Zu einer ordentlich ausgestatteten Holzwerkstatt gehört auch ein Streichmaß. Dieses Werkzeug ist nicht nur für diejenigen interessant, die gerne mit Handwerkzeugen arbeiten, sondern auch für Maschinennutzer. Mit einem Streichmaß mit Messer oder Schneidrad können Sie Fräsungen und Sägeschnitte vorritzen und vermeiden damit Ausrisse.
Dank Onlinehandel können wir Holzwerker inzwischen auf eine Vielzahl unterschiedlicher Werkzeuge aus aller Herren Länder zurückgreifen. Da ist es natürlich auch nicht verwunderlich, dass der Handel sie auch beim Streichmaß vor die Wahl aus unterschiedlichen Modellen stellt.
Streichmaße gibt es in ganz unterschiedlichen Ausführungen und Preisklassen. Jede Bauform hat Ihre ganz speziellen Vor- und Nachteile.
Der Klassiker in unseren Breitengraden ist das Streichmaß aus Holz, bei dem zwei Maße eingestellt werden können und das mit Nadeln bestückt ist. Diese Art Streichmaß hat immer noch seine Anhänger, tritt aber immer mehr in den Hintergrund. Der Grund dafür sind die Reißnadeln. Auch wenn diese sehr fein geschliffen und dünn sind, können Sie mit einem Anriss von einem scharf geschliffenen Messer nicht konkurrieren. Allerdings haben sie mit diesem Werkzeug die Möglichkeit Bohrpunkte genau anzukörnen.
Der Klassiker aus Holz: Streichmaß mit zwei getrennt einstellbaren Maßen und Nadeln.
Die Nadel hat beim Anreißen Nachteile, allerdings können Sie damit sehr gut Bohrpunkte ankörnen.
Der Trend zu japanischen Werkzeugen ist ungebrochen. Traditionelle japanische Streichmaße sind aus Holz und haben meist Messer, seltener eine Nadel. Der lange Anschlag japanischer Streichmaße verhindert das Verkanten beim Anreißen und sorgt so für einen sehr genauen Anriss. Auch als kleines Projekt als Eigenbau eignen sich diese Streichmaße sehr gut. Sie sind eine tolle Übung für den Umgang mit Handwerkzeugen.
Dieses japanische Streichmaß ist mit seiner Skala nicht ganz traditionell. Die Keilsicherung und das eingesetzte Messer sind aber typisch für diese Art Streichmaß.
Vor Jahren habe ich mir einmal dieses kleines englische Streichmaß gekauft. Diese Art Streichmaß ähnelt etwas den japanischen. Allerdings ist das dunkle Holz und die Messingteile sehr typisch für englische Werkzeuge. Der Anschlag ist kürzer als beim japanischen Modell, das macht es sehr handlich. Es gibt keine Skala, was ebenfalls keine Seltenheit bei dieser Art Streichmaß ist. Diese Streichmaße sind aufgrund des günstigen Preises und ihrer Zweckmäßigkeit ideal als Zweit- oder Drittstreichmaß geeignet.
Klein, Handlich und sieht gut aus. Dieses kleine englischen Streichmaß macht mit dunklem Holz und Messing richtig was daher. Praktisch ist es auch noch.
Die Streichmaße des US-Herstellers Hamilton werden teils in Handarbeit in kleinen Stückzahlen gefertigt. Sie vereinigen mit dem langen Anschlag und den speziell geschliffenen Messern die Eigenschaften moderner Streichmaße mit Schneidrad und den japanischen mit dem langen Anschlag. Leider steht die Schraube, die das Messer hält etwas über, sodass man vorhandene Maße nicht einfach abgreifen kann. Das sehr dünne und rund geschliffene Messer verläuft auch bei Hirnholz oder stark gemaserten Hölzern nicht. Leider sind diese sehr schönen und durchdachten Werkzeuge nicht gerade als Schnäppchen zu bekommen.
Der amerikanische Hersteller Hamilton produziert diese Streichmaße in unterschiedlichen Größen und Holzarten.
Der lange Anschlag macht das Ansetzen auch an kurzen Werkstücken besonders einfach.
Für viele Holzwerker sind die Streichmaße von Veritas eine Offenbarung. Das Schneidrad hinterlässt einen sauberen Anriss auch auf schwierigen Hölzern. Vorhandene Maße lassen sich bequem abgreifen und übertragen und auch der Preis lässt Ihnen den Atem nicht stocken. Dieses schöne Werkzeug gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, mit und Ohne Skala und Feineinstellung und neu auch mit einer in der Stange befindlichen Feineinstellung. Als Erweiterung bekommen Sie Schneidräder zum Aufschieben, wodurch sie jedes Veritas Streichmaß zum Zapfenstreichmaß machen können.
Das Streichmaß von Veritas Feineinstellung oder als Zapfenstreichmaß erfreut sich bei vielen Holzwerkern großer Beliebtheit.
Die runde Bauform macht das sogenannte „Umwinkeln” besonders einfach. Das Streichmaß wird dabei einfach über die Kante gerollt.
Wenn sie noch kein Streichmaß haben (was ein großer Fehler wäre) rate ich Ihnen zum Streichmaß mit Feineinstellung von Veritas. Es ist vielseitig, liefert einen sauberen Riss, ist nicht zu teuer und sieht auch noch gut aus. Einzig die kleine Auflagefläche macht die Handhabung ein wenig schwieriger als bei Modellen mit langem Anschlag.
Und mit welchen Streichmaß-Typ arbeiten Sie am liebsten? Vielleicht haben sie Ja Erfahrungen mit den Streichmaßen von Tite-Mark, das steht schon lange auf meiner Wunschliste. Aber lohnt der Umstieg von Veritas auf Tite-Mark?
Hallo, Heiko, ich nutze seit Jahren das Zapfenstreichmaß von MATSUI; es hat einen relativ breiten Anschlag und die kleinen Messer können auch quer zur Maserung sauber anreißen ... und es fühlt sich gut in der Hand ;-) ciao Wolfgang
Hallo,Herr Rech ! Eher von Veritas auf JESSEM. Nachdem sich mein Streichmaß von Veritas mit Feineinstellung, schon mehrfach unerlaubt vom Arbeiitsplatz entfernte,es folgte der Schwerkraft,habe ich mr das Wood Sabre von JESSEM ,bei Dieter Schmid gekauft. Der größere Anschlag liegt mir besser.Die Feineinstellung,wenn man sie mal braucht,ist wesentlich besser ausgeführt als bei Veritas. Hier ist jede feineinstellung ein Blindflug, innerhalb der mm Markierung. Mfg:Trunk Manfred
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Hallo Heiko, sehr interessanter Bericht, ich hab auch mit dem Klassiker angefangen und seit ich das Veritas habe benutze ich öfter ein Streichmaß(vorhallem das Veritas ). Gruß Thomas