Weiche Stähle können mit Schärfsteinen nachgeschliffen werden. Ein Vorgang, den wohl jeder Holzwerker kennt. Hobel und Stemmeisen kann man mit recht einfachen Mitteln selbst schärfen. Die Schneiden der Werkzeuge für Holzbearbeitungsmaschinen sind aus Hartmetall. Da müsste man mit Schärfmitteln aus Industriediamant herangehen und das mit höchster Präzision. Das macht man in der Regel nicht in der heimischen Werkstatt. Aber wie kommt man nun an scharfe Werkzeuge für seine Maschinen? Da gibt es mehrere Möglichkeiten, je nachdem, um welche Werkzeuge es sich handelt.
Maschinenwerkzeuge mit Hartmetallschneiden sind inzwischen Standard
Gute Hartmetallfräser sind heutzutage nicht mehr so teuer, wie noch vor einigen Jahren. Die Preise fallen stetig, ohne dass die Qualität schlechter wird. So zumindest ist meine Erfahrung. Bei Fräsern aus dem mittleren Preissegment lohnt sich das Schärfen durch einen Schärfdienst oft nicht mehr. Auch wenn es manchmal fast schon eine Verschwendung ist, neu kaufen ist oft billiger. Man kann die Standzeit der Fräser etwas verlängern, indem man eine Diamant-Schärfkarte verwendet. Andreas Duhme von der HolzWerlken-Redatkion zeigt das in einem Video:
Oberfräse: So halten Sie Ihre Fräser in Schuss
https://www.youtube.com/watch?v=O03J3UeZj3s
Bei oft verwendeten Fräsern lohnt es sich zu schauen, ob es diesen Fräser nicht auch als sogenannten Wendeplattenfräser gibt. Die sind zwar in der Anschaffung nicht ganz billig, aber auf Dauer lohnen sich die Anschaffungskosten durchaus. Denn wenn der Fräser stumpf ist, wird nur die Schneide ausgetauscht. Die sogenannten Wendeplatten kauft man am besten direkt in der Zehnerpackung mit. Im Schnitt kommt man dann auf Schärfkosten von 2-5 Euro. Und das Beste daran ist, dass man das binnen weniger Minuten selbst erledigen kann. Ein angenehmer Nebeneffekt ist noch, dass der Fräser immer den gleichen Durchmesser behält. Bei Werkzeugen, die man zum Bündigfräsen oder für die Arbeit mit Schablonen benutzt ist das sehr wichtig. Ich setze inzwischen sehr gerne Fräser mit Wendeplatten ein.
Wendeplattenfräser gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen
Ist die Schneide stumpf, wird sie einfach gegen eine neue ausgetauscht.
Übrigens: Auch Fräser für die Flachdübelfräse gibt es mit Wendeplatten. Dadurch, dass diese über sogenannte Vorschneider verfügen, schneiden sie auch viel sauberer, als herkömmliche Nutfräser.
Viele Hobelmaschinen verfügen über nachschärfbare Hobelmesser. Das ist zwar nachhaltig, hat aber einige Nachteile. Zum einen muss man mehrere Sätze Hobelmesser bereithalten, wenn man nicht warten will, bis die Messer vom Nachschärfen durch den Schärfdienst zurückkommen. Inzwischen gibt es aber Umrüstsätze auch für kleine Hobelmaschinen. Mit diesen Umrüstsätzen kann eine Hobelmaschine auf Wendemesser umgebaut werden. Wendemesser sind vergleichbar mit den Wendeplatten bei Fräsern. Sie werden einfach nur getauscht, wenn sie stumpf sind. Dadurch, dass die Wendemesser immer gleich breit sind, entfällt auch gleichzeitig das lästige Einstellen der Messer nach jedem Wechsel.
Einweg- Hobelmesser sind inzwischen auch bei kleinen Hobelmaschinen Standard.
Solche Wendemesser sind günstig und schnell gewechselt. Das führt zu einem besseren Hobelbild und weniger Schleifarbeit, da man den Messerwechsel dann nicht mehr so lange hinauszögert. Zumindest ist das bei mir so. Als ich noch eine Hobelmaschine mit Messern hatte, die ich einstellen musste, wechselte isch diese immer erst sehr spät.
