Als handwerklich orientierter Töpfer habe ich ein Leben lang versucht schöne UND nützliche Gefäße aus Westerwälder Steinzeug für den Alltag meiner Kunden herzustellen. Das geht natürlich auch mit dem ebenso lebendigen Werkstoff Holz:
Ein umgekehrter Pyramidenstumpf mit aufgesetztem Boden bildet die Form für eine 165 x 340 mm große, aber nur 1 kg leichte Holzschale aus 8mm Bergahorn.
Zunächst die Bohlen und dann die Bretter wurden zunächst beidseitig aus unbesäumter 55mm Bergahorn-Stammware mit der Metabo TS 254 Tischkreissäge (max. 8,9cm Schnitthöhe) mittels mehrerer zuvor angefertigten Hilfsmittel/Vorrichtungen wie Anschlagserhöhung und -verlängerung etc. in 20 cm Breite und 15 mm Stärke selbst hergestellt und abgerichtet.
Ende der Maschinenarbeit: ab hier gings nur von Hand weiter! (Fast)
Planung geschah nach Lehrbuch wie z.B. "Schreiner Seiten", oder Berufsschul-Loseblattsammlung: Aufriss/Zuschnittmaß, Errechnung der Schmiegwinkel, Berechnung der Schwalben.
Herstellung letzterer von Hand mit jap. Zugsäge in 0.2mm Blattstärke nach zuvoriger und Aufteilung gemäß Brettdicke und Breite...(was nach den gängigen Formeln aber irgendwie nicht klappte).
Da das nötige extrem genaue Sägen der vielen Zinken auf möglicht 1/10 mm bei meiner Augenleistung (62 Lenze) nur bei besten Sichtverhältnissen möglich ist, wurde neben
- einer neuen Lesebrille...
- eine Kopflupe mit Beleuchtung und eine
- variabele Moxxon Spannzage
zur bequemeren Positionierung des zu sägenden Schwalbenstückes auf einem höheren Arbeittisch verwendet.
Die Hobelbank war dafür zu niedrig (Rückenprobleme!)
Zum Ausstemmen der schmalen Zinken brauchte es dann nochmals
- 3 extra schmale Stemmeisen.
Das Verleimen eines Trichters mögl. ohne Fugen ist nicht ohne extra angefertigte
- 8 Hilfsmittel möglich, damit die Zwingen nicht abrutschen und keine Fugen in den Ecken entstehen.
...inspiriert von ihrem Leser Michael Lackner hier: "Brotkörbe aus Lärchenholz"
Genial!