SketchUp Make 2018 wird es nicht geben.

In den letzten Jahren gab es immer im November ein Update zum beliebten 3D-Programm SketchUp, das viele von Ihnen auch nutzen. In diesem Jahr hat sich allerdings etwas gravierend geändert: Die Version 2018 gibt es nicht mehr als kostenlose, sogenannte „Make-Version”. Die Firma Trimble, die SketchUp entwickelt und vertreibt, hat damit sicherlich viele Nutzer überrascht und verärgert.

In diesem Jahr gibt es keine neue SketchUp-Make Version.

SketchUp Free ist kein vollwertiger Ersatz.

Ganz im Regen lässt man bei Trimble die Anwender allerdings nicht stehen. Es gibt nun neu eine Online-Version von SketchUp, die weiterhin kostenlos ist, aber nur im Webbrowser läuft. Leider bietet diese Variante nicht den gewohnten Funktionsumfang. Erweiterungen lassen sich leider auch nicht nutzen und man kann die Dateien nicht lokal speichern. Derzeit unterstützt SketchUp Free nur den hauseigenen Onlinespeicher „Trimble Connect”. Ob und wann auch andere Speicherdienste wie Dropbox oder Google Drive eingebunden werden, ist derzeit noch unklar.

Einen Vorteil hat diese Online-Variante allerdings: SketchUp kann jetzt auch auf Tablets und Chromebooks genutzt werden. Das wird so manchen Anwender zwar freuen, tröstet aber dennoch nicht über den geringen Funktionsumfang weg. Die Online-Lösung ist allerdings mit Sicherheit ein Weg, den man weiter gehen wird. Es bleibt nur zu hoffen, dass SketchUp Free auf lange Sicht noch weiter ausgebaut wird.

Wenn es doch nur wirklich Easy wäre – Nicht in jedem Browser läuft SketchUp Free

Nicht jeder Computer und jeder Browser unterstützt das benötigte WebGL

Wenn SketchUp Free auf dem Rechner läuft, kann man damit erstaunlich gut arbeiten.

SketchUp 2017 als Alternative

Nun muss man als SketchUp-Anwender nicht gleich nach einem anderen Programm Ausschau halten. Die letzte Version von SketchUp Make, Version 2017 steht immer noch zum Download bereit und sollte den meisten Anwendern noch viele Jahre gute Dienste leisten. Wer weiß, vielleicht schwenkt man bei Trimble ja noch um und bietet die Make-Version bald wieder an. Die erste, teilweise sehr massive Kritik an der jetzigen Versionspolitik wird in Onlineforen und in sozialen Netzwerken schon laut.

Vorsorgen ist angesagt

Aktionismus ist also derzeit noch fehl am Platz. Aber dennoch sollte man als SketchUp-Anwender ein wenig vorsorgen. Denn in den letzten Jahren hat Trimble immer nur die aktuellsten Programmversionen zum Download angeboten und relativ schnell die alten Versionen von den eigenen Servern entfernt. SketchUp darf nicht von anderen Diensten weitergegeben werden, sodass man das Programm eigentlich nur noch über die Herstellerseite beziehen konnte. Daher sollten Sie sich die Version 2017 unbedingt noch auf der eigenen Festplatte speichern.

Das Gleiche halte ich für die Installationsdateien der Erweiterungen für Sinnvoll. Ich kann mir gut vorstellen, dass mit der Zeit viele Entwickler von Erweiterungen durch das Fehlen der kostenlosen Version das Handtuch werfen werden. Und es wäre doch schade, wenn man irgendwann seine gewohnten Erweiterungen auf einem neuen Rechner nicht mehr installieren kann, weil sie online nicht mehr zu finden sind.

Momentan kann man SketchUp Make 2017 noch herunterladen.

Auf der Website des Extension Warehouse kann man sich die Plugins herunterladen.

Ich finde den Schritt bedauerlich.

Ich selbst nutze seit 2014 die Professionell-Version, bin also von der derzeitigen Umstellung nicht betroffen. Dennoch finde ich den Weg, den Trimble nun eingeschlagen hat sehr fragwürdig. Schließlich haben sich in den letzten Jahren sehr viele Leute intensiv mit der Software beschäftigt, unzählige 3D-Modell wurden durch Nutzer in die 3D-Bibliothek, das 3D Warehouse hochgeladen – kostenlos! Viele der Erweiterungen wurden von engagierten Anwendern ebenfalls unentgeltlich erstellt und allen anderen Anwendern zur Verfügung gestellt.

