Für mein Patenkind, das sehr gerne Schach spielt, habe ich einen Schach-/ Mühletisch mit herausnehmbarem Spielbrett gebaut. Da im Haus der Familie recht wenig Platz ist, war mir wichtig, dass der Tisch leicht auseinanderzubauen ist. Außerdem wollte ich möglichst ohne Bänder, Scharniere oder ähnliches auskommen. Bis auf eine Ausnahme verwendete ich bewusst nur heimische Hölzer. Der Anleimer um das Schach-/ Mühlebrett herum ist aus einem Reststück Amaranth, das in der Firma, in der ich arbeite, angefallen ist. Die Spielfelder bestehen aus 4 mm starken Massivholzplatten, die auf eine MDF-Platte geleimt wurden. Um die Muster zu realisieren, wurden die unterschiedlichen Hölzer miteinander verleimt, zugesägt und wieder verleimt. Das Schachbrett besteht aus Räuchereiche und Ahorn, das Mühlebrett aus Kirsche und Räuchereiche. Den Stern in der Mitte habe ich ausgefräst und ausgestemmt und dann mit Nussbaum-und Ahornfurnier ausgelegt. In die Mitte der Spielfelder habe ich vor dem letzten Verleimen jeweils einen kleinen, aber recht starken Neodym-Magnet eingelassen, um das Spielbrett mit Hilfe eines anderen Magneten aus der Vertiefung im Tisch nehmen zu können. Die Schwierigkeit hierbei war, den Magneten so dicht wie möglich an die Oberfläche zu bringen, ohne das dafür benötigte Loch komplett durch das Spielfeld zu fräsen. Es blieben nur wenige Zehntel Holz stehen.
Der Schachtisch selbst wurde aus Eichenbrettern verleimt. Dazu wurden die Bretter zunächst abgerichtet und auf Dicke gehobelt, dann auf jeder Seite mit 22,5° angeschnitten und schließlich mittels Spanngurt verleimt. Die Aussparung für das Spielbrett wurde mit Schablone und Bündigfräser für die Oberfräße hergestellt. In dem Kästchen für die Spielfiguren unter dem Spielbrett befindet sich ein doppelter Boden, der ebenfalls mit dem Magneten herausgenommen werden kann und zusätzlich über die Trennwände gesichert ist, die über eine Art Federmechanismus einrasten. Dazu wurde der untere Teil der einen Trennwand nur teilweise verleimt, sodass man diesen etwas biegen kann, um die Arretierung der Trennwand zu lösen.
Die vier sich überkreuzenden Füße des Tisches sind alle identisch und können ineinander gesteckt werden. So kann der Tisch werkzeuglos auseinandergebaut werden. Dieses Stecksystem habe ich mir selbst ausgedacht. Dazu habe ich die Füße ähnlich wie in meiner Ausbildung zum Zimmerer in verschieden Ansichten aufgerissen.
Alle Teile wurden bis zu einer Körnung von 240 mit dem Exzenterschleifer geschliffen, geölt und nach einem Zwischenschliff (P240) nochmals geölt.
Hallo Nikolaus, das ist eine sehr gute Idee mit sauberer Umsetzung. Meine Anerkennung. Das gefällt mir gut. Gruß Armin