werkstück befestigt ist wird sie mit der Oberfräse abgefahren. Bei dicken Werkstücken fräsen Sie in mehreren Schritten bis Sie die volle Tiefe erreicht haben.

Anschlagklötzchen befestigen

Abfahren der Schablone mit der Oberfräse

Die Ecke der fertig gefrästen Ausklinkung ist zwangsläufig abgerundet. Möchten Sie eine eckige Ausklinkung haben, so werden Sie um ein wenig Handarbeit nicht herum kommen. Aber mit einem scharfen Stemmeisen ist die runde Ecke im Handumdrehen richtig eckig.

Die fertige Ausklinkung

Vor allem dann wenn es um größere Ausklinkungen geht ist diese Methode der Hand- oder Kreissäge überlegen Denn sie sind nicht von der Schnittiefe der Säge abhängig. Die die gefrästen Kanten werden auch wesentlich sauberer als ein Sägeschnitt. Und gegenüber der Stichsäge bietet die gezeigte Vorgehensweise gleich noch den Vorteil, dass die Kanten wirklich gerade und rechtwinklig werden.

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Kommentare

Haix 30.09.2014

Hallo Heiko, ich hab mal ne Frage zu den Fräsern für die Oberfräse, will mir einen Satz HM Fräser zulegen, habe aber gemerkt dass es enorme Preisunterschiede gibt, einen vernünftigen Test oder Vergleich habe ich nicht gefunden. Mit welchen Fräsern arbeitest du (Marke) bzw welche Marke kann's du weiterempfehlen. Danke für deine Antwort. MFG

Heiko Rech 30.09.2014

Hallo Serge, mit Marken ist das immer so eine Sache. Es gibt besonders im mittleren Preissegment viele Firmen die Ihre Fräser zukaufen. Da sagt der Markenname also nichts über den Hersteller aus. Ich selbst habe inzwischen Fräser von ganz unterschiedlichen Herstellern/ Marken. Darunter z.B. Sistemi Klein, ENT,Trend, CMT um nur einige zu nennen. Wenn du Fräser im mittleren Preissgement nimmst (ca. 10 Euro pro Fräser), also nicht die ganz billigen Sets mit zehn Fräsern für 10 Euro machst du sicherlich nichts falsch. Es müssen aber auch nicht die ganz teuren sein. Gruß Heiko

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