Ich habe einen alten Kiefer-Kleiderschrank geschenkt bekommen. Leider hat der abbauende Schreiner keine so große Sorgfalt walten lassen und einige Teile ganz schön ramponiert. Der erste Gedanke war, den Schrank nutzbringend im Ofen in Wärme für meine Frau umzuwandeln. Leider habe ich keine Fotos vom Urzustand des Schrankes. Aber so, wie er jetzt verwertet wurde, dient er ebenfalls meiner Frau. Nur die Wärme muss Sie über andere Quellen regeln. Aber Sie ist glücklich!
Zunächst war ein Schreibtisch geplant, da nicht absehbar war, wie weit die Materialien des Kiefernschrankes reichen. Aus dem Deckel des Schrankes wurde die Platte des Schreibtisches, die links und rechts vorhandenen Bohrungen für die Schrankseitenteile konnten für die gekürzten Schrankseitenteile verwendet werden. Die rechte Seite des Schubkastenblocks erforderte neue Dübel- und Befestigungslöcher. Die im Schrank vorhandenen Schubkästen konnte ich verwenden, musste sie allerdings auf ein erträgliches und sinnvolles Maß verkleinern. Maßstab dafür waren die, von meiner Frau für Ihre Arbeiten verwendeten, Hängeregister. Als Schubkastenführungen habe ich Vollauszüge gekauft, eine der wenigen Investitionen für das Büromöbel. Für die Stangen der Hängeregistratur habe ich die Drehstangen der Türverschlüße verwendet - - - man muss ja nichts verkommen lassen! Da noch sehr viel Holz aus Seitenteilen und Böden vorhanden war, habe ich noch einen Hängeschrank maßgefertigt für die Wand vor dem Schreibtisch geplant. Die Kunst war, die Planung so zu gestalten, das nichts dazu gekauft werden musste, was mit ganz wenigen Ausnahmen geklappt hat. In der Rückwand sind massive Abschnitte eingelassenen um eine zuverlässige Aufhängung an der Ziegelwand zu gewährleisten. Die Originaltüren wurden in der Mitte durchgesägt, oben und unten eine Hohlkehle eingefräst um eine Schiebetürführung auszuarbeiten. Die Führung der Türen im Korpus habe ich mit den einseitig abgeflachten Stangen des Drehstangenverschlusses realisiert. In die Metallstangen habe ich Metallstifte eingelassen und diese in das Ober- und Unterteil des Schrankes eingebohrt und eingeleimt (war ein bischen fummelig) Hinter die Führungsstangen habe ich im Schrank einen 10 mm Multiplexboden (das einzige gekaufte Holzteil) reingemacht, das die Ordner beim Rausziehen nicht auf den Stangen schleifen. Die Oberflächen habe ich gut geschliffen und anschliessend mit einer Kreidefarbe lackiert, die verschiedenen Farben geben einen schönen Kontrast, das Motiv auf den Türen wurde mit einer Schablone und einem Schwamm aufgetupft. Die strapazierten Oberflächen habe ich noch mit einem sogenanntenTopcoat (ein klarer Schutzlack) vom Hersteller der Farben überzogen. Etwas später habe ich immer noch mit Resten vom Schrankholz das Druckerregal gebaut. Geplant ist noch eine Rückwand mit links und rechts einem Regal und in der Mitte eine klassische Kork-Pinnwand. das ist allerdings nicht mehr aus dem alten Holz möglich. Aber -- wer weiß, vielleicht gibt ja einer der laufenden Sperrmülltage wieder etwas altes her.
Benötigte Zeit
70 Stunden
Verwendetes Werkzeug
Tischkreissäge Metabo
Wabeco Bohrständer mit Metabo Bohrmaschine
Elu Lamellofräse
Dübelschiene Wolfcraft
diverse Handwerkzeuge
Verwendete Materialien
1 Großer 4-türiger Kiefernschrank
3 Paar Vollauszüge mit hoher Tragkraft
2 Platten Multiplex Birke
2 zusätzliche Stangen des Drehstangenverschlusses
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