Dieser Holzschemel kommt aufgrund seiner form- und kraftschlüssigen Holzverbindungen ganz ohne Leim aus. Seine Fertigung schult insbesondere das präzise Anreißen und Genauigkeit in der Fertigung der Holzverbindungen.
Ausgangsmaterial sind Fichtenbohlen und -kanthölzer, die zunächst abgerichtet und anschließend auf das gewünschte Maß gehobelt und abgelängt werden. Dies kann natürlich mit Maschinen getan werden, es ist aber auch eine schöne Erfahrung dies - wie hier geschehen - mit der Rauhbank und der Gestellsäge zu erledigen.
Da die Beine um 8° ausgestellt sind bietet es sich an diese gleich zu Beginn schräg anzuschneiden. Anschließend werden die Zapfen mit den dazugehörigen Zapfenlöchern angerissen. Nach dem aussägen der Zapfen wird eine V-Nut eingeschnitten in die später bei der Endmontage ein Keil eingeschlagen wird. Eine Bohrung am Nutgrund verhindert das Aufsplittern des Holzes bei zu starkem Einschlagen des Keils.
Nachdem die Zapfenverbindung gefertigt ist kann das Anreißen des Weißschwanzblattes durchgeführt werden. Dies funktioniert am besten durch auflegen auf die bereits eingesteckten Beine. Nun wird zunächst der Weißschwanz ausgesägt und anschließend die Beine passend ausgestemmt. Hier muss auf eine stramme Passung geachtet werden. Das Weißschwanzblatt darf sich nur mit dem Hammer einschlagen lassen. Ist es eingeschlagen sollte es nicht mehr gelöst werden, da es sonst zu Ausrissen kommt. Daher ist der Nutgrund gleich sauber auszuarbeiten und nachzumessen um Nacharbeiten zu vermeiden.
Abschließend wird der Querriegel zum Aussteifen des Hockers gefertigt. Er wird durch ein Keilschloss links und rechts gesichert. Nach dem Aufsetzen der Sitzfläche werden die Keile in die Zapfen eingeschlagen, sodass die Verbindung festklemmt und ohne Leim auskommt. Die Keile werden nun mit einer nicht geschränkten Säge zusammen mit dem beim Anriss berücksichtigten Überstand des Zapfens bündig mit der Sitzfläche angesägt. Mit dem Kantenhobel bzw. dem Stemmeisen können falls gewünscht Fasen angebracht werden.
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