Umrüstsätze für Hobelmaschinen gibt es entweder vom Maschinenhersteller selbst oder aber von Anbietern wie der Firma Brück (http://www.brueck-freudenberg.de/) oder auch von Barke (http://www.barke.de/)
Sägeblätter werden in der Regel von Schärfdiensten nachgeschärft. Das lohnt sich bei hochwertigen Sägeblättern durchaus – sogar mehrmals. Vor einigen Monaten habe ich einen Selbstversuch gemacht und mir eine einfache Schärfmaschine für Sägeblätter gekauft. Das war herausgeworfenes Geld. Die Maschine ist bei Weitem nicht präzise genug, um ein vernünftiges Ergebnis zu erziehen. Die damit geschärften Blätter liefen sehr unruhig und das Schnittbild war nicht sauber. Für eine Brennholzsäge mag das so noch gehen, nicht aber für einen sauberen Schnitt beim Möbelbau. Ich habe den Kauf dieser Maschine inzwischen als Lehrgeld abgeschrieben.
Diese Schärfmaschine war eine Fehlinvestition.
Nun wurde schon mehrmals der Schärfdienst angesprochen. Aus Gesprächen mit Holzwerkern weiß ich, dass es nicht leicht ist, einen Schärfdienst zu finden, wenn man kein Gewerbekunde ist. Aber seien Sie beruhigt. Ich bin Gewerbetreibender und hatte mit dem großen Schärfdienst, der Schreinereien bedient auch meinen Zwist und meide ihn inzwischen. Die Preise waren viel zu hoch. Ich denke die großen Schärfdienste wollen einfach keine kleinen Kunden haben. Aber wozu gibt es das Internet? Inzwischen versende ich meine Sägeblätter zu einem Schärfdienst. Das lohnt wegen der Versandkosten natürlich nicht für ein einzelnes Blatt oder einen Fräser. Wenn man aber ein wenig sammelt, relativiert sich das. Inzwischen gibt es mehrere Schärfdienste, die auch versenden.
Schärfdeinste müssen nicht unbedingt lokal sein. Einige bieten inzwischen auch den Versand an.
Eine Alternative sind Baumärkte. So mancher Baumarkt bietet auch einen Schärfdienst an. Meist läuft das über die großen Schärfdienste für Schreinereien. Vergleichen Sie auf jeden Fall die Preise, bevor Sie ein Blatt zum Schärfen abgeben.
Manchmal hat man auch Glück und es gibt noch einen Schärfdienst in der direkten Umgebung, wo man seine Werkzeuge abgeben kann. Aber diese werden immer seltener. Wenn sie einen solchen kennen, zögern Sie nicht und schreiben Sie das in die Kommentare. Ich bin mir sicher, dass andere Leser aus Ihrer Umgebung für den Tipp sehr dankbar sind.
Feiner Blog. Mein Werkzeugschleifer ist http://www.schleiferei-krukenmeier.de/html/dienstleistungen.html in Castrop-Rauxel
Hallo Heiko, danke für deine immer wieder interessanten und informativen Beiträge. Hier kann ich auch einmal etwas beitragen: ich habe bei Sägeblättern ganz gute Erfahrungen mit Maschinenhandel Meyer gemacht. Über den folgenden Link kommt man direkt zur Schärfauftragsseite: https://www.holz-metall.info/shop1/kategorie190.htm Man kann dort fast alles schärfen lassen, Erfahrungen habe ich aber nur mit Kreissägeblättern. Herzliche Grüße Rainer
Hallo Herr Rech, gedanklich habe ich auch damit gespielt Kreissägeblätter selbst zu schärfen. Meine Erkenntnisse der Recherche haben mich davon abgehalten es zu versuchen. Auf der einen Seite kann ein unrund laufendes Blatt wohl eine Maschine beschädigen. Auf der anderen Seite muss die Schleifmaschine wohl entsprechende Qualität haben. Von Erfahrung wollen wir nicht reden. Daher habe ich die Grenze für mich hier gezogen und lieber schleifen lassen. Die Schleiferei Brotrück in Braunschweig (http://www.schleiferei-brotrueck.de) habe ich bisher einmal in Anspruch genommen. Die Preise liegen laut einem Mitarbeiter bei 1/4 bis 1/3 vom Anschaffungspreis der Kreissägeblätter. Das habe ich dann auch tatsächlich ausgegeben und das war fair und allemal besser als eine Heimwerkerschleiferei aufzumachen.
In Berlin kann ich Schärfdienst Brucklacher empfehlen. Die haben auch einen einzelnen Spiralnutfräser angenommen (und gerettet). http://www.schleiferei-brucklacher.de
Ich lasse meine Hobelmesser und Kreissägeblätter und sogar die Messer für den Gartenhäcksler bei der Firma ROMI in Lustadt (zwischen Landau und Germersheim (Südpfalz)) schärfen und bin mit den Ergebnissen zufrieden. Bernhard
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Manfred Horrer Sägentechnik Gewerbegebiet Flein-Talheim (bei Heilbronn) www.hr-saegentechnik.de