Mehr als Spielzeug: Dresdner Ausstellung zeigt 100 Jahre lebendige Handwerkstradition
Am Anfang standen Margarete und Margarete: 1915, mitten im Ersten Weltkrieg, dachten Margarete Kühn und Margarete Wendt an schöne Dinge aus Holz. Die beiden gründeten die noch heute bestehende Firma "Wendt & Kühn" in Grünhainichen. Das Firmenjubiläum und das schöpferische Wirken der beiden bemerkenswerten Frauen würdigt noch bis November 2015 eine Ausstellung in Dresden.
Heute sind es vor allem Sammlerstücke wie musizierende Engel, die von der Firma "Wendt & Kühn" im Erzgebirge in alle Welt gehen. Charakteristisch sind dabei die elf Punkte auf den Flügeln. Die Schau im "Museum für Sächsische Volkskunst" in der Landeshauptstadt beleuchtet aber viel mehr als nur pittoreske Produkte. 300 Objekte, Dokumente, Skizzen und Entwürfe zeichnen den steinigen, aber erfolgreichen Weg der beiden Gründerinnen nach. Bereits ab 1907 studierten die Frauen – damals noch ungewöhnlich – an der Kunstgewerbeschule zu Dresden. Im Laufe der Jahre wuchsen enge Kontakte zu Epizentren der jung-modernen deutschen Design-Szene nach dem Krieg – zu den Deutschen Werkstätten nach Hellerau und zum Werkbund, unter anderem.
Grabkreuze, Kleinmöbel, Spielzeug – bei ihren Produkten und Entwürfen zeigten sich die Frauen zunächst sehr vielseitig, ehe sich die Firma auf Sammlerfiguren festlegte.
Die Ausstellung ist im Jägerhof in Dresden zu sehen. Weitere Informationen gibt es hier.
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