Unterbau für die Drechselbank mit klassischen Holzverbindungen
Nachdem die Drechselbank provisorisch für einige Zeit auf meiner Roubo-Hobelbank gestanden hatte, entschloss ich mich für die Fertigung eines angemesseneren Unterbaus. Eine Vorlage hatte ich nicht, als einzige Anhaltspunkte dienten folgende zwei Aspekte: Zum einen sollte der Unterbau eine adäquate Standbreite besitzen, um Vibrationen bis zu einem gewissen Grad zu minimieren. Zweitens war mir wichtig, dass die Masse der Späne ungehindert auf den Boden fallen kann und sich nicht mehr wie zuvor unter dem Maschinenbett ansammelt, was das Reinigen unnötig erschwerte. Natürlich sollte der Maschinenständer auch angemessen aussehen. Dabei entschied ich mich für eine Konstruktion, bei der ausschließlich klassische Holzverbindungen zum Einsatz kamen.
Bei meinem örtlichen Holzhändler erhielt ich einen Restposten 85 mm starker luftgetrockneter Esche, die Mengenmäßig grade für die Ausführung der geplanten Konstruktion reichte. Die beiden 48 cm breiten Seiten hobelte ich von Hand auf das Endmaß von 72 mm aus, da diese für meine Hobelmaschine deutlich zu breit waren. Um die Standbreite zu erhöhen und gleichzeitig ein Werfen der Seiten zu verhindern, setzte ich an deren Unterseiten Kanthölzer als „Füße“ an. Die Seitenbohlen sind mit jeweils drei Zapfen in die Füße eingestemmt, Holznägel ziehen die beiden Teile fest zusammen. Um ein Arbeiten der Seiten zu gewährleisten, sind die Löcher für die Holznägel in den beiden äußeren Zapfen lateral erweitert. Beide Seitenteile werden im unteren Bereich durch eine Strebe mittels zwei doppelten, durchgestemmten und verkeilten Schlitz und Zapfen Verbindungen zusammengehalten. Oben ruhen auf den Seitenteilen zwei Holme, die wiederum mit Fünf Streben verbunden sind. Bei den äußeren Streben entschied ich mich für halbverdeckte Schwalbenschwanzverbindungen. Die mittleren drei Streben bekamen an den Enden jeweils einen bzw. zwei Zapfen, die in den Holmen Halt finden. Auch hier dienten wieder Holznägel zum Zusammenziehen der Verbindungen. Das gesamte obere Ensemble ist wiederum durch Schlitz und Zapfen Verbindungen zuzüglich Holznägeln mit den Seitenteilen verbunden. Dabei sitzt jeweils ein Zapfen im vorderen Holm, ein weiterer in der jeweiligen Strebe, die über den Seiten verläuft. Die rechtwinklige Anordnung dieser beiden Zapfen zueinander stellte beim Schneiden jener Verbindung einen besonderen Aufwand dar.
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