Der Grundhobel gehört zu den eher selten genutzten Werkzeugen und ist nicht sonderlich preiswert zu bekommen, von daher kann hinterfragt werden ob sich eine Anschaffung lohnt. Der Eigenbau eines solchen Hobels lohnt sich aber in jedem Fall, denn die Herstellung ist einfach und bedarf keiner speziellen Werkzeuge oder Kenntnisse.
Hat man die Form des Hobelkörpers festgelegt und diese am besten auf eine Kartonschablone übertragen, so muss ein gut getrockneter und rissfreier Holzbohlen ausgewählt werden. Ich habe für mein Grundhobelprojekt einen Eichenbohlen verwendet, kann diesen aber nicht empfehlen, da Eichenholz nicht über die besten Gleiteigenschaften verfügt - vielmehr eignet sich hier Buchenholz.
Anschließend wird die Schablone aufgelegt und mit dem Vorstecher die Bohrmittelpunkte für die Bohrungen mit dem Astlochbohrer markiert. Auf der Standbohrmaschine werden nun die Bohrungen getätigt. Anschließend kann die restliche Kontur auf der Bandsäge ausgesägt und auf einer Kantenschleifmaschine bzw. mit Kantenhobel und Feile nachbearbeitet werden. Die Kanten werden mit Hilfe einer Oberfräse abgerundet.
Der schwierigste Teil ist die Herstellung des Klemmmechanismus des Hobeleisens. Hierzu muss ein Flachstahl mit einem Durchbruch in Hobeleisengröße versehen werden und an diesen ein Gewindestab angeschweißt werden. Ich habe hierzu ein Schutzgas Schweißgerät verwendet, was einwandfrei funktioniert hat. In jedem Fall ist hierfür die Holzwerkstatt aus Brandschutzgründen nicht der richtige Ort - wer keinen Metallwerkraum hat geht am besten vor die Tür.
Die Hobeleisen der traditionellen Hersteller haben einen eckigen Schaft, allerdings scheint es sinnvoll den Grundhobel auch für den Einsatz von Eisen mit Rundschaft auszurüsten - dies ist durch das Feilen einer Ausrundung leicht geschehen.
Somit hat man für geringste Materialkosten ein sehr präzises Werkzeug hergestellt. Bis auf die Metallarbeiten ist der Grundhobelbau im Vergleich zu anderen Hobelbauprojekten ohne spezielle Kenntnisse oder Maschinen durchführbar.
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