Hirnholz-Schneidebrett erfolgreich aufarbeiten

Selbst widerstandfähige Hirnholz-Schneidebretter werden nach vielen Jahren Küchenarbeit unansehnlich. Verpassen Sie dem Brett eine Verjüngungskur!

In der Metzgerei und in Profiküchen weiß man längst zu schätzen, dass die senkrecht stehenden Holzfasern scharfen Klingen besser entgegentreten als liegende Fasern. Daher verleimt man quadratische Stäbe zu angemessen großen Flächen. So entsteht eine schnittfeste Unterlage beim Bearbeiten von Fleisch, Möhren, Kräutern und Co.

Alterserscheinungen eines Hirnholz-Schneidebretts

Es liegt auf der Hand, oder besser: auf der Arbeitsplatte – das Brett darf man hemmungslos anritzen, schaben, mit Saft bekleckern und mit Curry marinieren. Dafür ist es da. Schnitte, Kratzer, Farbe zeugen von vielen guten Mahlzeiten. Aber: Nach 25 Jahren kann man mal über ein Makeover nachdenken. So wie HolzWerken-Redakteur Andreas Duhme.

Wie man ein Hirnholz-Schneidebrett baut

Duhmes stattliches Schneidebrett ist 42 Zentimeter lang, 33 Zentimeter breit und knapp viereinhalb Zentimeter dick. Damals hat er quadratische Stäbe ausgehobelt und sie mit ganz normalem Weißleim zu einem Brett verleimt. Dieses hat er sauber ausgehobelt. Dieses Brett hat er so in Streifen geschnitten, dass sie die gewünschte spätere Brettstärke haben. Um 90 Grad gedreht, also mit dem Hirnholz nach oben, werden sie erneut miteinander verleimt, aber so, dass sie um eine halbe Stabbreite versetzt aneinanderstoßen. Das dient der Stabilität. Stabil ist der Kaventsmann übrigens – das Schneidebrett bringt rund viereinhalb Kilo auf die Waage.

Am Ende hat Duhme das Brett noch besäumt und großzügig gefast. Geschliffen hat er ihn damals mit einem Langbandschleifer. Da er den aber heute nicht mehr zur Verfügung hat, muss er sich für die Aufarbeitung des Hirnholz-Schneidebrettes etwas anderes überlegen. Weil er ja nicht nur Chef seiner eigenen Kochkunst, sondern auch Chefredakteur bei HolzWerken ist, hat er gleich drei Methoden ausprobiert, um sie Ihnen zu präsentieren.

3 Schritte zum perfekten Makeover

Wenn man der Schnittfläche mit der Oberfräse zu Leibe rückt, verschwinden auch tiefe Schnitte und Verfärbungen schnell. Bei viereinhalb Zentimetern ist das auch locker möglich. Weil aber die Oberfräse nicht einfach frei Hand über die Fläche geführt werden kann, muss so ein Kraftpaket über der Fläche schweben. Dafür hat Andreas Duhme eine Vorrichtung gebaut, die genau das ermöglicht.

Am Ende hat er eine plane Fläche erreicht, in der aber noch die Fräsbahnen zu sehen sind. Duhme ist kein Handwerkspurist, liebt es aber, von Zeit zu Zeit den Hobel zu schwingen. Und Hirnholz zu hobeln hat seinen eigenen Reiz. Vorausgesetzt, man hat das richtige Werkzeug – mit knackscharfer Schneide. Warum er dafür keinen Putzhobel einsetzt, erläutert er im Artikel „So gut wie neu!“ im aktuellen HolzWerken-Heft 114. Nach dem Einsatz von ordentlich Muskelkraft bleibt die Oberfläche des Brettes schon viel feiner zurück. Möglicherweise hinterlässt das Hobeleisen kleine Riefen auf der Fläche.

Auch dafür hat Duhme eine Lösung parat. Er greift zum Schleifer. Den hat er nicht gleich von Anfang an genommen, weil das lange dauert und kostenintensiv ist. Aber für den „letzten Schliff“ lohnt der Einsatz allemal.

Wenn Sie mehr über das Aufarbeiten von Hirnholz-Schneidebrettern erfahren möchten, lesen Sie den ganzen Artikel in HolzWerken 114.

Und wenn Sie jetzt ganz viel Lust bekommen haben, neue Schneidebretter zu bauen, legen wir Ihnen das Buch „Schneidbretter!“ aus dem HolzWerken-Programm ans Herz. Sollten Sie dann in Brett-Produktion gegangen sein, könnten Sie welche an Freunde verschenken. Legen Sie am besten gleich einen Gutschein für ein Makeover bei. Datiert auf das Jahr 2049.

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