Ich bin mir dessen bewusst, dass auch ein Softwareunternehmen wie Trimble nicht alles verschenken kann und dass man für ein gutes Produkt auch etwas bezahlen soll. Aber es hätte mit Sicherheit einen anderen Weg gegeben: Beispielsweise ein preisgünstige Version von SketchUp, mit eingeschränkter Funktionalität für Hobbyanwender.

SketchUp-Pro für den Hobbyanwender?

Derzeit kostet SketchUp-Pro etwa 630 Euro zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer. Das wird den meisten Hobbyanwendern zu viel sein. Zwar gibt so mancher Holzwerker gerne mal den gleichen Betrag für eine Maschine aus, aber bei Software ist da sicherlich die Schmerzgrenze überschritten.

SketchUp Pro ist toll, aber für den Hobbyanwender auch kein Schnäppchen.

Ist SketchUp alternativlos?

Ich habe den Markt an CAD-Programmen in den letzten Jahren nicht sonderlich interessiert verfolgt. Ich bin nicht auf dem Laufenden, was kostenlose 3D-Programme angeht. Autodesk Fusion 360 habe ich mir angesehen, es erschien mir aber als zu komplex für die meisten Holzwerker.

Wenn Sie ein anderes Programm nutzen und damit zufrieden sind, schreiben Sie es doch in die Kommentare. Ich bin mir sicher, es wird viele Leser interessieren. Mich interessiert es auch. Zwar bin ich mit SketchUp derzeit mehr als zufrieden, aber ein Blick über den Tellerrand schadet nie.

Meine Empfehlung

Natürlich ist es schade, dass SketchUp Make in der bisherigen Form nicht mehr weiter kostenlos vertrieben wird. Dennoch würde ich vor allem erfahrenen SketchUp-Anwendern nicht gleich dazu raten ein anderes Programm zu suchen. Wie bereits erwähnt, kann man die aktuelle Make-Version sicherlich noch einige Jahre problemlos nutzen. In dieser Zeit wird sich dann ja zeigen, wie es mit SketchUp weitergeht und ob man nach einer Alternative Ausschau halten muss. Eventuell ergibt sich nun auch für andere, interessante Programme eine bessere Chance sich am Markt zu behaupten.

Und wie sehen Sie das? Werden Sie weiterhin SketchUp nutzen oder sich schon nach einer Alternative umschauen? Ihre Meinung interessiert mich sehr. Halten Sie damit nicht hinterm Berg und schreiben Sie sie mir in die Kommentare.

Links:

  • SketchUp herunterladen:

https://www.sketchup.com/de/download/all#de

  • Erweiterungen herunterladen:

https://extensions.sketchup.com/de

  • SketchUp Free:

https://app.sketchup.com/app?hl=de

  • Für SketchUp Free muss das sogenannte WebGL in Ihrem Browser aktiviert werden. Wie das geht, können Sie hier nachlesen:

https://www.acatec.de/de/webgl

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Kommentare

Nolte Ingo 21.11.2017

Ich nutze schon seit mehreren Jahren das 3D Programm Blender als Konstruktionsprogramm. Blender ist ein Open Source Programm und für Privatanwender kostenlos genau so wie die meisten Erweiterungen,. Die Arbeitsoberfläche lässt sich frei konfigurieren und ist zum größten Teil selbsterklärend.Es stehen mehrere verschiedene Renderer zur Verfügung die schon vorinstalliert sind. Ein paar kleine Hacken gibt es und zwar das es in Englisch ist und das die Bemaßung etwas umständlich ist, aber mit etwas Einarbeitung ist das aber kein Problem.Im Internet gibt eine ganze Menge an Workshops(auch in Deutsch) und eine große Com­mu­ni­ty die einem bei Problemen weiterhilft. Meiner Meinung nach ist es eine gute Alternative zu SketchUp.

