Hässlich, unpraktisch, stumpf: Wenn Sie immer noch Ihren alten Klebefilmabroller auf dem Schreibtisch stehen haben, bauen Sie sich doch einfach einen aus Holz! Mit dem richtigen Know-How ist das ein schönes Wochenendprojekt.
Wir Holzwerker sind ja etwas speziell, wenn es um Alltagsdinge geht: Wir wollen etwas Individuelles, etwas Besonderes. Wenn jemand aus der Familie fragt, ob wir das nicht „eben mal schnell“ bauen können. Dann ist es uns ein besonderes Anliegen, gute Arbeit abzuliefern.
Einige Aufträge dauern länger, liegen manchmal Jahre. Das Projekt, das wir Ihnen in HolzWerken 112 vorstellen, ist in unter einer Stunde gebaut und ganz individuell umsetzbar: Der Klebebandabroller. Nützlich und funktional – und wunderschön wird dieser zuverlässige Helfer auf dem Schreibtisch, wenn Sie besondere Hölzer oder Materialien verwenden.
So nützlich der durchsichtige Allzweck-Klebefilm auch ist, so nervig ist er auch, wenn man mit Schere und Papier gleichzeitig beschäftigt ist und dann auch noch das klebrige Band aufkleben soll, ohne, dass es an sich selbst festklebt. Dann spannt man doch lieber die Rolle auf den Abroller. Eine scharfe Abrisskante ist dabei einer der Knackpunkte, um das Klebeband zuverlässig verwenden zu können. Und da gibt es eine für Holzwerker naheliegende, aber überraschende Lösung: Sägeblätter einer japanischen Säge. Die hat vermutlich fast jeder in der Werkstatt.
Da die Sägeblätter zwischen 0,15 und 0,95 Millimeter dünn sind, passiert, was passieren muss: Es knickt oder bricht vielleicht sogar. Und dann wird das exakte Sägen damit immer schwieriger. Gebrochene Blätter sind gar nicht mehr zu retten. Den stumpfen Teil eines Japansägeblattes kann man sehr gut als Ziehklinge verwenden. Bereiche mit intakten Sägezähnen bieten sich hingegen als Messer für den Abroller (im Übrigen auch für eine Abreißkante für Schleif- oder Backpapier) an. Mit einer Blechschere geht das Zuschneiden problemlos.
Ein absolut wichtiger Aspekt ist der Winkel, in der die Rolle im Holz liegt. Denn daran hängt, ob man den Abroller mit Vergnügen für seinen eigentlichen Zweck benutzt oder doch lieber nur als schön gestalteten Briefbeschwerer. Unsere Autorin Cornelia Grüble-Schwartenbeck hat für Sie herausgetüftelt, welcher der optimale Winkel ist. Wenn Sie wissen möchten, wie es geht und welche Schritte noch wichtig sind, um einen eigenen Abroller zu bauen, können Sie alles weitere in HolzWerken 112 erfahren. Das Heft ist (wie alle anderen Ausgaben auch) in unserem Shop erhältlich.
In unserer Lesergalerie zeigt die Autorin weitere Modelle. Hier sehen Sie, dass der Phantasie kaum Grenzen gesetzt werden, um das Grundprinzip auf den neuen Besitzer genau abzustimmen.
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