Wo kommt die Feder hin?

Andruckfedern, egal ob selbst gemacht oder fertig gekauft machen bei vielen Arbeitsgängen Sinn. Den meisten von Ihnen dürften sie vor allem am Frästisch nichts Neues sein. Aber man kann die druckvollen Helfer auch an der Tischkreissäge und an der Hobelmaschine nutzen. Und wenn man die Federn benutzt, dann aber auch richtig. Denn falsch positioniert können sie sogar gefährlich sein.

An der Tischkreissäge

Ich nutze nur selten Andruckfedern an der Tischkreissäge. Meist stören sie und sind nicht wirklich notwendig. Es gibt aber Situationen, da ist man damit besser bedient, als wenn man die Hand zu nahe ans drehende Sägeblatt bringt. Beispielsweise beim Schneiden von Nuten an schmalen Werkstücken. Dabei kann man eine Andruckfeder direkt neben dem Sägeblatt positionieren. Das Werkstück wird dann sauber an den Anschlag gedrückt und Ihre Finger können in sicherem Abstand zum Sägeblatt bleiben. Beim auftrennen mehrerer gleich breiter und vor allem Paralleler Werkstücke unterstützt Sie eine Andruckfeder vor dem Sägeblatt. Bei ungleichmäßigen Werkstücken, wie Bohlen mit Waldkante, hatt eine Andruckfeder dort nichts verloren. Ihr Werkstück würde dann entweder klemmen oder nicht richtig an den Anschlag gedrückt werden.

Achtung: Hinter dem Sägeblatt darf niemals eine Andruckfeder montiert werden. Sie würde auf den Schnitt drücken. Die Schnittqualität leidet darunter und es könnte zu einem gefährlichen Rückschlag kommen.

Bei Trennschnitten gehört die Druckfeder unbedingt vor das Sägeblatt.

Bei Trennschnitten gehört die Druckfeder unbedingt vor das Sägeblatt.

Die Druckfeder kann je nach Werkstückgröße auch sehr störend sein.

Die Druckfeder kann je nach Werkstückgröße auch sehr störend sein.

Nur beim Nuten darf die Andruckfeder direkt auf Höhe des Sägeblattes sitzen.

Nur beim Nuten darf die Andruckfeder direkt auf Höhe des Sägeblattes sitzen.

Aber auch nur, wenn die verbleibende Materialstärke ausreichend ist.

Aber auch nur, wenn die verbleibende Materialstärke ausreichend ist.

An der Hobelmaschine

Wenn Ihre Hobelmaschine einen Gusstisch hat, ist es möglich eine Andruckfeder per Schaltmagnet darauf zu befestigen. Das ist beim Fügen sehr nützlich. Befestigen Sie die Feder am besten direkt gegenüber der Befestigung des Anschlages, unmittelbar hinter der Schutzbrücke. Die Andruckfeder hilft Ihnen vor allem bei hohen Werkstücken dabei, diese unten an den Anschlag zu drücken. Je nachdem, welche Feder sie nutzen drückt diese gleichzeitig ganz unten und auch weiter oben. Sinnvoll ist so eine Andruckfeder an der Hobelmaschine vor allem dann, wenn Sie mehrere gleich starke Werkstücke fügen möchten.

Die Druckfeder sollte in Höhe der Befestigung des Anschlages sitzen.

Die Druckfeder sollte in Höhe der Befestigung des Anschlages sitzen.

Auch hohe Werkstücke drückt die Feder problemlos an.

Auch hohe Werkstücke drückt die Feder problemlos an.

Am Frästisch

Die wohl gebräuchlichste Anwendung von Andruckfedern ist die an der Tischfräse oder am Frästisch. Hier können Sie gleich mehrere Federn auf einmal nutzen um das zu fräsende Werkstück an den Fräsanschlag und auf den Maschinentisch zu drücken. Neben dieser Aufgabe erfüllen die Federn noch eine wichtige Sicherheitsfunktion: Sie verdecken den Fräser und beugen damit schweren Unfällen vor. Achten Sie vor allem bei kurzen Federn und einer weiten Öffnung wischen den beiden Anschlaghälften darauf, dass Sie trotz Feder das Werkstück mit der Hand an den vorderen Anschlag drücken. Tun Sie das nicht, passiert es leicht, dass Sie mit Ihrem Werkstück am hinteren Anschlag hängen bleiben. Wenn Sie statt einer Andruckfeder gleich zwei Stück verwenden, haben Sie dieses Problem nicht. Denn dann drückt eine Feder das Werkstück vor dem Fräser an den Anschlag und eine dahinter. Im Bereich des Fräsers ist keine Feder.

Am Frästisch können Sie mit mehreren Andruckfedern gleichzeitig arbeiten.

Am Frästisch können Sie mit mehreren Andruckfedern gleichzeitig arbeiten.

Die Druckfeder am Anschlag sollte so eingestellt werden, dass der Druck auf den Maschinentisch geht.

Die Druckfeder am Anschlag sollte so eingestellt werden, dass der Druck auf den Maschinentisch geht.

Mit nur einer Druckfeder muss man dennoch von Hand die Richtung vorgeben.

Mit nur einer Druckfeder muss man dennoch von Hand die Richtung vorgeben.

Mit zwei kurzen Druckfedern wird das Werkstück wesentlich erst an die vorderen Anschlagbacke gedrückt...

Mit zwei kurzen Druckfedern wird das Werkstück wesentlich erst an die vorderen Anschlagbacke gedrückt…

... dann übernimmt die zweite Druckfeder am hinteren Anschlag.

… dann übernimmt die zweite Druckfeder am hinteren Anschlag.

So sieht eine sehr gute Kombination von Druckfedern am Frästisch aus.

So sieht eine sehr gute Kombination von Druckfedern am Frästisch aus.

Andruckfedern haben bei allen diesen Anwendungen noch zwei Vorteile, die bisher nicht erwähnt wurden:

  • Der Andruck ist viel gleichmäßiger, als ohne Federn, Fräsungen und Sägeschnitte werden dadurch sauberer.
  • Durch die schrägen Federn vermindert sich die Gefahr eines Rückschlages deutlich.

Es lohnt sich also durchaus diese kleinen Helfer immer dann zu nutzen, wenn es möglich ist. Achten Sie aber unbedingt auf die richtige Anordnung und Position der Federn.

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Kommentare

Stephan Lorenz 07.12.2018

Die Andruckfedern finde ich schon gut. Ich habe einen dickenhobel der auf einem fahrbaren untersatz steht, habe auch schon bei den Amis gesehen dass bei denen seitlich das durchgeschobene Holz mit nem fest angebrachten andruckblock dagegen gedrückt wird, gibt's bei uns auch so etwas??

Heiko Rech 07.12.2018

Hallo Stepahn, welchen Sinn sollte dieser Andruckblock bei einem Dickenhobel haben? Gruß Heiko

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