Dieser Schreibtisch ist stabil und trotzdem filigran. Um diese Eigenschaften zu erreichen, gibt es in der Holzwerkstatt reichlich zu tun: Massivholzplatte selbst herstellen, Doppelzapfen fertigen, Zargenverbinder einfräsen. Wer unser Bauprojekt nachbaut, wird mit einem zeitlosen Möbelstück wie aus dem gehobenen Möbelhandel belohnt und spart dabei viel Geld.
Die Zeiten des riesigen, klobigen Schreibtischs mit viel Platz für Papier und PC-Tower sind vorbei. Längst haben kleine digitale Geräte wie Laptop, Tablet und Co. in unsere Büros Einzug gehalten. So ist es eine Freude für uns Holzwerker, sich damit auseinanderzusetzen, wie man diese Arbeitsgrundlage ganz filigran und unaufdringlich konstruiert. Unser Autor, Tischlermeister Guido Henn, hat ein solches Möbelstück entworfen, das leicht wirkt und dennoch absolut stabil ist. Wer ihn kennt, weiß, dass Henns Entwürfe bis ins Detail präzise durchdacht sind.
Und Guido Henn wäre nicht Guido Henn, wenn er beim Anfertigen seiner Projekte nicht wenigstens einen seiner selbstgebauten Frästische verwenden würde. Natürlich können Sie auch ganz traditionell mit Handwerkzeugen die Doppelzapfen an den oberen gerundeten Fuß-Ecken fertigen, aber mit dem von Henn gebauten horizontalen Frästisch geht das sehr viel einfacher. Denn die Beine sind nicht nur verjüngt, sie stehen auch leicht schräg nach außen. Eine einfache Einstellung am Frästisch! Die Anleitung zum Bau des Horizontalfrästisches erhalten Sie in HolzWerken 45
Haben Sie schonmal selbst Massivholzplatten angefertigt? Das Kniffelige ist dabei, dass die einzelnen Bretter nicht groß gegeneinander verrutschen dürfen. Sonst verschenken Sie viel Material, um die Tischplatte am Ende abzurichten. Das maßhaltige Verleimen funktioniert am besten, wenn Sie Federn oder Flachdübel in die zu verbindenden Seiten der zukünftigen Platte einfräsen. Bei einer so großen Fläche ist es auch angeraten, wenn Sie die Bretter zunächst zu kleinen Teilplatten und dann erst zur großen Schreibtischplatte zusammenleimen.
Wer schonmal eine Holzplatte für ein eigenes Möbelstück hergestellt hat, kennt das gute Gefühl, am Ende mit der Hand über die seidige Oberfläche zu streichen und sich daran zu erinnern, wie diese Platte entstanden ist. Mit dem Endschliff der Platte ist der Schreibtisch natürlich noch nicht fertig.
Soll der Schreibtisch am Ende stabil stehen, muss er Zargen bekommen, die die Konstruktion aussteifen. Es gibt viele klassische Lösungen für eine solche Verbindung. Aber es gibt im modernen Möbelbau auch eine Reihe von Zargenverbindern aus Metall, die viel Handarbeit ersparen. So kann man diese mit der Oberfräse einlassen, festschrauben und dennoch geben die Verbinder dem Holz genügend Spielraum zum Arbeiten.
Sitzen auch die Verbinder und sind alle Teile geschliffen, bekommt diese schöne Schreibunterlage noch eine feine Oberfläche aus schnelltrocknendem Wachs-Öl. Das ergibt eine besonders strapazierfähige Oberfläche, auf der man gerne arbeitet.
Übrigens erhalten Sie die komplette Anleitung mit Materialliste, Schritt-für Schritt-Anleitung und vielen nützlichen Tipps in HolzWerken 112! Unter anderem gibt es Futter für all diejenigen, die auf der Suche nach kleinen Geschenken sind. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit wenig Aufwand in Ihrer Holzwerkstatt ganz individuelle, persönliche Geschenke anfertigen können. Außerdem stellen wir Ihnen unseren Holzwerker des Jahres, Christoph Henkel, genauer vor.
Und da jetzt auch HolzWerken 113 erhältlich ist, verraten wir schonmal: Jetzt gibt es noch einen Zusatz zu diesem Schreibtisch: Eine Anleitung für ein Anbaumodul, in dem ganz unauffällig der Laptop verschwindet, ein großer Monitor platziert wird und auch sonst für ganz viel Ordnung auf und vor allem unter dem Schreibtisch sorgt!
In HolzWerken 113 finden Sie (wie in allen unseren Ausgaben) viele weitere Tipps, Bauanleitungen, Wissenswertes und Werkzeug-Tests rund um den schönsten Werkstoff der Welt!
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Wow, tolles Design des Stilvollen Schreibtisch. Das regt zum nachahmen an. Wenn da nicht die Beschaffung des Holz für mich so kompliziert wäre.