Diese Wiege war eine Auftragsarbeit für einen guten Kollegen von mir, der Opa wurde, und sich eine Wiege aus Zirbenholz für seinen Enkel wünschte. Nachdem der Name Moritz zum Zeitpunkt der Fertigung noch nicht bekannt war, wurde das Namensschild extra gefertigt und nur mit zwei Dübeln gesteckt, damit der Name nach der Geburt jederzeit mit dem Lasergravierer eingebrannt werden konnte. Dadurch kann das Namensschild auch ausgetauscht, und die Wiege für weitere Kinder leicht adaptiert werden. Eine besondere Herausforderung für mich war die Herstellung der Seitenteile in Kasettenbauweise mit Füllungen. Zu diesem Zweck konnte ich den Oberfräsentisch - den ich mir aus der Vorlage von Holzwerken gebaut habe- sehr gut nutzen. Ein schon lange in meinem Besitz befindlicher Kontraprofilfräser für die Oberfräse konnte so erfolgreich zum ersten Mal eingesetzt werden. Da ich auch gerne auf der Drechselmaschine arbeite, wurden die Sprossen gedrechselt und das Profil der Schweifung von den Seitenteilen angepasst. Ein besonderer Wunsch meines Freundes war auch die Herstellung der gesamten Wiege ohne Metallteile und Holzplatten. Daher wurde auch der Rost aus Zirbenholzlatten hergestellt. Damit der gute Duft von Zirbenholz – der ja beruhigend wirken soll – nicht verloren geht, wurde die Wiege nur feingeschliffen und keine weitere Oberflächenbehandlung vorgenommen. Moritz konnte seine ersten Lebenswochen sehr angenehm in dieser Wiege verbringen und in den Schlaf geschaukelt werden. Zum fixieren der Schauckelei wurden zwei einfache Holzkeile verwendet, die man unter die Wippe schieben konnte. Ein besonderer Anreiz für das Kleinkind waren die gedrechselten Sprossen zum Anfassen.
von Peter Wechselauer
aus Seewalchen am Attersee
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