Jögge Sundqvist auf der HolzWerken live

Wir bringen Slöjd nach Deutschland

Es wird in Schweden an Schulen und Unis gelehrt und findet weltweit Beachtung: „Slöjd“ ist die skandinavische Art, handwerklich mit Holz (und anderen Naturmaterialien) umzugehen. Das Ergebnis ist ein ästhetisch ansprechender Stil, den jeder erlernen kann. Nicht Kunstobjekte, sondern Alltagsgegenstände mit dem gewissen Etwas stehen dabei im Mittelpunkt. Und HolzWerken holt diese frische Herangehensweise diesen Herbst nach Deutschland.

Wenn Slöjd heute ein Gesicht hat …

dann ist es das von Jögge Sundqvist. Der Mann aus Umeå in der nordschwedischen Provinz Västerbotten ist so etwas wie der Botschafter der Idee, dass man keinen riesigen Maschinenpark braucht, um mit Holz zu arbeiten – erfüllend und mit beeindruckenden Ergebnissen.

Seine Werke stehen in vielen Museen des Landes, am Flughaben seiner Heimatstadt und wurden vom thailändischen Königshaus erworben.

Althergebrachte Formen, kombiniert mit fröhlich-bunten Farben, so arbeitet Jögge Sundqvist seit Mitte der achtziger Jahre: „Meine Einflüsse stammen aus der schwedischen Tradition der Selbstversorgung und der Volkskunst des 17. und 18. Jahrhunderts.“ Stühle, Streichmesser und Skulpturen; Schilder, Schränke und Tabletts: Jögge Sundqvist beschränkt sich bei seinen Arbeiten nicht. Mehr noch als schon sein Vater Wille tritt der Sohn außerdem mit Büchern, Filmen und TV-Beiträgen als Botschafter des Slöjd in Erscheinung.

HolzWerken live wird Jögge im November für zwei Tage in Fellbach bei Stuttgart begrüßen. Unser Ausstellungs- und Kursevent findet schon zum zweiten Mal dort statt.

  • Kerbschnitzen ist eines der Themen seiner Kurse,
  • die Herstellung faszinierender Grünholz-Gefäße mit eingesprengtem Boden („Shrink Pots“) das zweite.
  • Außerdem spricht der 63-Jährige auf der Bühne zu seinem Leib-und-Magen-Thema, der schwedischen Volkskunst.

Auf der gesamten zweitägigen Veranstaltung haben die Besucher von HolzWerken live die Gelegenheit, Jögge Sundqvist kennenzulernen und ebenso seine Sicht auf die faszinierende skandinavische Art, mit Holz zur arbeiten.

Kurzinfo Holzwerken live:
Wann? 10. bis 11. November 2023
Wo? in Fellbach (bei Stuttgart)
Was? 15 ausstellende Firmen; 10 Kurse bei Holz-Experten; ansprechendes Bühnenprogramm.

Und wer es nicht zur HolzWerken live schafft?

Der hat Glück, denn HolzWerken bringt in wenigen Wochen gleich zwei seiner Bücher heraus:

  • „Handgeschnitzt!“ ist die überarbeitete und neu gestaltete Ausgabe des Klassikers „Slöjda i trä“. Wir hatten das Buch unter dem einfachen Titel „Schnitzen mit Jögge Sundqvist“ schon länger im Buchprogramm. Es war jedoch vergriffen, was wir jetzt wieder ändern. Nun gibt nun also eine neue Gelegenheit, sich mit den organisch gestalteten und farbenfrohen Schnitzereien aus Umeå zu beschäftigen. Ganz im Sinne des von Jögge Sundqvist bewusst zitierten Soziologen Richard Sennet: „Making is thinking“ – Machen ist Denken!
  • „Skandinavisches Kerbschnitzen: Frische, farbenfrohe Designs – neue und bewährte Techniken“ ist Sundqvists zweites Buch, das erstmals auf Deutsch erscheint. Er führt die auch in Mitteleuropa bekannte Ornamenttechnik mit frischen Designs und Anwendungen ins 21. Jahrhundert.

Worum geht es Jögge Sundqvist?

In den Werken folgt Sundqvist den wichtigsten Prinzipien des Slöjd, wie er sie in „Handgeschnitzt!“ selbst formuliert:

  • Man tut es selbst, ist Macher und Nutzer zugleich.
  • Man entwickelt handwerkliches Geschick.
  • Man erlebt die Qualitäten von Holz und Verbindungen.
  • Man erlebt kontemplative Einfachheit, Ruhe und Gelassenheit.
  • Man erhält ein Werkstück, das mit Sorgfalt hergestellt wurde.
  • Man kann (s)einen echten Ausdruck suchen.
  • Man gewinnt Respekt für die eigene Vergangenheit.

Doch die Bücher sind alles andere als philosophisch: Sehr konkret geht Sundqvist in den reich und farbenstark bebilderten Bänden auf seine Werkstatt und Werkzeuge ein. Dabei steht das klassische Mora-Kniv, ein einfaches Schnitzmesser, bei vielen Arbeiten im Mittelpunkt.

Übrigens: Das Wort Slöjd taucht in leicht abgewandelter Form in Sundqvists Västerbotten-Dialekt auf: „Einen handwerklich geschickten Menschen nennen wir „Int’oslög“. Frei übersetzt „nicht ungeschickt“. Das ist mittlerweile so etwas wie ein persönliches Motto von Jögge Sundqvist.

Es lohnt sich, ihn kennenzulernen!

Haben Sie Fragen zu diesem Thema?

Dann wenden Sie sich an mich, ich kümmere mich gern darum oder leite es an meine Kolleg:innen aus der Redaktion oder dem Veranstaltungsteam weiter.
Ihre Mascha Derichs-Klein

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