Nachhaltigkeit ist ein Thema, das uns in fast jedem Aspekt unseres Lebens begleitet und das Jahr für Jahr mehr an Bedeutung gewinnt.
Doch was bedeutet das für unsere Arbeit mit der geliebten Ressource Holz? Welches Holz ist nachhaltig? Was kann ich "ohne Bedenken" verwenden und warum?
Hierzu ein paar Gedanken, die sich aus meinem Studium im nachhaltigen Produktdesign und meiner Arbeit als Tischlermeister, ergeben haben:
Es gibt keine wirklich allgemein gültige Antwort auf dieses Frage – außer eine, die sehr viel Spielraum lässt. Das "richtige Holz" ist nachhaltig. Doch was soll das bedeuten?
Das soll bedeuten, dass Mahagoni nicht automatisch schlecht und Fichte nicht automatisch gut ist. Es hängt stark vom Einsatzgebiet an. Nachhaltig ist es, das für die Aufgabe optimal geeignet Holz zu nutzen, um somit eine optimale Nutzung und einen möglichst langen Produktlebenszyklus zu ermöglichen. Das kann dazu führen, dass Mahagoni ein optimaler Rohstoff sein kann – oder auch, dass sich eventuell Fichte besser eignen würde.
Als Negativ-Beispiel könnte man anführen: Ich brauche ein wasserresistentes Holz, Buche ist lokal verfügbar und günstig zu haben – also nehme ich Buche. Dabei ist die Buche vielleicht lokal und fair zu haben, aber der Aufgabe schlichtweg nicht gewachsen und deshalb völlig ungeeignet – also nicht nachhaltig.
Doch was ist mit der Abholzung des Regenwaldes? Das kann doch nicht nachhaltig sein? Das stimmt! Aber was wir alle gerne vergessen ist, dass es mehr als nur Regenwald-Urwälder gibt: Ein Großteil unseres hier so gerne benutzen Holzes kommt nicht selten aus Urwäldern, die wir schlichtweg nicht auf dem Schirm haben. Bei denen die Abholzung aber mitunter genauso schlimm – oder sogar noch schlimmer ist. Fichten und Tannen, die Jahrhunderte im Permafrost gewachsen sind, werden, einmal geschlagen, nie wieder nachhaltig aufgeforstet werden können. Ihr Aufwachsen dauert schlicht weg viel zu lange.
Das heißt, am Ende ist es eigentlich egal, welches Holz wir nehmen, denn wie immer im Leben macht die Dosis das Gift. Kein Wald oder Urwald sollte in zu großem Maße abgeholzt werden! Und somit liegt die Verantwortung bei uns, denn die Nachfrage regelt das Angebot. Wir müssen überlegen, welches Holz für unsere Arbeit geeignet ist und welches nicht.
Und somit ist die Frage der Nachhaltigkeit eigentlich eine ganz einfache! 🙂
Ich empfehle hier mal den Blick auf Holzrecycling zu werfen! In den vergangenen 2 Jahren habe ich ettliche Projekte aus Altholz realisiert. Zum Beispiel wunderbares, feinmasseriges Kiefernholz das ich aus Tischplatten vom Sperrmüll gewonnen habe. Oder wunderbares Mahagoni und Nussbaum aus einem alten Bettgestell Und trocken war das Haolz auch noch. Natürlich liegt im Sperrmüll auch wie Presspan und Pappemöbel, aber wer da mit offenen Augen unterwegs ist, kann echte Holzschätze bergen.
Interessant finde ich dass hier nicht nur über das Material und wie es produziert wird reflektiert wird, sondern auch über dessen Verwendung. Aber gerade diesem Aspekt könnte in meinen Augen mehr Beachtung geschenkt werden: So sehe ich gerade auf YT immer wieder, dass sämtliches selbstgebautes Mobiliar immer wieder derart miteinander verbunden wird (e.g. geleimt), dass nicht nur etwas so triviales wie ein Umzug mit erhöhtem Energieeinsatz verbunden sein dürfte, sondern das Holz auch nur schwer einem anderen Zweck zugeführt werden kann. Ich will nicht wissen wie viele dieser "tollen Projekte" so ihren Weg zum Sperrmüll gefunden haben. Dabei gibt es durchaus Alternativen. Mann muss nicht mal so weit gehen und Exzenter à la IKEA verarbeiten, sondern man kann auch im traditionell - handwerklichen Bereich fündig werden e.g. verkeilte Stegzapfen. Ich fände es schön wenn der gesamte Holzwerken-Bereich sich dahingehend etwas mehr Gedanken machen würde.
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Grundsätzlich richtig, aber! Finger weg von Urwäldern der 3ten Welt. Selbst mit den Siegel kommt es da nicht zu nachhaltigen Waldbau. In diesen Wirtschaftlich unterentwickelten Gegenden wird auf Kosten der Lokalen Bevölkerung eingeschlagen was geht. Der Gewinn geht an wenige. Zurück bleibt eine erodierte Landschaft auf der nicht Mal langfristig Landwirtschaft betrieben werden kann. Wenn diese Konzerne wenigstens denn Großteil der Bäume vermarkten würden. Für einen Mahagonibaum zu fällen werden werden 10 weitere Bäume gefällt, und verbrannt. Wir rechnen das zur Klima-Bilanz dieser Länder. Aber es ist die Klimabilanz der G7 oder G20 Staaten. Wir verwerten diese Resursen rücksichtslos und ohne Respekt vor dem Lebensraum anderer Menschen. Vertreibung ist nicht nur in Brasilien ein Thema auch in Europa. Der EU. Wenn wir über Nachhaltigkeit reden müssen wir uns darüber Gedanken machen wo wir das Legalitäts Prinzip eingehalten und nachhaltig gewirtschaftet. In den USA sehe ich das Gegenteil. Siehe DMAX, Holzfäller Extrem. Wie es in Kanada aussieht vermag ich nicht einzuschätzen, hoffe etwas besser. Für Mahagoni gibt es eine Nachhaltige Quelle. Alte Fensterrahmen oder Schiffsboden. Ein Vergleich der Nachhaltigen Bewirtschaftung europäischer Wälder wäre gut. Eine Veröffentlichung der Residenz Klassen von europäischen Hölzern wäre Mal ein Projekt für die Redaktion der Holzwerken. Vielleicht Mal zusammen mit der "Gesellschaft für bedrohte Völker" in Göttingen oder "Rettet den Regenwald.org" Holzauswahl ist Artenschutz. Last und die Art Mensch schützen durch die Auswahl Nachhaltig Bewirtschafteter Bäume mit kurzen Transportwegen. Auch Sachen wie Thermoholz und ähnliches sollte Mal ein Artikel Wert sein. Konstruktiver Holzschutz erst Recht. Viel Spaß beim Bauen euch allen. Andreas.