Kleine Schmuckdose

Es muss jetzt über 57, 58 Jahre her sein – ich war ca. 11-12 Jahre alt – daß ich meiner Mutter ein besonderes Geschenk machen wollte: eine kleine Dose für irgendwas. Von Werkstatt-arbeiten, Werkzeug oder Werkstoffen etc. hatte ich Null Ahnung, aber da ich schon immer halbwegs geschickt war, hatte ich den Willen, etwas mit meinen Händen zu machen; nicht zuletzt aus pekuniären Gründen … Ich kaufte ein Balsaholzbrett, etwa 10 mal 100 cm, eine Laub-säge fand ich noch im Keller und ich hatte, wohl noch vom Werksunterricht in der Volksschule, zwei oder drei Linol-schnittmesser zur Verfügung. Mit dieser Ausrüstung sägte ich die Teile und mit einer Nagelfeile (!) habe ich die kleinen Scheiben für die Säulenecken nach dem Sägen halbwegs rund gefeilt. Die grundsätzliche Form der Dose entsprang meiner Phantasie. Dann kam die Geduldsprüfung: den Deckel wollte ich verzieren und in einem Lexikon fand ich dieses ältere Motiv, welches ich dann direkt auf den Deckel pauste und mit den Linolmessern erhaben ausschnitt. D.h., das eigentliche Motiv blieb unberührt im Balsaholz stehen und alles andere vom Deckel wurde weg geschnitten. Besser habe ich´s nicht hin gekriegt. Die Seitenwände bekamen, hier allerdings vertieft, jeweils ein Mäanderband griechischer Art spendiert. Verleimt wurde alles mit Uhu – von Holzleim hatte ich damals noch nichts gehört. Nachdem meine Mutter leider 2008 verstarb, holte ich mir die Dose wieder zurück; sie steht nun als Erinnerung an meine erste echte Holzarbeit in meinem Bücherregal. Nachträglich betrachtet finde ich es interessant, mit welch minimalistischem Werkzeug, aber einer Idee, viel Arbeit und Durchhaltewillen Projekte durchführbar sind …

Benötigte Zeit

0 Stunden

Verwendetes Werkzeug

  • Laubsäge, Linolschnittmesser, Nagelfeile

Verwendete Materialien

  • Balsaholz, Uhu

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentare

Bisher noch keine Kommentare

Kommentar verfassen