Schreibtischlampe

Von Talon Chuck inspirierte Schreibtischlampe
Für diese Lampe habe ich die Holzarten Linden und Wengé verwendet. Die Idee war, dass dieses häufig verwendete Spannfutter auch eine Lampe gut halten könnte. Mit heutigen LED-Lampen ist dies durchaus möglich, ohne dass die Konstruktion zu heiß wird. Die hier gewählte Lampe hat eine Leistung von nur 4,5 W bei einer Lichtleistung von 350 Lumen. Der Durchmesser beträgt 50 mm, was eine schöne Größe für das Talon-Spannfutter ist. Ich habe mich für eine 220V-Variante mit GU10-Sockel entschieden. Auf Wunsch kann die Leuchte auch an einen Dimmer angeschlossen werden.

Der Körper des Spannfutters besteht aus Linde, um einen guten Kontrast zu den Backen zu schaffen, für die Wengé verwendet wird. Da die Backen dünn und daher anfällig sind, wird das Holz zunächst in 3 Schichten kreuzverleimt, um eine ausreichende Festigkeit zu erhalten.

Das Ziel bestand darin, dass die Schnur nicht sichtbar war. Dies hat zu einem gebogenen Lampenarm geführt, der innen hohl ist. C.a. 1 mm dicke Wengé-Streifen werden in eine Form geklebt, wodurch ein laminierter gebogener Hohlarm entsteht.

Um der Lampe ausreichend Stabilität zu verleihen, muss der Sockel groß und schwer genug sein. Nachdem ich verschiedene Formen und Größen ausprobiert hatte, entschied ich mich schließlich für eine ovale Form. Im Sockel können ein paar Stifte oder Bleistifte aufbewahrt werden.

Ein spezieller Einsatz sorgt für eine stabile Verbindung zwischen Lampenarm und Lampenfuß. Abschließend wird das Ganze mit einem Holzöl auf Tungölbasis veredelt.

Fotos
01 Schreibtischlampe bereit
02 Schlitze in einen Lindenholzblock fräsen
03 Eckenschneiden als Vorbereitung für die Drechselbank
04 Löcher für Schlüssel bohren
05 Formung des Futterkörpers und Anpassung an die Platzierung der Lampe
06 Kreuzverleimte Wenge-Scheiben für die Spannbacken
07 Formen der Spannbacken
08 Zentrieren und Kleben von Futterkörper und Backen
09 Spannbacken Sägen
10 Ergebnis nach Sägen
11 Halterung für GU10-Lampensockel
12 Rückseite der Halterung
13 Dünne Streifen Wenge für Lampenarm gesägt
14 Sperrholzform plus die Wengé-Streifen
15 Wenge-Streifen in die Form kleben. Ein Stück Kordel ein legen, sodass der Hohlraum im Inneren ausreichend frei von Kleber bleibt. Das Kabel nach einige Zeit nach dem Festklemmen entfernen, damit es nicht hängen bleibt.
16 Nachdem der Kleber getrocknet ist, werden die lampenarmierten Seiten auf dem Frästisch nach bearbeitet.
17 Verbindungsstück zwischen Lampenarm und Lampensockel. Rechteckiges Loch auf der Innenseite verläuft diagonal von oben nach unten, um dem Lampenarm den richtigen Neigungswinkel zu geben.
18 Zusammensetzung Lampenarm – Kupplungsstück
19 Den Lampensockel in Form schneiden
20 Linde- und Wengé-Teile des Lampensockels schleifen
21 Füllhalter für Stifte Auffüllen, damit diese nicht zu tief werden
22 Sackloch für Linde-Einsatz zum Signieren
23 Eine Einlage erstellen
24 Festkleben von dem Einsatz
25 Unterzeichnung
26 Verbinden von dem Lampenschirm mit dem Lampenarm
27 Elektroanschluss löten und mit Schrumpfschlauch isolieren
28 Zugentlastung an der Unterseite des Lampensockels
29 Im Vergleich zum echten Talon Chuck
30 Erste Qualitätskontrolle

Benötigte Zeit

16 Stunden

Verwendetes Werkzeug

  • Frästisch
  • Dickenhobel
  • Säulenbohrmaschine
  • Kreissäge
  • Bandsäge
  • Drechselbank

Verwendete Materialien

  • Wengé
  • Lindenholz

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Kommentare

11.03.2024

Eine Meisterleistung! Ich staune über die Idee und zugleich über die technische Rafinesse, ein Kunststück. Im Hintergrund der Bilder sehe ich noch weitere handwerkliche Stücke, wohl auch Ihrer Frau. Dort möchte man leben. Herzlichen Glückwunsch Ihnen zu diesem Geschick

Ton Nijenkamp 11.03.2024

Danke, ja, so wie ich alles aus Holz mache, macht meine Frau alles mit Nadel und Faden. Manchmal entsteht daraus ein gemeinsames Projekt wie zum Beispiel eine Wiege für unser erstes Enkelkind

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