Martin Warum 22.11.2017

Hallo, ich nutze SketchUp bis dato nur sehr sporadisch, da ich beruflich mit anderen CAD-Programmen zu tun habe und diese auch besser beherrsche. Leider ist diese Software-Nutzungsmöglichkeit auf das Büro begrenzt und somit suche ich eine Möglichkeit auch privat CAD nutzen zu können. Wenn ich mir vorsorglich die SketchUp-Intallationsdatei sichern möchte stellt sich mir die Frage, welche Erweiterungen sinnvoll, praktisch oder evtl. sogar unverzichtbar sind. Ich würde mich über Erfahrungen und Tipps freuen. Grüße aus Kärnten Martin

Nolte Ingo 22.11.2017

Martin ich hätte da zwei Vorschläge aus dem Bereich CAD für dich und zwar zum einen Medusa. Medusa gibt es als Bezahl Version und für Privatanwender( die Jahres Lizenz kann jedes Jahr verlängert werden und ist kostenfrei). Als zweites gäbe es da noch Libre CAD dies ist eine Open Source Software. Für beide CAD Programme gibt es genügend Workshop Videos im Internet.

George Davis 22.11.2017

Hallo Probiere es mit FreeCad 3D 0.16. Ahnlich mit Sketchup- aber Freeware, Gross Forum Community , und mehr Sprachig (auch Deutsch).

Ewald Arnold 23.11.2017

Nachdem ich eine Weile mit Sketchup gearbeitet hatte, war mir irgendwann das Booten von Windows nur wegen Sketchup zu umständlich. Etwas Suche hat dann FreeCAD als Alternative gebracht. Fusion360 ist von Umfang her weitaus komplexer und es schwebt zusätzlich noch das Damoklesschwert in Form des Wegfalls der kostenlosen Version darüber. Nachdem ich auf den Geschmack des parametrischen Konstruierens gekommen bin, gibt es für mich auch keinen Grund, wieder Sketchup zu verwenden. FreeCAD gibt es für alle Plattformen (Linux/Win/Mac) unter https://freecadweb.org/wiki/Download

Ewald Arnold 23.11.2017

Nachtrag zu FreeCAD: wer einen Umstieg erwägt und FreeCAD eine Chance geben will, kann sich die folgende deutschsprachige Serie zur Einführung ansehen: https://www.youtube.com/user/BPLRFE/videos

Hans-Peter Lehmann 27.11.2017

Arbeite ca. ein dreiviertel Jahr für den Hausgebrauch mit SketchUp Make 2017, habe bisher mit Mega Cad Ausbildungslizenz auf einen alten Pc gearbeitet, " ist ein Top Programm". Habe den Pc alle paar Jahre zurück datiert. Als Unruheständler komme ich nun auf meinem Laptop mit SketchUp sehr gut zurecht und kann dies weiter empfehlen. mfg tischlerlehmann

Georg Kunder 27.11.2017

Ich habe gerade mein erstes Projekt mit Fusion 360 konstruiert. Ging ganz gut. Läuft auf Mac und Windows in Deutsch. Die Daten können auch auf dem iPad angezeigt werden, wo man auch einzelne Masse rausmessen kann. Die Render Funktionen sind sehr gut und auch die Vermassung des Modells geht einfach von statten. Mir hat es Spass gemacht und manchen "Überlegungsfehler" frühzeitig erkennen lassen. Beste Grüsse Schorsch

Henk Huitema 29.11.2017

Verschenen Siemens mal onshape, das Istanbul relativeren einrichtung.

Henk Huitema 29.11.2017

Versuchen Sie mal onshape, dass Ist relativ einfach

03.12.2017

Hallo Herr Rech, vielen Dank für die überaus wertvoll Information! Habe mir gleich mal die Installationsdatei von Make 2017 heruntergeladen, da ich diese nach der ersten Installation von SketchUp gelöscht hatte. Ich hatte bisher ohne Erweiterungen gearbeitet. Können Sie Erweiterungen empfehlen, die nach Ihrer Meinung eine absolutes "Muss" sind? Vielen Dank schon mal für Ihre Mühe im Voraus! Und Übrigens noch ein großes Lob für Ihre vielen interessanten Beiträge! habe schon viel gelernt von Ihnen ;-) Viele Grüße Michael

