Inzwischen sind Oberfräser mit Hartmetall bestückten Schneiden zum Standard geworden. Sie bieten eine lange Standzeit und sind relativ günstig in der Anschaffung. Es gibt aber zwei weitere Fräsertypen, die nicht ganz so bekannt sind, die aber durchaus eine nähere Betrachtung verdienen.
Spiralnutfräser
Spiralnutfräser
Diese Fräser bestehen komplett aus Hartmetall. Sie haben keinen Grundkörper aus elastischerem Stahl, das wäre bei der Spiralform kaum machbar. Und genau in dieser Spiralform liegt der Vorteil dieser Fräser. Die gewundene Schneide hat gleich mehrere Vorteile. Der Schnittdruck, also die Kraft, die aufgewendet werden muss, die Schneide durch das Holz zu bewegen, ist gering. Das Fräsen, auch von harten Hölzern gelingt in der Regel problemlos. Bei herkömmlichen Fräsern kommt es gerne mal zu Brandspuren am Holz. Nicht so bei Spiralnutfräsern. Hier sind Verbrennungen eher selten. Das Gleiche gilt für große Ausrisse an der gefrästen Kante. Auch das kommt bei Spiralnutfräsern bei weitem nicht in dem Ausmaß vor, wie bei Fräsern mit gerader Schneide. Die Spanabfuhr und somit die Absaugung ist bei Spiralnutfräsern ebenfalls sehr gut.
Bei all diesen Vorteilen gibt es allerdings auch Nachteile. Das harte Material bricht recht schnell. Vor allem bei schlagartig auftretenden Belastungen kommt es gerne zum Werkzeugbruch. Achten Sie also bei der Arbeit mit diesen Fräsern auf einen gleichmäßigen Vorschub. Besondere Vorsicht ist auch bei Ästen im Holz geboten. Und sehr dünne Fräser mögen es garnicht, wenn man zu viel auf einmal in der Tiefe fräst. Arbeiten Sie lieber in mehreren Zustellungen. Das schont den Fräser und auch den Geldbeutel. Denn diese Fräser sind in der Anschaffung auch wesentlich teurer als Nutfräser mit aufgesetzten Schneiden.
Spiralnutfräser im Einsatz
Bevor Sie einen solchen Fräser kaufen, sollten Sie sich auch im Klaren sein, dass nicht jeder ortsansässige Schärfdienst diese Fräser bearbeiten kann. Erkundigen Sie sich also besser im Vorfeld nach einem Schärfdienst, der den teuren Fräsern zu einer langen Nutzungsdauer verhelfen kann. Bei richtiger Anwendung und der Möglichkeit des Nachschärfens sind Spiralnutfräser aber eine wirklich tolle Sache.
Wendeplattenfräser
Ein Wendeplattenfräser
Sicher kennen Sie das: sie haben einen Fräser, den Sie sehr oft benötigen. Bei mir ist das ein Nutfräser mit 30mm Länge und 16mm Durchmesser. Diesen verwende ich sehr gerne für das Fräsen entlang von Schablonen, für breite Nuten und für kleine Fälze. Seit vielen Jahren schon nutze ich einen entsprechend großen Wendeplattenfräser. Dieser hat gegenüber einem Fräser mit fest angebrachten Schneiden einige Vorteile. Wenn der stumpf ist, kann ich die Schneiden schnell und einfach selbst ersetzen. Entweder nutze ich die zweite, noch scharfe Schneide der Wendemesser, oder ich ersetze sie komplett. Die Arbeit muss dann nicht wegen Mangel an scharfem Werkzeug unterbrochen werden.
Ein enormer Vorteil dieser Fräser ist auch, dass der Durchmesser immer gleich bleibt. Ein Fräser mit festen schneiden hat nach dem Schärfen einen kleineren Durchmesser. Das ist beim Arbeiten mit Schablonen ein enormer Nachteil. Solche Wendeplattenfräser gibt es in vielen Ausführungen, als Nutfräser, Profilfräser und auch als Bündigfräser mit Anlaufkugellager.
Wo Licht ist, gibt es aber auch Schatten, so haben Wendeplattenfräser auch zwei Nachteile. Der erste Nachteil ist der hohe Anschaffungspreis im Vergleich zu herkömmlichen Fräsern. Wendeplattenfräser lohnen also nur dann, wenn sie oft im Einsatz sind. Der zweite Nachteil ist der, dass diese Fräser keinen so perfekten Rundlauf haben, wie Fräser mit festen Schneiden. Es kann also zu leichten Vibrationen an der antreibenden Oberfräse kommen. Man kann diesen begegnen, indem man die Drehzahl reduziert. Ganz vermeiden lassen sie sich also nicht. Diese Vibrationen würden bei ständigem Einsatz solcher Fräser zu einem höheren Verschleiß an den Lagern der Oberfräse führen.
Wendeplattenfräser in Einzelteilen
Wie Sie sehen, können diese beiden Fräsertypen, Wendeplattenfräser und Spiralnutfräser eine große Erleichterung darstellen. Beide sind aber nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Wägen sie also ganz genau ab, welcher Fräsertyp für welche Ihrer Anwendungen der am besten geeignete ist.
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