Im ersten Teil der Serie habe ich euch unser Doppelbett vorgestellt. Dort könnt ihr auch nachlesen, wie es zu dem Entwurf kam. In diesem und dem nächsten Teil geht es nun um den eigentlichen Bau des Bettes.
Das fertige Bett
Ein paar Worte zur Konstruktion: Die Komplexität des Baus liegt sicher in der geschwungenen Form der Füße und Seitenteile. Trotzdem, an der Innenseite sind alle Teile in sich bündig und rechtwinkelig – klar, sonst passt ja die Matratze nicht. Und trotz der vielen Kurven und schrägen Teile sind auch die Verbindungen ganz normal rechtwinkelig: Kopfteil und Fußteil sind mit den Füßen mit losen Zapfen fix verleimt. Die Seitenteile habe ich mit Berliner Betthaken eingehängt, was ich aber beim nächsten Mal anders machen würde. Darauf gehe ich im Abschlussteil der Serie noch näher ein. Die Füße sind am unteren Übergang zu den Zargen doppelt geschwungen: Einmal gesägt, einmal in einem engeren Bogen abgeplattet. Für alle Kurven habe ich Schablonen gebaut. Das untere Kopfteil ist am einfachsten zu fertigen – es ist ein ganz normales Brett. Für das Fußteil habe ich zwei Bretter unterschiedlich dick gehobelt und verleimt, um die Abplattung zu erzeugen. Die seitlichen Zargen lassen sich nicht so einfach herstellen. Sie übernehmen den Bogen aus den angrenzenden Füßen. Hier muss also – genauso wie an den Füßen selbst – nachträglich händisch einiges an Material weggenommen werden, um die geschwungene Abplattung zu erzeugen.
Das Holz (kanadischer Ahorn) wird sortiert und vorbereitet.
Die Füße säge ich an der Bandsäge mit etwas Überstand grob zu.
Mithilfe einer Schablone bekommen die Füße am Frästisch ihre endgültige Form. Achtung: Leider nicht am Bild, aber äußerst empfehlenswert bei diesem Arbeitsschritt, ist das Montieren einer Schutzhaube am Frästisch. Sie schützt die Finger vor einem versehentlichen Kontakt mit dem Fräser!
Der Kopierfräser ist ein paar Millimeter zu kurz um den Fuß mit der Schablone auf seiner ganzen Stärke zu fräsen.
Im zweiten Durchgang tastet der Kopierfräser nicht mehr an der Schablone sondern am bereits gefrästen Teil des Fußes. So reicht die Schneidlänge des Fräsers aus.
Leider nicht am Bild, aber äußerst empfehlenswert bei diesem Arbeitsschritt, ist das Montieren einer Schutzhaube am Frästisch. Sie schützt die Finger vor einem versehentlichen Kontakt mit dem Fräser!
Die Rundungen brauchen Platz und daher breite Füße. Die Füße am Fußende werden auf Gehrung verleimt, so hat der Fuß trotz Verleimung ein durchgehendes Maserbild.
Frässchablonen helfen beim Einfräsen der Nuten für die Berliner Betthaken Beschläge.
Die Bretter für die seitlichen Zargen sind verleimt und werden an der Kreissäge schräg zugeschnitten.
Die Schablone für die Abplattung der Füße muss noch etwas eingekürzt werden, damit der innere und äußere Bogen exakt ineinander verlaufen. Der Abstand den ich hier anzeichne und dann an der Bandsäge entferne, entspricht genau dem Abstand zwischen Fräseraußenkante und Kopierhülse.
Um sicher und ohne Kippeln die breiten Abplattungen fräsen zu können, verwende ich eine selbstgebaute Tischverbreiterung aus Plexiglas. Eine Anleitung dazu findet man im "Handbuch Oberfräse" von Guido Henn.
Absatz fräsen mit Kopierhülse und Tischverbreiterung
1132 Die fertig gefräste Vorderseite des Fußes am Bettende. Schön zu sehen der nahtlose Übergang der Abplattung in den Hauptbogen.
Nächste Woche geht’s dann weiter mit dem Fräsen der Abplattungen an den Seitenteilen und dem Bau des Betthaupts.
Nachtrag: Die Bogenfräshaube, gibt es bei Sautershop.de Art:Nr.: F-494643. Mfg:MT
Danke für den wichtigen Hinweis! Ich hab die Bildunterschrift entsprechend ergänzt und der Frästisch selbst bekommt demnächst auch ein Update :-) Liebe Grüße, Veronika
Hallo Veronika ! Die von mir beschriebene Bogenfräshaube,kannst Du bei Festool TV, Folge 18,CMS Kopierfräsen im Video ansehen. Hier wird die Fräshaube und die Arbeitsweise sehr gut vorgestellt. Mit freundlichen Grüßen ! Manfred
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Hallo,Frau Zenz! Bei Bild 3,4,und 5, vermisse ich den Schutz einer Bogenfräshaube? Das kann ja böse enden! Auch diese lässt sich einfach,laut Guido Henn anfertigen. Oder Sie verwenden die Fräshaube von Festool,indem Sie zwei Gewindelöcher M:6,im Abstand von 190 mm in der Breite und 80 mm Abstand von dem Fräsermittelpunkt nach hinten bohren. Ich habe dies bei meiner Fräsplatte ELP2.0 von Sauter so ausgeführt.Vorteil: Sie haben das Zuführlineal und die Absaugung mit dabei.Es funktioniert super und ist sicherer! Dies müßte auch bei der INCRA Fräsplatte funktionieren. Bohrdurchmesser für M:6,ist 4,9 mm. Mit freundlichen Grüßen! Trunk Manfred