Vom Wunschtraum eines einzigartigen Schreibtisches zur Realität eines neues BüroraumesVon jeher habe ich mir einen perfekt auf meine Bedürfnisse angepassten Schreibtisch mit viel Platz im eigenen Büroraum gewünscht. Als dann - nach dem Auszug unseres Sohnes - dieses Zimmer mein provisorisches Büro wurde, stellte ich auch wieder "nur" einen gekauften Schreibtisch auf und hatte immer zu wenig Platz und Stauraum. Es sollte noch einige Zeit ins Land gehen, bis ich mein Heimwerkerherz plötzlich entdeckte und nach dem Werkstattbau dieses Mega-Projekt begann. Von der Planung mit Sketchup bis hin zur Wahl der Materialien und Holzarten verging einiges an Zeit. Doch dann war es so weit.....ich hatte mich für die in Frage kommenden Hölzer und sonstigen Materialien entschieden und lange das Internet durchforscht. Also alles geordert im BAUHAUS meines Vertrauens und losgelegt. Die ganze Unterkonstruktion wurde mit 80x80mm Fichte Leimbinder gebaut. Es wurde für die Verbindungen keine einzige Schraube verwendet, alles lediglich mit Nut und Zapfen, Überblattungen in 1facher und doppelter Variante und Verleimungen mit Ponal Express Holzleim. Die Konstruktion musste ich aus mehreren Segmenten bauen, um sie dann später im Büroraum nach und nach zusammenbauen zu können. Dies verlangte mir extrem präzises arbeiten ab, damit alles später winkelig war und zusammenpasste. Natürlich habe ich so einiges an Leimbinder versemmelt.....und wieder ab ins BAUHAUS und nachkaufen.... Naja, so lernt man ;-) Nachdem ich alle Teile dann fertiggestellt hatte, ging´s ans beizen im Farbton Teak, da die Tischplatte (1500x3000x800x30mm) auch aus Teakholz bestand. Unter dem (vom Sitzplatz hinter dem Schreibtisch gesehen) rechten Teil der Tischplatte fräste ich eine Vertiefung von 16mm ein, um das QI Ladegerät von Kalb einzubauen. Dieses hat als einziges eine Überbrückungsdistanz von bis zu 30mm, wobei man darauf achten muss, dass der Mindestabstand zum Smartphone 15mm beträgt!! Ein kleiner Aufkleber wurde dann oben auf die Tischplatte geklebt (fast unsichtbar), um die Mitte zu kennzeichnen. Nach einem kurzen Test konnte ich Erfolg melden....iPhone aufgelegt und schwups....es wurde geladen. Perfekt! Wie gewünscht keine Kabel mehr zu sehen. Um auch die weiteren notwendigen Kabel nicht mehr auf dem Schreibtisch zu sehen, habe ich 2 Kabeldurchführungen aus Reste der Teakplatten gebaut und das ganze Kabelmanagement unter die Tischplatte verfrachtet, damit ich aber jederzeit an alles rankomme. Auch die Sicherungs-Festplatte und der USB-Hub fanden in einem eigens aus Paulownia dafür gebauten Undercover Regalschacht ihren angestammten Platz. Dann ging´s an die Schubladenkonstruktionen. Linksseitig hatte ich hierfür 10 Schubladen geplant, rechtsseitig 3 Schubladen. Diese wurden komplett aus Paulowniaplatten gefertigt aufgrund des geringen Gewichtes und der Eigenschaft, wenig Verzug zu generieren. Auch der schöne Kontrast zum Teakholz gefiel mir sehr gut. Für die Schubladenauszüge kamen nur die Hettich Quadro V6 Pro in Frage mit Silent System, da ich es schon immer gehasst habe, wenn Schubladen oder Türen zuklatschen. Auch hier ist wieder maßgenaues Arbeiten angesagt, sonst laufen die Schubladen nicht sauber auf und zu. Die Qualität der Vollauszüge ist im Vergleich zu vielen anderen auf dem Markt einfach auf einem viel höheren Niveau. Für die "Füllungen" zwischen den Rahmen realisierte ich mit Paulownia Platten, die ich an allen Kanten mit dem 45° Fräser bearbeitete und 20mm nach innen versetzt montierte, um mehr Tiefe zu erzeugen. Damit die Platten "arbeiten" können, wurden Sie von innen an einem eigens konstruierten Holzrahmen incl. Langlöchern mit Spaxschrauben befestigt. Das sollte ausreichend Schutz bieten. Die Möbelgriffe sollten an mein Hobby angelehnt sein. Also druckte ich mir 13 mal einen Doppelmaulschlüssel aus und transferierte diese mit Sprühkleber auf Teakholz-Reststücke der Tischplatte, die ich vorher an der Bandsäge in der Dicke halbiert hatte. Mit meiner Hegner Multicut sägte ich dann die 13 Griffe aus und profilierte sie dann mithilfe meines Mini Feilensets und viel Handarbeit mit Schleifpapier. Die Abstandshülsen fertigte ich aus einem Kiefer Rundstab, den ich in 10mm lange Einzelstücke sägte und dann mittig mit einem Loch versah, durch das dann die Montageschrauben durchgeführt wurden. Die Hülsen beizte ich wieder auf Teak und alle Konstruktionsteile des Schreibtisches wurden dann mehrfach mit CLOU Arbeitsplattenöl behandelt und immer wieder zwischengeschliffen. Für meinen taktischen Kugelschreiber hatte ich mir einen "Secret Drawer" ausgedacht, der per Push-to-Open Technik zu öffnen und schließen ist. Hierzu bediente ich mich eines Push-to-open Drückers, den ich auf ein hinter dem Querbalken montierten Halters aufsetzte. Durch den Querbalken bohrte ich mit dem Forstnerbohrer ein Loch und höhlte den Kiefer Rundstab passend zum Kugelschreiber aus. Dies geschah mit Stechbeiteln, viel Schleifpapier und dem Dremel. Alles wieder auf Teak gebeizt und Probelauf gemacht. Die versteckte Kugelschreiber-Schublade lief perfekt auf und zu und wenn man es nicht weiß, sieht man sie so gut wie nicht ;-) Ich bedanke mich für Euer Interesse und wünsche viel Spaß beim Nachbauen ;-)
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