Regalwand mit ungleicher Stollenteilung und spziellen Detaillösungen.
Für meinen stetig wachsenden Bestand an Büchern (und HolzWerken Zeitschriften) drängte sich der Bau einer großzügig bemmessenen Regalwand immer mehr in den Vordergrund. Als Holz bot sich dabei, passend zum Fensterbrett und der Deckenverkleidung in meinem Arbeitszimmer, Sibirische Lärche an.
Vier Stollen mit Halbstäben an den Vorderkanten und oberen Enden definieren den vertikalen Linienverlauf der Komposition. Eine wesentliche Funktion der 32 mm breiten Halbstäbe liegt darin, die Vorderkanten der 40 mm starken Stollen leichter erscheinen zu lassen. Hinsichtlich der Position der Stollen habe ich mich absichtlich für eine ungleiche Teilung entschieden, um nicht das monotone Erscheinungsbild eines Archivregals zu erhalten. Ein Verhältnis von 3:4:3 erschien mir in diesem Fall als harmonisch. Unten zeichnet ein 150 mm hoher Sockel das Regal aus, durch seine Position zwischen den Stollen verleiht er dem Möbel laterale Stabilität. Dem selben Zweck dienen auch die Streben oberhalb der untersten und der obersten Regalböden. Sowohl Sockel als auch Regalböden sind 4 mm von der Vorderkante zurückgesetzt, so dass sich jeweils zwischen dem Halbstab und den Vorderkanten eine Platte bildet. Die vordersten Riegel der Regalböden jeder Ebene und auch das Sockelbrett sind durchlaufend aus je einem Brettern geschnitten, um an der Vorderkante über die gesamte Regalbreite einen kontinuierlichen Faserverlauf zu erzielen.
Als Verbinder kamen Häfele Minifix (für den obersten und untersten Boden sowie für die Streben) und Häfele Rafix (für die restlichen Böden) zum Einsatz. Lediglich bei den Sockelbrettern habe ich Dominos lose eingesetzt, da die Minifix Gehäuse auf der Vorderseite optisch stören würden, von hinten eingesetzt könnte man sie bei der Montage des Regals vor der Wand nicht anziehen. Um die Minifix- und Rafixdübel an den genau definierten Positionen einzubohren, fand eine speziell angefertigte Bohrschablone Verwendung. Ebenfalls nutzte ich die Vorderkante der Schablone, um mit einem langen Bündigfräser die Stollenvorderkanten abzurichten, damit diese absolut parallel zu der Lochreihe in der Schablone verlaufen. Dies versichert auch bei einer nicht ganz geraden Schablone einen absolut gleichmäßigen Abstand der Böden zu den Stollenvorderkanten (vorausgesetzt man hält die Wiederholgenauigkeit beim Einbohren der Verbindergehäuse ein).
Einen weiteren unkonventionellen Weg ging ich bei der Ausarbeitung der Regalbodenenden. Anstatt diese einfach nur rechtwinklig abzulängen, fräste ich nach dem Ablängen einen konkaven Einzug von 1.5 mm Tiefe in die Enden, der jeweils 10 mm nach der Vorderkante beginnt und 10 mm vor der Hinterkante endet. Dies ermöglicht ein beidseitiges Werfen auch der mittleren Stollen, ohne die Regalböden abzudrücken und damit nicht nur eine unschöne Fuge zu bilden, sondern auch noch potentiell die Verbinder zu beschädigen.
Abschließend wurden alle Flächen mit dem Putzhobel final bearbeitet, die Profile erhielten einen Schliff bis Körnung 400. Die Oberflächenbehandlung erfolgte mit Hartöl.
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