Wer sich mit Motorsägen beschäftigt, weiß: Ein in Staub und Spänen betriebener Zweitaktmotor arbeitet nicht immer zuverlässig. Aber erst seit einigen Jahren sind die Akkuleistungen so gestiegen, dass elektrische, kabellose Antriebe verbaut werden können. Wir haben uns die Umsetzung bei Metabos MS 36-18 LTX BL 40 angesehen. Mit einer Kettengeschwindigkeit von 22 m/s arbeitet diese Säge schon im Bereich vieler „großer“ Benzin-Kettensägen. Nominell ist sie damit weit entfernt von kleinen, elektrischen Entastungssägen, die eher zwischen 5 und 8 m/s schaffen und Akku-Sägen ihren schlechten Ruf eingebracht haben. Das 40 cm-Schwert ist für viele Forstarbeiten ausreichend. Die Säge ist mit einer Halbmeißelkette mit der dünnstmöglichen Treibgliederstärke (1,1 mm) für eine lange Akkulaufzeit bestückt.
Die Säge wirkt insgesamt recht langgezogen. Die MS36-18 LTX BL 40 ist aber sehr ausgewogen
und liegt beim Arbeiten angenehm in den Händen.
Zwei Akkus versorgen den Motor mit insgesamt 36 Volt: Eine Spannung, die auch für akkubetriebene Tischkreissägen genutzt wird. Dadurch wiegt die Säge aber inklusive der beiden Akkus 4,6 kg – das ist nicht so viel weniger als bei leichten Benzinern.
Mit geladenen Akkus kann man direkt loslegen: Vergasereinstellung, Luftfilterüberprüfung, Zündkerzenkontrolle – all diese typischen Benziner-Störfeuer gibt es nicht.
Die Säge verfügt über einen Sanftanlauf; ein interessanter Sicherheitsaspekt, gerade um einmal begonnene Schnitte weiterzuführen. Apropos sanft: Auch wenn die Säge ungewohnt leise ist, sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Sie zieht mit viel Kraft ins Holz, lässt sich aber auch angenehm dosieren. Ein nicht mehr ganz saftfrischer, zwei Meter langer Eschenstamm mit 40 cm Durchmesser war in wenigen Minuten in handgerechte Teile zerlegt. Allerdings kosteten die acht Schnitte – zugegeben: unter absoluter Volllast – auch schon die halbe Akkukapazität beider Akkus.
Die Geschichte des Industriedesigns hat sicherlich schon elegantere Varianten der Integration von Akkus in Maschinen hervorgebracht.
Dauerhafte Forstarbeit ist also nur mit Austauschakkus möglich. Da Holzwerker keine professionellen Forstarbeiter sind, beurteilen wir das Produkt hier aber aus der Werkstatt-Sicht. Und da haben wir an Metabos Säge nichts auszusetzen: Um Drechselrohlinge zu gewinnen (auch aus dicken Stämmen), Stämme zum Auftrennen vorzubereiten oder Balken zuzuschneiden ist sie absolut gerüstet. Aber auch bei größeren Arbeiten steht die Säge als aus unserer Sicht (abgesehen von der Ausdauer) interessante Alternative zu vielen benzingetriebenen Sägen da.
Die MS36-18 LTX BL 40 ist im Handel ab 280 Euro zu bekommen. Ist man (noch) nicht im Besitz zweier 5,5-Ah-Akkus aus dem Cordless-Alliance-System, kommen noch einmal etwa 100 Euro pro Akku dazu – die aber auch in anderen Geräten eingsetzt werden können.
Mehr Informationen: www.metabo.com/de
Dieser Text stammt aus der Kategorie „Neues für die Werkstatt“ aus Ausgabe 107. Die vorgestellte Akku-Kettensäge wurde der Redaktion leihweise zur Verfügung gestellt und an den Hersteller zurückgeschickt.
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