Nachwuchs fördern wird zum Kinderspiel

Kinder und Jugendliche haben Spaß an der Arbeit in der Holzwerkstatt. Mit ein paar Tipps halten Sie den Nachwuchs auch erfolgreich bei der Stange.

Gemeinsame Erlebnisse mit Kindern oder Enkeln sind wertvoll. Schön, wenn man den Nachwuchs dabei an das Hobby Holzwerken heranführen kann. Einen Nagel-Igel hat vermutlich jedes Kind schonmal gebaut. Gut, wenn Opa oder Mama das Auge auf den Nachwuchs haben, damit der sich nicht (so oft) auf den Daumen haut. Stolz wird dann der Klotz mit der halben Kiste an Nägeln präsentiert. Da folgen dann sicher schnell weitere Projektwünsche. Die werden natürlich immer anspruchsvoller.

Wie schafft man es, die anfängliche Begeisterung aufrecht zu erhalten? Von etwa fünf Jahren bis zum Ende der Grundschulzeit muss man noch recht stark führen und anleiten. Dabei muss man stets eine gute Mischung aus Führen und Selbstwirksamkeit des Kindes finden. Kinder lernen den Umgang mit Handwerkzeugen erst. Auch scharfe Schneiden gehören dazu. Dafür braucht es bei jungen Kindern noch viel Geduld und Hilfe, da die Aufmerksamkeitsspanne noch nicht so hoch ist.

Mit Einsetzen der Pubertät ändert sich das. Die Jugendlichen wollen ganz selbst entscheiden und gestalten. Da verschiebt sich die Aufgabe des begleitenden Erwachsenen. Die Jugendlichen sind in der Lage, über lange Zeit bei der Sache zu sein. Dafür müssen sie aber auch mit Begeisterung dabei sein. Manchmal kann man die Jugendlichen abholen: Etwa, in dem man auch das Digitale mit einbezieht.

Jugendliche sind keine Kinder mehr

Das macht aber auch den Reiz aus: So können Jugendliche Inhalte, die sie in der Theorie gelernt haben, etwa, dass Reibung Hitze erzeugt, in der Praxis erleben. Ah ja, man darf den Bohrer also nicht gleich nach dem Bohren mehrerer Löcher anfassen! Vielen Schülerinnen und Schülern sind solche Erfahrungen aus dem Alltag fremd.

Welch einmalige Gelegenheit bietet sich da! Wie gut, wenn man Opa, Tante oder Eltern hat, die eine Holzwerkstatt haben! In der aktuellen Ausgabe 116 von HolzWerken geht es unter anderem auch um das Thema Holzwerken mit Jugendlichen. Dass sie grundsätzlich interessiert sind, kann neben der Redaktion von HolzWerken auch Werklehrer André Wolf aus Hamburg bestätigen. Doch wie man die Jugendlichen, von denen viele doch sehr an Smartphone & Co. hängen, zum Durchhalten an kniffeligen Stellen motiviert, kann durchaus eine Herausforderung darstellen. Auch dazu weiß Werklehrer Wolf Rat.

Die Hände von zwei Jugendlichen zeichnen den Mittelpunkt eines qadratischen Werkstücks an. Zwei Hände halten ein Bandmaß über die Diagonale, eine Hand hält einen spitzen Bleistift, um die Markierung zu setzen.
Foto: Sonja Senge

Das aktuelle HolzWerken-Heft können Sie in unserem Shop bestellen. Darin erwarten Sie viele weitere Themen, Wissen, Tipps und Projekte rund um die Arbeit mit Holz.

Eine Jugendliche bearbeitet ihr Werkstück, einen Federhalter aus Kirschbaumholz, mit einem in Leinöl getränkten Lappen. Sie steht an einer Hobelbank.
Foto: Sonja Senge

Kinder brauchen kindgerechte Projekte

Roboter oder Superhelden sind schöne Einstiegsprojekte, bei denen man sehr gut Grundlagen der Holzbearbeitung lernen kann. Klötze zusägen, raspeln, feilen, schleifen, bohren, leimen – je nach Alter können Kinder da viel selber machen. Aber es ist die Kür, wenn sie nützliche Alltagsgegenstände und sogar ihren eigenen Werkzeugkasten fertigen können.

Fertige Arbeiten von Kindern: Superhelden, Tiere und Puppen aus Holz gefertigt und bunt bemalt.
Foto: Danielle Atkins

Mit jedem Projekt werden die Nachwuchshandwerker geschickter und trauen sich mehr zu. Das macht stolz und genau dieses Gefühl ist die Antriebsfeder für mehr.

Doppelseite aus dem Buch
Fotos: Danielle Atkins und Doug Stowe

Zu diesem Thema ist von dem amerikanischen Holzwerker und Werklehrer Doug Stowe im HolzWerken-Buchprogramm ein Leitfaden erschienen. Er hat seine langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern zwischen die 140 Seiten gelegt. Das Kind als Handwerker ist ihm ein Anliegen.

Mit seinem Buch möchte Stowe Holzwerker, Familienangehörige und Lehrer ermutigen, in Kindern die Lust am Arbeiten mit Holz wecken. Er wendet er sich an Erwachsene, gibt Tipps und plaudert aus seiner eigenen Erfahrung. Elf kindgerechte Projekte und ganz viele wertvolle Tipps zum Holzwerken selbst, aber auch zum Umgang mit Kindern in der Holzwerkstatt sind in dem Band zu finden.

Ein Mädchen arbeitet mit einem Hobel.
Foto: Doug Stowe

So bleibt für das Thema: „Mit Kindern und Jugendlichen in der Holzwerkstatt“ kaum noch eine Frage offen. Oder doch? Schreiben Sie uns gerne Ihre Fragen oder Anregungen hier unten in den Kommentar oder an: redaktion@holzwerken.net .

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