Heiko Rech 04.12.2017

Hallo Michael, ich nutze derzeit folgende PlugIns: - Cutlist für Stücklisten - Round Corner für Abrundungen und Fasen - Fredo Scale - Für erweiterte Transformationen von Objekten.(über die Platform "SketchUcation" zu beziehen) - Solid Inspector 2 (Findet Fehler in Objekten) - Group to Component (wandelt Gruppen in Komponenten), benötigt noch TT_Lib² - Woodworx für Zinken, Bohrungen, Schlitz und Zapfen (Kostenpflichtig) - Trim and Keep (Funktioniert nur in der Pro-Version) Gruß Heiko

Thomas Biere 25.03.2018

In der Tat ist das Vorgehen des Herstellers schade und auch ein wenig unverständlich. Klar müssen Hersteller Geld verdienen. Und ich glaube, fast jeder von uns ist auch bereit, für Software zu zahlen. Nur sind über 600 Euro weit jenseits von Gut und Böse. Im Grafikbereich haben das die Unternehmen gelernt. Adobe stellt von seinen Fotobearbeitungsprogramm und seinem Schnittprogramm Versionen für Privatleute zur Verfügung. Kosten so um die 100 Euro und sind ein wenig abgespeckt. Auf der anderen Seite gibt es für Fotografen die Möglichkeit Photoshop CC und Lightroom CC für etwa 11 Euro im Monat zu mieten. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Updates für Photoshop früher immer so zwischen 200 und 300 Euro lagen, ist der Preis fair. Man kann das auch über das Lizenzmodell steuern. Nämlich eine deutlich vergünstigte Lizenz für Privatanwender. Dann ist eine gewerbliche Nutzung schlicht ausgeschlossen (könnte bei Youtuber problematisch sein) und die gewerbliche Lizenz. Im gewerblichen Bereich tuen 600 Euro nicht ganz so weh, zumal ja auch damit Geld verdient wird. Ich werde mir überlegen was ich zukünftig tue. Möglicherweise schwenke ich um auf FreeCad. Dazu sollte man mal überlegen, ob man für das Woodworking ein entsprechendes Tutorial baut in dem man auch aufzeigt, wie man lieb gewonnene Sketchup-Funktionen nachbilden kann.

Thomas Biere 25.03.2018

In der Tat ist das Vorgehen des Herstellers schade und auch ein wenig unverständlich. Klar müssen Hersteller Geld verdienen. Und ich glaube, fast jeder von uns ist auch bereit, für Software zu zahlen. Nur sind über 600 Euro weit jenseits von Gut und Böse. Im Grafikbereich haben das die Unternehmen gelernt. Adobe stellt von seinen Fotobearbeitungsprogramm und seinem Schnittprogramm Versionen für Privatleute zur Verfügung. Kosten so um die 100 Euro und sind ein wenig abgespeckt. Auf der anderen Seite gibt es für Fotografen die Möglichkeit Photoshop CC und Lightroom CC für etwa 11 Euro im Monat zu mieten. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Updates für Photoshop früher immer so zwischen 200 und 300 Euro lagen, ist der Preis fair. Man kann das auch über das Lizenzmodell steuern. Nämlich eine deutlich vergünstigte Lizenz für Privatanwender. Dann ist eine gewerbliche Nutzung schlicht ausgeschlossen (könnte bei Youtuber problematisch sein) und die gewerbliche Lizenz. Im gewerblichen Bereich tuen 600 Euro nicht ganz so weh, zumal ja auch damit Geld verdient wird. Ich werde mir überlegen was ich zukünftig tue. Möglicherweise schwenke ich um auf FreeCad. Dazu sollte man mal überlegen, ob man für das Woodworking ein entsprechendes Tutorial baut in dem man auch aufzeigt, wie man lieb gewonnene Sketchup-Funktionen nachbilden kann.

Stefan Knorr 25.03.2018

Hallo Herr Rech, ich möchte mich gerade in SketchUp einarbeiten und habe Ihren Rat befolgt und die Version 2017 heruntergeladen. Sie empfehlen auch die Erweiterungen herunterzuladen. Da gibt es ja unübersichtlich viele. Welche empfehlen Sie denn zum download? Herzliche Grüße Stefan Knorr

Stefan Knorr 25.03.2018

Hallo nochmal, habe gerade weiter unten Ihre Antwort an Michael gelesen, damit dürfte sich meine Frage erübrigt haben, es sei denn es ist noch eine interessante Erweiterung dazugekommen. Herzliche Grüße Stefan Knorr

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