Mit der GT 635-216 hat Bosch eine neue Tischkreissäge im blauen Sortiment, die sich preislich interessanterweise an der (grünen) PTS-10 und optisch eher am blauen Verkaufsschlager GTS 10 XC orientiert. Wo aber steht die Maschine technisch? Wir haben uns ein Exemplar von Bosch geliehen und es getestet.
In allen Ausgaben von HolzWerken finden Sie unabhhängige Tests von Maschinen, Handwerkzeugen und nützlichen Helfern für die Werkstatt. Dieser Test ist ein Ausschnitt aus den Produktvorstellungen aus Ausgabe 82.
Die Maschine ist mit ihren 22 Kilogramm noch transportabel. Erfreulich: Viele Teile, insbesondere der Rahmen, bestehen trotzdem nicht aus Kunststoff, sondern aus Aluminium. Mit rund 66 x 33 x 55 Zentimeter hat die Maschine äußerst kompakte Maße, bietet so aber auch nur Raum für ein 216er-Sägeblatt. Der seitliche Tischauszug verbreitet die Auflagefläche auf bis zu 635 mm und ist durchaus stabil; wenngleich diese ausziehbaren Varianten bauartbedingt nie die Steifigkeit einer massiven Platte erreichen. Ein Kompromiss, den man bei den kompakten Maßen eingehen muss. Mit einer Leistung von 1.600 Watt bewegt sich die GTS-635-216 im gesunden Mittelfeld der mobilen Tischkreissägen. Eine 44-mm-Buchen-Bohle im Längsschnitt war problemlos möglich, Bosch gibt die maximale Schnitthöhe mit 70 Millimeter an. Die Absaugung mit verschiedenen Strömungskanälen schaffte die meisten Späne weg, eine ergänzende Absaugmöglichkeit von oben an der Schutzhaube ist leider nicht vorhanden.
Die Haube selbst ist interessant gestaltet: Mit zwei arretierbaren transparenten Flügeln sowie einem Sichtschlitz muss man den Hochschlagschutz nicht demontieren, um den Schnittvorgang zu sehen. Nötig ist die werkzeuglose Demontage natürlich bei verdeckten Schnitten, die Dank des verstellbaren Spaltkeils möglich sind. Dieses Verstellen mittels eines Schnellspanners im Sägekasten, direkt neben dem Blatt ist jedoch fummelig – und kann bei größeren Händen auch den einen oder anderen Kratzer bedeuten. Der Parallelanschlag aus Aluminium ist für die Preisklasse der GTS-635-216 durchaus wertig und sitzt fest in der Führung. Die Werkstückbreite variiert trotzdem minimal – und hier liegt die wirkliche Schwäche der GTS 635-216: Der komplette Sägekasten hat – zumindest bei unserem Modell – in seiner Höhenverstellung mehr seitliches Spiel als uns lieb war. Ganz exakte Schnitte waren uns so nicht möglich, es ging bestenfalls millimetergenau.
Der Preis von 449,- Euro, den Bosch als unverbindliche Preisempfehlung angibt, ist also nicht der einzige Punkt, der eher Richtung PTS-10 als zur GTS 10 XC zeigt. Die GTS 635-216 ist ihrem grünen Cousin allerdings aufgrund der durchdachten Details und wertigeren Ausführung in vielen Punkten überlegen. Wenn es keine hochpräzisen, zehntelmillimetergenauen Schnitte sein müssen, kann die GTS-635 in die engere Wahl gefasst werden.
Mehr Infos: www.bosch-professional.com/de
Es wird nicht jeder Span abgesaugt, insgesamt bleibt die Werkstatt aber beim Sägen erfreulich sauber
Keine Selbstverständlichkeit in dieser Preisklasse: Der Spaltkeil kann abgesenkt werden – verdeckte Schnitte sind so möglich
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.
Hallo, wie breit ist denn die T-nut ?