Bau einer Gestellsäge

Die Anfertigung einer eigenen Gestellsäge ist nicht sonderlich kompliziert und jedem zu empfehlen, der Freude an traditionellen Techniken in der Holzverarbeitung hat. In diesem Beitrag berichte ich über Arbeitsschritte und Erfahrungswerte zu diesem Thema.
Die Gestellsäge, die neben dem Hobel einst das weitbekannte Erkennungszeichen des Schreiners war, ist durch den Maschineneinsatz aus Werkstätten vielfach wieder verdrängt worden. Dennoch ist sie dem Liebhaber traditioneller Techniken ein hilfreiches und universell einsetzbares Werkzeug für verschiedenste Sägeschnitte.

Eine Gestellsäge selbst zu fertigen ist nicht sonderlich schwierig und bedarf keiner speziellen Ausrüstung. Zunächst muss überlegt werden in welcher Größe (üblicherweise 40, 50, 60 oder 70 cm) die Säge benötigt wird. In diesem Fall habe ich mich aufgrund vorhandener Sägeblätter für die längste Variante entschieden.

Für die Sägearme und den Steg sollte ein formstabiles Holz verwendet werden. Ich habe mich für Esche entschieden was sich im Nachhinein allerdings als recht schwer herausgestellt hat, hier gibt es auch leichtere Alternativen. Die Arme und der Steg werden nach dem Anzeichnen der Form auf der Bandsäge, alternativ mit der Stichsäge oder Schweifsäge ausgesägt und mit einem Schweif- bzw. Kantenhobel entsprechend bearbeitet.

Nachdem die Form soweit hergestellt ist wird der Steg mit den Armen durch eine Dübelung oder Zapfenverbindung verbunden - allerdings nicht verleimt, sodass die Säge zum einfacheren Transport oder zu Reparaturzwecken leicht wieder auseinandergenommen werden kann.

Die Hörner, die in einer Bohrung drehbar in den Sägearmen stecken, sind am einfachsten auf der Drechselbank herzustellen. Alternativ können auch fertige Rundhölzer/-stäbe verwendet werden. Zur Befestigung des Sägeblatts muss für die Sägeangeln eine Nut in die Hörner gesägt werden. Die Fixierung erfolgt mittels eines Stifts.

Nun kann die Gestellsäge mittels einer Schnur oder eines verdrillten Drahtes mit Spannvorrichtung (hier Rändelmutter) gespannt werden und wird somit einsatzbereit.

Benötigte Zeit

4 Stunden

Verwendetes Werkzeug

  • Bandsäge
  • Schweifhobel
  • Kantenhobel
  • Stemmeisen
  • Bohrer
  • Japansäge oder Fuchsschwanz

Verwendete Materialien

  • Hartholzleisten
  • Draht
  • Buchenrundstäbe
  • Rändelmutter, Gewindestange
  • Stahlblech für Sägeangeln

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