Veranda

Als wir vor Jahren unser neues, altes Haus kauften, gab es im Badezimmer eine Tür zum Garten. Ging man durch diese Tür und weiter zum Garten, machte es einen Meter tiefer Plumps - und die Bewohnerin saß im Graben. Der Vorbesitzer hatte nicht ganz zu Ende gebaut, um die Mulde, die nötig war, das Kellerfenster freizuhalten, zu überbrücken. Die Plumpserei - für die Nachbarn immer ein großes Hurrah und Hallo - konnte natürlich nicht ewig so weitergehen, insbesondere nicht bei Besuch ohne spezielle Ortskenntnisse. Also entschloß ich mich zum Bau einer Veranda. Meine Frau war wie bei allen meinen Projekten zunächst skeptisch, insbesondere, was das Design betraf. Bloß nichts Verrücktes sollte es werden, schlicht und funktional und entsprechend sonstiger Farbtöne am Haus irgendwie schwarz oder grau... Eine schwarze Veranda? Oje, da wird´s bei den Nachbarn wieder ein großes Hallo geben, dachte ich mir. Aber wie bereits bekannt, mache ich für meine Frau fast alles. Balken und seitliche Bretter aus Fichte aus dem Baumarkt besorgt, ebenso die Douglasienriffeldielen für den Boden, die Hohlkammerplatten für das Dach incl. Befestigungsmaterial sowie Edelstahlschrauben, Wandanker, Metallwinkel und Holzschutzlasur. Herausforderung bei diesem Projekt war der Aufbau ohne Hilfe anderer Personen. Nicht, daß mein Bruder nicht mit anpacken hätte können - nein, ich wollte es alleine wuppen! Dadurch zogen sich die Arbeiten etwas in die Länge, aber es klappte irgendwie mittels Hilfsstreben und Stützen, wo immer die dritte Hand fehlte. Und ein bißchen was muß man ja auch den Nachbarn bieten, wenn zwischendurch mal alles umfällt. Basis ist ein Rahmen aus 10er Balken, der mittels Wandanker am Haus befestigt ist und zum Garten hin frei beweglich auf der Grundmauer liegt. Dann die Douglasiendielen verschraubt. Darauf habe ich zunächst die Balkenkonstruktion an der Wand positioniert und mittels handelsüblicher Dübel befestigt. Immer ärgerlich, wenn man dann merkt, wie windschief alte Häuser sein können! Anschließend kam die Frontkonstruktion dran, mit Schlitz und Zapfen mit dem Boden verbunden und bis zur Montage der Dachstreben mit Hilfleisten fixiert. Dann Dachstreben aufgeschraubt, Hohlkammerplatten eingepaßt, Wandblech montiert und zum Abschluß seitliche Verkleidungen befestigt. Die Oberflächenbehandlung geschah bereits vor der Montage. Das klingt hier alles ganz easy, aber mehr Platz für Text is nich. Die Schloßschraubeninflation war übrigens meine Idee und eine Dachrinne wollte meine Frau nicht - nur um die Verantwortlichkeiten zu verdeutlichen. Jetzt tropft´s halt.

Benötigte Zeit

40 Stunden

Verwendetes Werkzeug

  • Kreissäge
  • Oberfräse
  • Handbohrmaschine
  • selbstgebaute Bohrschablone
  • Stemmeisen
  • Hammer

Verwendete Materialien

  • Balken 10x10, 8x10, 6x4 Fichte
  • Glattkantbretter Fichte 14x2
  • Schloßschrauben
  • Edelstahldielenschrauben
  • Wandanker
  • Hohlkammerplatten
  • Befestigungsmaterial für Hohlkammerplatten
  • Regenabweisbleche
  • Holzschutzlasur "Ebenholz"
  • Douglasienöl

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Kommentare

Sam Trinczek 20.09.2018

Die Idee ist genial, will ich sie bei meinem Holzbalkon auch machen. Was mir allerdings auffällt - nicht nur bei Deinen Bildern! *grins* - dass manche Bilder um 90° verdreht sind! Es ist ziemlich mühsam jedes Mal den Bildschirm umzudrehen! ;-))))

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