Aufbewahren, ordnen oder Geschenke verpacken: Stülpschachteln haben viele nützliche Eigenschaften. Beim Bau kommt ein Scheibennutfräser zum Einsatz. Was Sie dabei beachten müssen.
Scheibennutfräser sind der Partner der Oberfräse, wenn es um das Herstellen von Schlitzen, Zapfen und Nuten geht. Sie bestehen aus Aufnahmedorn, (optionalem) Kugellager, Distanzringen und Nutsäge (Fräserscheibe). Da man sie sich einzeln zusammenstellen kann, sind sie äußerst vielseitig einsetzbar. Sogar als Ersatz für die Flachdübelfräse kann so ein Scheibennutfräser Verwendung finden. Für unser Projekt, das wir aktuell in HolzWerken 110 vorstellen, wird aber ganz klassisch genutet.
Genau genommen kann man mit diesem nützlichen Aufsatz für die Oberfräse schon ganz einfache Holzboxen auf einen guten Weg bringen. Denn jede Schachtel braucht einen Boden. Und der wird auch hier gerne mit dem Scheibennutfräser eingefräst. Wichtig ist, dass Sie den Fräser im Frästisch einsetzen, denn handgehalten wird die Fräsung mit der Oberfräse äußerst unpräzise und kann im schlimmsten Fall sogar gefährlich sein. Beim Fräsen können Sie den Anlaufring drauflassen, er stört nicht.
Wenn Sie den Frästisch einrichten, beachten Sie, dass der Abstand der Nut zur unteren Brettkante nicht weniger als fünf Millimeter betragen sollte. Denn andernfalls besteht die Gefahr, dass die kurzen Fasern ausbrechen.
Auch sollte die Nut nicht zu tief werden. Denn dann schwächen Sie das Marial zu sehr und auch hier kann das Seitenteil zerbrechen. Besteht der Boden wie in diesem Projekt aus massviem Laubholz , darf er nicht eingeleimt werden. Zuviel Spiel darf er aber nicht haben, damit er nicht aus der Kiste herausrutscht. Eine Zugabe von einem halben Millimeter ringsum bei einer Tiefe von dreienhalb Millimetern reicht bei der geringen Materialstärke vollkommen aus.
Verwenden Sie bei dieser Fräsung immer einen Andruckkamm. So kann nichts verrutschen und es besteht keine Rückschlaggefahr.
Weil unsere Stülpschachtel nicht nur einen Boden eigefräst bekommt, sondern auch einen Deckel, können Sie die Seitenteile nach dem ersten Nutdurchgang einmal umdrehen. Für den Deckel müssen Sie allerdings die Höhe anpassen, denn er wird am Ende vom Rand aus gesehen jeweils tiefer in der Schachtel liegen als der Boden.
Sollten Sie Lust bekommen haben, unsere Stülpschachtel nachzubauen, schauen Sie in das neu erschienene HolzWerken–Heft Nummer 110. Darin finden Sie nicht nur die komplette Schritt-für-Schritt-Anleitung, sondern noch viele weitere nützliche Tipps, die Ihre Arbeit in der Werkstatt schöner, effektiver und vielseitiger machen!
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