DMT Diamond Wave: Wellenreiter auf dem Trockenen

Für viele Holzwerker ist das Schärfen gerader Schneiden Routine: Sei es am Schleifbock oder auf Wassersteinen, mit viel Hingabe und Liebe oder als lästige Pflichtaufgabe. Sobald die Schneide aber in irgendeiner Form gerundet ist, wird das Schärfen komplexer.

Der Diamant-Stein-Hersteller DMT aus den USA bietet für diese Fälle mit der „Diamond Wave“ eine speziell gewölbte Diamantplatte an. Auf ihr können sowohl konvexe als auch konkave Schneiden abgezogen werden – je nachdem, ob man den Wellenkamm oder sein Tal nutzt. Die Besonderheit: Die Höhe der Welle ändert sich je nach Position auf der Platte. So findet man sicher irgendwo auf der Diamond Wave genau den Radius, der zum Eisen passt.

Eigentlich eine gute Idee – allerdings kommt nun das große „Ja, aber“. Die Schneide berührt nämlich bei der Vor-und-zurück-Schärfbewegung in Gänze wirklich nur an dieser einen Stelle einmal kurz die Diamant-Oberfläche. Davor und dahinter ist der Radius zu klein oder zu groß – das Eisen liegt nur teilweise auf. Hält man den Weg des Eisens auf der Welle kurz und arbeitet in einer hohen Frequenz, trifft man den passenden Radius immer wieder. So kann man arbeiten, zumal die Diamanten der Diamond Wave wirklich guten Abtrag leisten. Aber: Gute Ergebnisse konnten wir damit nicht erzielen. Da ist es einfacher, sich das Abziehen von runden Schneiden auf geraden Schärfsteinen oder speziellen Formsteinen anzutrainieren. Das braucht zwar viel Übung, ist aber nicht aufwändiger, als die knapp 100 Euro teure Diamond-Wave einzusetzen.

Mehr Infos: www.dmtsharp.com

Dieser Text stammt aus der Kategorie „Neues für die Werkstatt“ aus Ausgabe 115. Die vorgestellte Schleifplatte wurde der Redaktion leihweise zur Verfügung gestellt und an den Hersteller zurückgeschickt.

Foto: Christian Filies

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentare

Bisher noch keine Kommentare

Kommentar verfassen