Perfekter Pflanztisch – voller Einsatz

Der Frühling kommt! Langsam wird es aushaltbar in der Werkstatt.
Wie wäre es mit einem Projekt für den Garten?

Ein Pflanztisch braucht nicht viel. Eine bequeme Arbeitshöhe, eine strapazierfähige Arbeitsfläche und eine witterungsbeständige Grundkonstruktion. Da der Tisch draußen bleibt, muss er konstruktiv vor den Unbilden des Wetters geschützt werden. Die Holzauswahl ist dabei mindestens genauso wichtig wie das Vorgehen bei der Konstruktion selbst, damit der Pflanztisch ein langlebiger Begleiter bleibt.

Ausflug in die Metallbearbeitung

Gut ist, wenn die eigentliche Tischfläche dem Regen nicht direkt ausgesetzt ist. Das kann man durch eine Wachstuchdecke erreichen. Das ist aber eben nicht dauerhaft. Oder man belegt die Tischplatte mit Blech. Das kann man auch leicht vom Schmutz beim Umtopfen reinigen. Und es schützt die Konstruktion dauerhaft.

Das Blech sollte über das Holz über stehen, damit der Regen abfließen kann und möglichst wenig Holzkontakt bekommt. Dafür muss man die Kante biegen. Bei kleinen, dünnen Blechen ist das recht schnell mit Falzzange oder Hammer, Leiste und Schraubstock erledigt. Eine große Fläche wie für einen Tisch kann man schon anfertigen lassen. Haben Sie vor, öfter große Flächen zu biegen, lohnt sich die Anschaffung einer Abkantbank. Diese gibt es für rund 100 Euro.

Blech biegen ohne Abkantbank

Wenn Sie ohne Abkantbank auskommen wollen, können Sie sich mit einer massiven Arbeitstischplatte, Zwingen, Zulagen und Gummihammer behelfen. Zur Grundausstattung beim Blech kanten gehört außerdem ein Paar Schutzhandschuhe, weil Blechkanten sehr scharfkantig sein können. Da bei diesem Projekt zwei Kanten aufeinander treffen, fertigen Sie mit einer Metallsäge einen Eckfreistich an. Das bedeutet, dass Sie alle vier Ecken auf Höhe der Risse für die Biegung einsägen, bis die Schnitte aufeinandertreffen und die Ecken als Rest abfallen. Mit einer 5-mm-Bohrung dort, wo die Kanten aufeinandertreffen, können Sie die Ecke elegant und ohne scharfe Überstände abschließen. Feilen ist dennoch Pflicht, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.

Bevor es losgeht, sollten Sie ein paar Dinge bei der Bearbeitung von Metall beachten. Produktionsbedingt haben Bleche eine Walzrichtung, die man an feinen Linien auf der Oberfläche erkennen kann. Wer quer zur Walzrichtung biegt, ist auf der sicheren Seite. Längs der Walzrichtung kann das Metall beim Biegen brechen.

Beachten Sie auch den Mindestbiegeradius, also der kleinste Radius, den man mit dem Blech biegen kann, bevor die Kante instabil wird:

  • Stahl: 1-3fache Blechdicke
  • Kupfer: 0,8-1,5fache der Blechdicke

Wer unsicher ist, ob es geht, versucht sich erstmal an einem Probestück. Je dicker das Blech ist, desto größer wird die Verkürzung durch das Biegen. Bei einem dünnen Blech, das für den Pflanztisch in einen rechten Winkel gebogen wird, muss man sich da aber wenig Gedanken machen.

Zunächst reißen Sie das Blech dort an, wo Sie die Kanten biegen wollen. Legen Sie das Blech dann so an die Tischkante, dass der Riss auf der Kante liegt. Spannen Sie das Blech mit einer weiteren Platte als Zulage auf der Tischplatte fest. Biegen Sie es so nah an der Kante wie möglich gleichmäßig nach unten. Nehmen Sie im zweiten Schritt ein weiteres Zulagenbrett hinzu, das Sie senkrecht vor dem zu biegenden Stück Blech platzieren, um dann mit einem Gummihammer darauf zu schlagen. So erhalten Sie eine schärfere Kante.

Pflanztische bei HolzWerken

Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, einen eigenen Pflanztisch zu bauen, haben wir eine detaillierte Anleitung in HolzWerken 102. Unser Autor Christian Kruska-Kranich hat sich viele Gedanken um weitere Möglichkeiten des konstruktiven Holzschutzes, Konstruktion und Extras wie ein integriertes Mini-Regal für noch mehr Abstellfläche gemacht.

Mit etwas kleinerer und höherer Arbeitsfläche gibt es eine weitere Anleitung für einen Pflanztisch in HolzWerken 61.

Wir wünschen frohes Schaffen in Werkstatt und Garten!

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