Harz-Guss im Schnelldurchlauf

Ein kompaktes Einsteiger-Buch

Ein kleines, nicht allzu dickes Buch namens „Resin gießen“ liefert mehr, als es auf den ersten Blick verspricht. „Resin“ ist englisch für „Harz“. Gemeint ist hier nur Kunstharz und, nach einer weiteren Einschränkung der Autorin Kathrin Müller, sogar nur Epoxidharz.
„Schmuck, Deko und mehr“ verspricht das Buch im Untertitel, aber wir haben es natürlich mit einem Holz-Auge gelesen: Was kann man vom Inhalt in der Holzwerkstatt gebrauchen? Unser Eindruck: Vieles, um zum Beispiel Risse im Massivholz zu verfüllen. Viele weitere Anwendung für den Epoxi-Guss in Kombination mit Holz sind denkbar, zum Beispiel kleine Lampenschirme. Die im Buch gezeigten Objekte sind hingegen kreischend bunt und oft wirklich Geschmackssache.

Die Autorin beschränkt sich auf das absolut Wesentliche. Dafür hat man nach den ersten 27 Seiten aber auch bereits das sichere Gefühl, sofort loslegen zu könne. Müller schafft das mit einer klaren, einfachen Sprache, vielen Aufzählungen und durch Mut zum Vereinfachen und Weglassen. Das geht soweit, dass ein Kapitel („Domen“, also das Überziehen von Gussteilen mit einer dünnen Harz-Schicht) aus einem einzigen Satz besteht.

Meist ist die Knappheit aber kein Schaden und ein Nachteil wird sogar zum Vorteil: Das Buch wurde von einem Kunstharz-Händler unterstützt, der gleich mehrfach genannt wird. Und so nutzt Müller denn auch nur dessen Produkte und davon im Wesentlichen auch nur zwei. Wenn man sich darauf einlässt und die genannten Produkte bestellt, ist man zumindest vor einem geschützt: Den unendlich vielen Harz-Varianten ist man als Erstkunde ohne dieses Buch hilflos ausgeliefert.

Kathrin Müller: Resin gießen, Stocker Verlag, 128 Seiten, 16,90 Euro

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