Bin gefragt worden ob ich gerne Patenonkel bei den Zwillingen Jette und Marleen werden möchte, das sind die Kinder von einem meiner besten Freunde. Ich war sehr stolz und glücklich als die Eltern der Beiden mich fragten und habe natürlich gleich ja gesagt. Nach einigen Tagen habe ich mich dann mal erkundigt was die beiden Süssen so gebrauchen könnten, die Mama hat dann gleich gesagt "Tisch und Stühle" für die kleinen wären toll. Gerne könnten die Möbel von IKEA sein und ganz prima wäre es wenn dann noch die Namen draufstehen würden.
IKEA " Nee als gelernter und in der Freizeit aktiver Tischler kannste das nicht bringen, da mußt du selber ran - gedacht getan :
Da ich in meiner Freizeit auch noch Kettensägenschnitzer bin (www.der-grobmotoriker.de) wollte ich etwas eigenes schaffen, eine Kombi aus Schnitzerei und Tischlerarbeit.
Habe dann 2 Bohlen Buche Tischlerware 65 mm bestellt und dann die Einzelteile an der Formatkreissäge grob zugeschnitten. Einige Tage zuvor hatte ich zum Geburtstag 3 Größen Vertitas Zapfenfräser für z.B. den Grünholzmöbelbau bekommen - da ich die Möbel absolut metallfrei bau wollte habe ich diese Fräser dann verwendet (1/2 u. 1 Zoll). Problem ist dabei nur das sich die eckig zugesägten Buchenstücke nicht ohne weitere Bearbeitung mit den Fräsern anspitzen lassen da die Fräser für runde Hölzer gedacht sind. Also habe ich die eckigen Hölzer an den Enden wo sie einen Zapfen bekommen sollten solange mit der Bandsäge angespitzt bis sie sich mit den Fräsern von Vertitas bearbeiten ließen. Als alle Stücke mit angedrehten Zapfen versehen waren habe ich die Zapfenlöcher an die entsprechenden Stellen gebohrt (Schlangenbohrer in Inch)und Tisch und Stühle grob zusammengesteckt sowie angepasst.
Die Stuhlgestelle und das des Tisches habe ich dann gezeichnet und makiert, dann immer ein Bauteil rausgenommen und mit dem Winkelschleifer und Fächerscheibe gerundet - danach immer wieder an seinen Platz zurück gebracht um nicht zu mischen da jedes Teil ein angepasstes Einzelteil ist. Habe extra keine gleichen Teile verarbeitet um den späteren rustikalen Look zu erzielen. Nachdem nun alle Teile geschliffen waren bzw. gerundet habe ich die Gestelle verleimt. Nach Abbinden des Leimes habe ich mit einem Schleifmop noch einmal alles übergeschliffen und gerundet. Sitzflächen und Tischplatte habe ich auch aus den Buchenbohlen aufgetrennt, abgerichtet und ausgehobelt sowie anschliessend verleimt. Getrockete Platten zugesägt Stuhl und Tischbeine ausgeklinkt und dann geschliffen, Platten dann sichtbar durch die Flächen in die Zargen mit Holzdübeln befestigt und plangeschliffen. Die Namenszüge habe ich am PC gestaltet und in der entsprechenden Größe ausgedruckt. Das Papier mit den Namen auf den Stuhllehnen platziert und mit Klebband fixiert. Entlang der Schrift mit Schnitzeisen ausgearbeitet und mit Dremel nachgeschliffen. Lehnen dann mit schwarzen Lack angesprüht und danach wieder abgeschliffen, in der vertieften Schrift ist die schwarze Farbe dann geblieben. Abschließend wurden die Möbel noch 2 x mit Naturhaus Hartwachsöl behandelt. Die Sachen sind aufgrund ihrer Einzigartigkeit und der unkonventsionellen Bauweise sehr gut angekommen. Es kamen schon Bemerkungen wie "Bank" - "Weihnachten" """ Doch erst einmal reicht es mir, ich denke das ich wohl mindestens 35 - 40 Std. gebraucht habe.
Werkzeuge :
- Formatkreissäge, Bandsäge sowie Abricht/Dickenhobelkombi von Hammer.
- Bohrmaschine, Akkuschrauber, Winkelschleifer, Bandschleifer von Makita.
- Exenterschleifer Festool.
- Veritas Zapfenfräser 1/2 und 1 Inch mit entsprechenden Schlangenbohrern.
Sehr gute Dienste hat mir der Superjaw Arbeitsbock geleistet, damit ließen sich auch die kleinsten Teile sicher einspannen und bearbeiten.
Danke,
mit freundlichen Grüßen
Jan Krause
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.