Star-Wars-Vitrine

Bau einer Vitrine für die Star-Wars-Figuren
Ein Kollege bekam das Drama um den Aquariumschrank für meine Frau mit und fragte mich eine Weile später, ob ich für ihn eine Vitrine für seine Star-Wars-Figuren bauen könnte. Eigentlich sollte/wollte ich den längst überfälligen Einbauschrank in der Küche endlich herstellen – aber nach einer kurzen Beratung mit der Regierung, gab ich meinem Kollegen grünes Licht! Seine Anforderungen waren klar und unmissverständlich:
1: Die Vitrine musste transportabel sein…
2: Wenn es ging, sollten die Glasböden mit LED versehen werden…
3: Die Maße sollten bei 1 Meter mal 0,5 Meter mal 1 Meter (B, T, H) sein…
4: und ich hätte freie Hand...

Nach einem kurzen Brainstorming präsentierte ich ihm die ersten Zeichnungen. Die Holzfrage war schnell geklärt – Kirsche-Leimholz.
Die Kombination von Holz und Glas, der Stabilität der Vitrine sowie der Aspekt Transportabel, hatten mir schon zu denken geben. Der Anspruch etwas Einmaliges zu schaffen, verdeckt zu arbeiten und einen zufriedenen Kollegen zu haben, war schon recht hoch. Es sollte ein Basisteil mit einer Schublade geben, darauf dann ein Rahmengestell mit zwei Glasschiebtüren vorne, zwei Seitenteile aus Glas, einer festen Rückwand, und einem Rahmen-Deckel mit Glas. Die Glaseinlegeböden sollten wie eine Treppe angeordnet werden. Die Schwierigkeit für mich bestand darin, eine Lösung zu finden, um den „Holz-Glas-Rahmenkörper“ mit dem Basisteil zu verbinden. Zuerst wollte ich mit Domino-Dübeln arbeiten, fand dann aber die Domino-Verbinder. Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, ob ich die Domino-Verbinder verwende, weil es einerseits auch eine Investition in diese Technik bedeutete, andererseits diese zum ersten Mal, direkt für ein Projekt eines Kollegen einzusetzen (Unerfahrenheit etc.) … und schließlich noch meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Nicht einfach! Ein kurzer Mail-Austausch mit Johanna Röh (Tischlermeisterin aus Alfhausen) bewirkte, dass ich mich für die neue Technik entschieden habe – und ich habe es nicht bereut (Vielen Dank für deine Bestärkung, Johanna). Die nächste Schwierigkeit waren die enormen Fräs- und Bohrarbeiten an den Rahmenteilen, die Domino-Verbinder richtig zu positionieren, einen entsprechenden 15mm konischen Scheibenschneider zu finden und zu erwerben (15 mm ist nicht immer gleich 15mm), um die Löcher der Domino Verbinder zu verdecken (die mitgelieferten von F…. sind nicht gerade schön).
Weiterer Knackpunkt war die Herstellung von Abschlusskanten aus Holz für die Glasböden, in denen die LED-Streifen installiert sind – geplant war, dass der LED-Streifen zuerst erst auf eine Aluschiene geklebt wird, dann in einen U-förmigen Rahmen eingebettet wird. Daraus wurde: Ein Kollege und ich klebten den LED-Streifen direkt in den Rahmen. Zudem war ein Ziel, dass die Glasböden jeweils eine Position (ca. 7,5 cm) nach oben bzw. unten bewegt werden können! Allein die Anbringung der LED-Streifen, der ganze Kabelsalat etc. hat uns 3,5h Arbeit und einiges an Nerven gekostet.
Dieses Projekt hatte ich ursprünglich mit ca. 60-70 Arbeitsstunden (reine Umsetzung) geplant, letztendlich sind daraus insgesamt knapp 120h (inkl. knapp 30h Projekt-Vor- und Nacharbeit) geworden. Ich habe bei diesem Projekt zum ersten Mal nicht nur mit LED oder den Domino-Verbindern gearbeitet, sondern habe mir die einzelnen Produktionsschritte in einem Roadbook vorher schriftlich festgehalten. Das hat mir schwer geholfen, die ganze Komplexität des Projektes nicht aus den Augen zu verlieren.

Benötigte Zeit

120 Stunden

Verwendetes Werkzeug

  • Format-Tischkreissäge
  • Oberfräse
  • Tischbohrmaschine
  • Abricht-Dickenhobel
  • Bandsäge, Stichsäge
  • Exzenterschleifer, Sander

Verwendete Materialien

  • Kirsche-Leimholz 27mm
  • Buche-Sperrholz 12mm
  • Buche-Sperrholz 6mm
  • Floatglas 5mm (Regalböden geschliffen und poliert)

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentare

Bisher noch keine Kommentare

Kommentar verfassen