Durch Zufall kam ich an ein heruntergekommenes und stark beschädigtes kleine altes Schränkchen. Die Deckplatte war offensichtlich nicht original und viele Teile, vor allem Zierleisten fehlten. Bei meiner Recherche, wie denn das Schränkchen ursprünglich einmal ausgesehen haben könnte, stieß ich im Internet auf zahlreiche ganz ähnliche, zum Teil nahezu
identische Möbelstücke (‚aus der Gründerzeit‘), die offensichtlich im 19.Jahrhundert in größeren Stückzahlen fabrikmäßig hergestellt wurde. Das verwendete Fournier war auch hauchdünn, was die Restaurierung sehr erschwerte.
Zunächst musste der gesamte Korpus gründlich gesäubert werden – das Schränkchen hat wohl eine Zeitlang in einer Garage oder Werkstatt gestanden und war zum Teil mit einer schwarzen Schmutzschicht bedeckt. Die Füße waren so holzwurmzerfressen, dass ich mich entschloss, sie formgleich nach zu drechseln. Das Furnier an den Seitenwänden war stellenweise so beschädigt, dass neue Stück eingesetzt werden mussten. Fehlende Zierleisten wurden neu gefräst und im Farbton angepasst. Die Türaufhängung habe ich komplett verändert und seitliche Scharniere angebracht, um den Schrankraum (für unsere Dia-Sammlung) voll nutzen zu können.
Die Decke des Schränkchens entstand aus einer 16mm Tischler –Platte neu; sie wurde mit Nussbaum (mit hellem Splintholz-Streifen) in ‚Kreuzfuge‘ furniert und mit einer Profilleiste versehen.
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